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Presseschau KW 26: Aufregung um Zahlen-Leak bei Amazon, Retourendebatte geht weiter, ein Jahr DSGVO

Zeitungs-Schlagzeilen

In der KW 26 brachten geleakte Zahlen zum deutschen GMV von Amazon den Online-Marktplatz in arge Erklärungsnöte. Dabei dürfte der den letzten Vorstoß der „Grünen“ in Sachen Retourenvernichtung noch nicht ganz verdaut haben. Zalando ließ auf jeden Fall vorsorglich verlauten, dass man sowieso nur mottenzerfressenen Ausschuss vernichte – das sind weniger als 0,05 Prozent der Retouren. Viel häufiger als Kleidungsstücke lassen sich die Deutschen übrigens Elektronik nach Hause schicken – oft in Form von Kleinstpaketen aus China mit gefälschten CE-Siegeln. Dem Umweltbundesamt schmeckt das nicht; es will gegen die nicht EU-konformen Produkte vorgehen und dafür auch die Online-Marktplätze einspannen.

Die Themen der Woche

Im Ranking der Bestellungen, die sich die Deutschen nach Hause schicken lassen, verdrängt erstmals Elektronik Mode von Platz eins. Viele der Sendungen sind Kleinstpakete aus China, die fast kein Porto kosten. Für die DHL und Co. ist das ein großes Problem, meldet die Welt. Denn die Mini-Sendungen machen Arbeit, bringen aber kaum Geld. 

1,2 Milliarden Produkte führt eBay aktuell im Sortiment. Um seinen Kunden dabei zu helfen, da den Überblick zu behalten, arbeitet der Marktplatz mit Nachdruck am Thema Personalisierung. Erste Ergebnisse sind eine Bildersuche, kuratierte Produkte unter der Überschrift „Trending in Your Interests“, Services wie „Buy again with one Click“ oder neue Speicher-Features. ->WWD.com

Der Shopping-Club Limango hat sich zum Marktplatz gewandelt, um seinen Kunden neben den Aktionswaren auch ein dauerhaftes Sortiment anbieten zu können. Dafür sorgen jetzt Handelspartner, die über Limango verkaufen können. Über die Gründe für die Änderung des Geschäftsmodells sprach Marktplatz-Manager Christian Keller mit Neuhandeln.de

Ein gutes Jahr ist die DSGVO nun alt. Die große Katastrophe ist ausgeblieben, aber Schwierigkeiten bereitet die Umsetzung der europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) den deutschen Unternehmen durchaus, zeigen Recherchen der Internetworld

Die Garantie ist ein verbreitetes Thema in Abmahnungen: Oftmals geht es um fehlende oder unvollständige Garantiebedingungen. Aber auch die sogenannte Ebay-Garantie hat durch ihre Gestaltung Online-Händler beschäftigt. Nun wurde sie überarbeitet – aber ob sie jetzt auch rechtssicher genutzt werden kann, hat Onlinehändler-News untersucht.  

Bestandskunden sind die Lebensversicherung eines Händlers. Umso erstaunlicher, dass viele Händler diese wertvollen Kunden oft so stiefmütterlich behandeln. Wie man aus Wiederbestellern treue Stammkunden macht, erklärt die W&V.

Die Diskussion der Woche 

Ein unbeabsichtigter Zahlen-Leak hat Amazon letzte Woche in Erklärungsnöte gestürzt. In einer E-Mail an seine Händler versteckten sich brisante Informationen, die Rückschlüsse auf den Gesamt-Umsatz der deutschen Marketplace-Händler erlaubten – welche Mark Steier auch gleich zog. Wer wollte, konnte auf Basis dieser Zahlen weiterrechnen und erstmals Amazons Anteil am deutschen E-Commerce benennen – was die Internetworld auch direkt übernahm. Nach 24-stündigem Schweigen entschloss sich Amazon schließlich zu einem vehementen Dementi: Die Zahlen seien falsch und entstammten der Fehlinterpretation einer jungen Mitarbeiterin. Was das Handelsblatt wiederum mit der Meldung goutierte: „Amazon wirbt mit falschen Zahlen“.

Die Zahl der Woche

Weniger als 0,05 Prozent der Retouren werden bei Zalando vernichtet, lässt der Modeversender mitten in der Debatte um das geplante Retourenvernichtungsverbot gegenüber Logistik Heute verlauten. Waren, die sich nicht mehr über die verschiedenen Kanäle verkaufen lassen, spendet der Anbieter bereits jetzt an Organisationen wie etwa Humedica. 

Die Zukunft der Woche

Maria Krautzberger, Präsidentin des Umweltbundesamtes, will Produkten aus Ländern außerhalb der EU (Drittländer), die nicht immer konform mit EU-Regelungen im Umwelt- und Gesundheitsbereich sind, den Garaus machen und dafür die Marktplätze selbst vor den Karren spannen: „Wir empfehlen, dass Betreiber von Online-Plattformen verpflichtend prüfen müssen, ob die dort angebotenen Elektro- und Elektronikprodukte, Batterien sowie Verpackungen von den Anbietern ordnungsgemäß registriert sind“, so Krautzberger. ->Sonnenseite.com

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