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Presseschau KW 39: Devin Wenig tritt zurück, H&M öffnet sich zum Marktplatz, Marktplatz-Alternativen bitten Händler um Geduld

In der KW 39 überraschte ein Tweet von eBay-CEO Devin Wenig die Branche: Der Hoffnungsträger des Marktplatz-Dinos kündigte seinen Rücktritt an. Als Interims-CEO übernimmt Finanzchef Scott Schenkel. Außerdem setzte H&M den aktuellen Trend zum Marktplatz fort und öffnet seinen Online-Shop für Dritthändler – testweise. Und auf dem Multichannel Day in Köln stellten sich mehrere Marktplätze als Amazon-Alternativen vor – mussten aber vornehmlich erklären, warum sie noch nicht da sind, wo sie hinwollen (Rakuten), warum die Anbindung der Händler noch nicht ganz so funktioniert wie gedacht (Otto), und warum der Bekanntheitsgrad noch nicht so ganz stimmt (Check24). Oder anders ausgedrückt: Man ist sehr bemüht. Aber es dauert noch. Wir tun, was wir können. 

Die Themen der Woche 

Die Bombe der Woche platzte überraschend: Auf Twitter gab eBay-CEO Dein Wenig seinen Rücktritt bekannt. Hintergrund dürften wohl Querelen mit dem Vorstand sein. Der Abgang des Hoffnungsträgers ist eine schlechte Nachricht für alle eBay-Seller, auch in Deutschland, meint Mark Steier. Interims-Chef bei ebay wird jetzt fürs erste das eBay-Urgestein Scott Schenkel

Eigentlich muss Amazon seinen Marktplatzhändler weltweit seit dem 16. August 30 Tage im Voraus darüber informieren, dass ihnen der Rauswurf von der Plattform droht. Das hatte das Bundeskartellamt durch sein Missbrauchsverfahren erwirkt. Doch noch immer beklagen sich Händler, dass sie ohne jeden Hinweis suspendiert werden – und die 30-Tage-Frist von Amazon schlicht nicht eingehalten wird. ->Business Insider

Die Wandlung zum Marktplatz ist immer noch en vogue. Nächster Kandidat ist H&M: Die schwedische Modekette öffnet ihren Online-Shop in einer Testphase für externe Marken und wird damit zum Marktplatz, berichtet die Internetworld. Ob der Wandel zur Verkaufsplattform der richtige Weg ist? Jochen Fuchs von der t3n hat da so seine Zweifel

Die DHL bietet ab Anfang November 2019 einen neuen Service an, der vor allem Kunden ohne Drucker den Umgang mit Retouren-Sendungen vereinfachen soll. Mit der Option „Mobile Retoure“ können Versender ihren Kunden einen QR-Code entweder per Mail oder auf das Smartphone zu schicken. ->Shopaward-Blog

Nur wenige Wochen nach dem letzten Ausblick muss Westwing, der Shopping-Club für Wohnaccessoires und Möbel, seine Erwartungen für 2019 weiter nach unten korrigieren. Für das aktuelle Jahr stellt Westwing nun eine bereinigte EBITDA-Marge von rund -3,5 Prozent in Aussicht. Bisher waren -1 bis +1 Prozent vorausgesagt worden. Schuld sind hohe Marketing-Investitionen. ->Exciting Commerce

Die Diskussion der Woche

Welche Marktplätze können deutschen Händlern echte Alternativen zum Amazon-Geschäft bieten? Diese Frage treibt viele Händler um – und sie war auch das Motto des 1. Multichannel Days, zu dem sich letzte Woche rund 200 Händler und Hersteller im Kölner RheinEnergieStadion trafen. Vertreter von eBay, Otto, Real, Rakuten und Check24 präsentierten sich dort zwar gern als interessante Alternativen – mussten aber die Konferenz-Teilnehmer ein ums andere Mal um Geduld bitten. Und so lautete das Motto des Tages eher „Wir arbeiten dran“, wie Moderatorin Ingrid Lommer reichlich entnervt notierte

Die Zahl der Woche

Fast jeder vierte Deutsche erledigt mehr als die Hälfte seiner Einkäufe online. Dabei gibt es kaum jemanden, der nicht bei Amazon einkauft: Bei den Deutschen unter 40 greifen ganze 92 Prozent auf die Dienste von Amazon zurück. ->OnetoOne.de

Wish promotet sich gerade auf allen Kanälen als Local Player und gibt dabei auch spannende Zahlen zum Besten. Die Neueste: Nach eigenen Angaben hat Wish jetzt mehr als 500 Millionen Kunden weltweit – mehr als eBay, schreibt Jochen Krisch.

Die Zukunft der Woche

Kaum ein großer Online-Händler oder ein Buchungsportal in Deutschland will seinen Kunden mit Hilfe der Zwei-Faktor-Zertifizierung mehr Sicherheit beim Log-in ins Kundenkonto anbieten. „Brauchen wir nicht“, sagt beispielsweise Otto. Auch About You und Zalando verzichten auf 2FA. ->Internetworld

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