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Presseschau KW 28: Amazon-Sperrungen dauern an, Google Market Finder hilft bei der Internationalisierung, wieviel bringt Amazon-Werbung wirklich?

Zeitungs-Schlagzeilen

In der KW 27 weckte Amazon-Experte Christian Otto Kelm erhebliche Zweifel an der Wirkung von Amazon-Werbung – und viele Händler folgten seiner Meinung und verkaufen jetzt mit deutlich weniger Werbeausgaben auf dem Marktplatz genauso gut. Anderer Händler verkaufen dagegen aktuell gar nicht: Wegen Vorwürfen des Rezensionsbetrugs gesperrte Accounts sind teilweise seit über vier Wochen dicht. Außerdem bekamen etliche Händler diese Woche mahnende Post vom zentralen Verpackungsregister LUCID – die teils recht drastischen E-Mails erinnerten an die Registrierungspflicht bei einem dualen System, die seit Anfang des Jahres gilt. 

Die Themen der Woche

Vor einem Monat sperrte Amazonviele Händler-Accounts. Der Vorwurf: Rezensionsbetrug. Die meisten der betroffenen Händler-Konten sind immer noch suspendiert, eine Entsperrung ist schwierig und langwierig – auch weil Amazon wenig Interesse an einer Vermittlung zeigt. Eine Amazon-Verkäuferin, die Amazons aktuellem Kreuzzug gegen gefälschte Bewertungen zum Opfer fiel, wollte die Sperre ihres Accounts nicht hinnehmen und zog vor Gericht. Das Landgericht Hildesheim gab ihr fürs erste Recht und erließ eine einstweilige Verfügung gegen Amazon, berichtet die Internetworld. Auf die Reaktion des E-Commerce-Riesen darf man gespannt sein. 

Ikea rollt sein „Zweite-Chance-Programm“ ab dem 15. Juli bundesweit aus. Damit nimmt das Einrichtungshaus nun an allen Standorten in Deutschland gebrauchte Möbel zurück. Kunden bekommen dafür eine Guthabenkarte.Ein seit September laufender Rückkauf-Test in fünf Häusern sei gut verlaufen, teilte die Möbelhaus-Kette mit. Für den Rückkauf akzeptiert Ikea allerdings nur Möbel in gutem Zustand. Kunden können über die Website prüfen, ob ihr Artikel in Frage kommt und welchen Preis sie erwarten können.->Internetworld

Eine aktuelle Studie des IFH Köln hat gezeigt, dass durch Amazon rund 27% aller Handelsumsätze beeinflusst werden – aller Handelsumsätze wohlgemerkt, also auch der stationären. Daraus schließt Mark Steier auf Wortfilter.de: Der stationäre Handel profitiert gerade von dem Beratungsklau, den er in den vergangenen Jahren gebetsmühlenartig immer wieder kritisiert hat. 

Ein neues Tool, das Google kürzlich gemeinsam mit dem Bundesverband Deutsche Startups (BVDS) veröffentlichte, könnte Online-Händlern den Einstieg in den internationalen Handel erleichtern. Der „Google Market Finder“ beantwortet auf Basis einer Suchanfragen-Analyse: In welchen Auslandmärkten werden meine Produkte besonders nachgefragt? Außerdem gibt das Tool konkrete Hilfen für den Markteinstieg. ->Wortfilter

Das zentrale Verpackungsregister LUCID versendete Ende letzter Woche tausende Mails an Online-Händler, die Händler an ihre Registrierungspflicht bei einem dualen System erinnern werden sollten. Die streckenweise drastische Formulierung, die mit Drohungen nicht sparte, versetzte etliche Händler in helle Aufregung. In der Folge war die Service-Hotline überlastet, sodass zweitweise über 270 Händler in der Warteschleife auf einen Ansprechpartner warteten. Da LUCID dazu befugt ist, Ordnungsgelder zu verhängen, ist es ratsam, trotzdem Geduld aufzubringen und die Sache zu klären, rät Mark Steier

Im Rahmen eines Pilotprojekts testet eBay jetzt Shops mit individualisierbaren Produkten. Gemeinsam mit den Unternehmen beyounic und MYCS hat der Online-Marktplatz einen Shop gestaltet, in dem Kunden personalisierbare Produkte und konfigurierbare Möbel finden. Doch werden sie diese auf ebay auch suchen? 

Die Diskussion der Woche

„Ich halte Werbung auf Amazon für massiv überbewertet“, sagte der Amazon Marketing-Guru Christian Otto Kelm gegenüber OMR.de. Tatsächlich: Rund 30 Amazon-Händler, haben ihre Werbung auf dem Marktplatz über einen längeren Zeitraum hinweg testweise deaktiviert – und angeblich wenig bis keine Umsatzrückgänge verzeichnet. Was das Interview leider etwas unterschlägt: Kelm spricht sich nicht unbedingt für eine komplette Abschaltung aus, sondern Werbung auf Amazon sehr zielgerichtet und eng gesteuert zu schalten.

Die Zahl der Woche

Die Vorkasse ist günstig, PayPal und Kreditkarte sind teuer – so lautet die weit verbreitete Einschätzung vieler Händler. Doch die tatsächlichen Kosten ihrer Payment-Verfahren haben sie oft nicht im Blick. Betrachtet man diese genauer, sieht das Bild teils anders aus, analysiert die Internetworld.  

Die Zukunft der Woche

In China ist die Gesichtserkennung längst die etablierteste Form der Authentifizierung bei Mobile Payment– doch es gibt ein Problem: 60 Prozentder Chinesen, die per Gesichtserkennung bezahlen, finden sich auf dem Bild, das der Gesichtsscanner von ihnen macht, hässlicher als auf normalen Bildern. Deshalb arbeitet Alipay jetzt tatsächlich an Beauty-Filtern, die die Nutzer noch schöner erstrahlen lassen als in Beauty-Kameras. ->AllAboutPayment.de

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