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Presseschau KW 31: Suspendierungswelle auf Amazon ebbt ab, MediaMarktSaturn streicht Stellen, Wie sich der Fall Amazon vs. Ortlieb auf alle Online-Händler auswirkt

In der KW31 war unter Amazon-Händlern Rätselraten angesagt: Eine neue Suspendierungswelle legte die Accounts Dutzender Seller lahm – die meisten waren sich keiner Schuld bewusst. Seit Freitag werden die Accounts nach und nach wieder frei geschaltet; eine Erklärung für die erzwungene Pause ist Amazon seinen Händlern noch schuldig. Erklärungen brauchen auch mehrere Hundert Mitarbeiter von MediaMarktSaturn, die demnächst ihren Job verlieren: So will die Elektronikkette Kosten im Kampf gegen Amazon und Co. sparen. Amazon wiederum spart demnächst beim Thema Entsorgung: FBA-Händler, deren Produkte in den Amazon-Lagern entsorgt werden, müssen demnächst teils deutlich höhere Gebühren zahlen. 

Die Themen der Woche

Über die Amazon-Seller schwappte letzte Woche eine neue Suspendierung-Welle hinweg. Zahlreiche Accounts wurden gesperrt, allen wurde seitens Amazon eine Verbindung zu einem bereits gesperrten Konto unterstellt. Die meisten Betroffenen waren sich keiner Schuld bewusst. Mittlerweile sind viele betroffene Accounts wieder freigeschaltet, berichtet die Internetworld – und Amazon hat in der entsprechenden Info-Mail Fehler eingeräumt. Die Frage ist jetzt: Muss Amazon für die durch den Fehler entstandenen Umsatz-Ausfälle geradestehen?

Bereits im März dieses Jahres kamen erste Spekulationen auf, nun gab es die Bestätigung: Bei MediaMarktSaturn fallen mehrere Hundert Stellen weg. Die Arbeitsplätze betreffen die Verwaltung der Elektrohandelskette. Mit dem Einschnitt will das Unternehmen vor allem Kosten sparen, um weiterhin im harten Konkurrenzkampf mit Amazon und Co. mithalten zu können. ->Onlinehaendler-News.de

Das BGH-Urteil im Fall „Ortlieb gegen Amazon“ hat auch Auswirkungen auf andere Online-Händler. Sofern sie bei Google für die Produkte eines bestimmten Herstellers unter Verwendung dessen Marken werben, müssen sie zukünftig sicherstellen, dass auch auf der im Angebot verlinkten Seite ausschließlich Produkte dieses Herstellers angeboten werden, mahnt das Handelsblatt. Anderenfalls riskieren sie, wegen einer Markenrechtsverletzung belangt zu werden. Insgesamt ein Pyrrhus-Sieg für den E-Commerce, meint Digital-Commerce-Experte Nils Seebach in einem Gastbeitrag für Etailment

Längere Lieferzeiten, höhere Versand- und Retourenkosten: Wenn Online-Händler auch ins Ausland verkaufen, brauchen sie eine durchdachte Strategie für die Cross-Border-Logistik. Denn die lokale Konkurrenz hat Kosten- und Geschwindigkeitsvorteile. ->Internetworld.de

Waren, die in den FBA-Lagern entsorgt werden müssen, kommen die Amazon Seller ab dem 3. September teurer zu stehen. Die Gebühren pro entsorgter Einheit steigen abhängig von der Größe teils kräftig an. Vor allem die Vernichtung von übergroßen Artikeln wird teuer,berichtet die Internetworld. Spannend, wie damit Amazon auf die im Juni gehypte Diskussion um vernichtete Retouren reagiert – während aus der Politik seit Beginn der Sommerpause zu dem Thema nichts mehr zu vernehmen ist.  

Die Diskussion der Woche

„Die Trackingmethoden, die bei den meisten Shops eingesetzt werden, sind datenschutzrechtlich als illegal zu beurteilen,“ sagte letzte Woche der Salzburger Rechtsanwalt und Datenschutzexperte Peter Harlander – und heizt damit die Diskussion um die DSVGO-Kompatibilität von Tracking-Methoden für Online-Shops erneut an. Seine Auslassen zu den meisten österreichischen Online-Shops gelten auch für die deutschen Kollegen. ->Salzburg.orf.at

Die Zahl der Woche

Von 19.824 Tonnen im Jahr 2006 auf 9.514 Tonnen im Jahr 2018 hat die Baur-Gruppe ihren CO2-Ausstoß reduziert, berichtet das E-Commerce Magazin.Das Unternehmen hat schon 1999 den aktiven Umweltschutz in seinen Unternehmenszielen verankert und die Halbierung der CO2-Emissionen früher erreicht als geplant.  

Die Zukunft der Woche

Facebook ist out, Instagram und vor allem Tim Tok sind in. Das glaubt nicht nur Sahra Al-Dujaili, bei Otto verantwortlich für Social Media. Ihr wichtigstes Argument: „Auf Facebook wird viel weniger mit Brand-Inhalten interagiert als auf Instagram.“ Beim Otto-Konzern findet sie offenbar Gehör: Das Unternehmen will seine Marketing-Spendings von Facebook weg zu den sozialen Netzwerken für jüngere Zielgruppen schieben. ->Horizont.net

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