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Presseschau KW09: ebay ändert zum 1.4. Gebührenstruktur, Otto arbeitet an „Prio Network“, Amazon nimmt Dash-Buttons weltweit aus dem Sortiment

Zeitungs-Schlagzeilen

In der KW 09 gab ebay eine neue Änderung der Gebührenstruktur bekannt, Otto enthüllte seine Pläne für ein „händlerübergreifendes Premium-Netzwerk“ und Amazon stampfte weltweit seine Dash-Buttons ein. Statt per Knopfdruck sollen Kunden Verbrauchsgüter jetzt über die Amazon-App nachbestellen. Amazon-Experte Christian Otto Kelm musste auf Facebook mächtig Dampf ablassen. Und von Floerke-Geschäftsführer David Schirrmacher spaltet weiterhin mit seinem Kamikaze-Marketing („Guerilla“ passt langsam nicht mehr) die Branche.

 

Die Themen der Woche

Otto hat letzte Woche nicht nur zufriedenstellende Geschäftszahlen veröffentlicht – trotz der Ausgliederung von About You wuchs das E-Commerce-Geschäft der Otto Group 2018 um 5,1 Prozent auf einen Umsatz von 7,7 Mrd. Euro – , sondern auch ein neues Projekt enthüllt, an dem die Technologie-Abteilung des Unternehmen schon seit letztem Sommer arbeitet: Das „Prio Network“ soll das erste händlerübergreifende Premiumnetzwerk für Online-Shops werden – und ringt sogar dem begeisterten Otto-Kritiker Jochen Krisch wohlwollendes Interesse ab. >>>Exciting Commerce

eBay ändert zum 1. April mal wieder seine Gebührenstruktur. Wie die Plattform jetzt selbst im Verkäuferportal bekannt gegeben hat, werden unter anderem die Verkaufsprovisionen und Obergrenzen geändert und neu strukturiert. Dadurch soll sich ein Shop-Abo bei Ebay noch mehr lohnen. Auch am Ebay-Plus-Programm wurde geschraubt. ->Onlinehaendler-News.de

Fünf Jahre nachdem Amazon seinen Bestellknopf „Dash“ auf den Markt gebracht hat, stellt er ihn wieder ein – zumindest in physischer Form. Künftig will der Konzern sich auf digitale Alternativen wie virtuelle Dash-Buttons konzentrieren, die man sich auf der Amazon-Website oder in der App einrichten kann. Dass in Deutschland das Oberlandesgericht München den Dash-Button jüngst für unzulässig erklärte, habe mit der Entscheidung nichts zu tun, betonte das Unternehmen auf Anfrage der „Süddeutschen“.

Das Amtsgericht Münster könnte Händlern das Leben mit einem aktuellen Urteil zum Widerrufsrechtein Stück schwerer gemacht haben: Eigentlich muss ja laut § 357 Abs. 1 BGB die Rücksendung einer online bestellten Ware innerhalb von vierzehn Tagen erfolgen. Doch wie geht man damit um, wenn der Verbraucher sich einfach ein paar Monate Zeit lässt – obwohl der Shop keine verlängerte Rücksendefrist einräumt? Das Amtsgericht entschied jetzt, dass das Widerrufsrecht des Käufers in einem solchen Fall nicht verwirkt ist. ->Ferner-Alsdorf.de

Datenschutz ist im Online-Handel ein entscheidendes Thema, und das nicht erst seit Inkrafttreten der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Trusted Shops hat für Internetworld.de die fünf häufigsten Datenschutz-Irrtümer im Online-Handel zusammengestellt.

Ein anderes Brot-und-Butter-Thema des E-Commerce – nämlich den Umgang mit Retouren– diskutierten  diese Woche Neuhandeln-Blogger Stephan Randler und der Online-Händler Ralph Hesse im Neuhandeln-Podcast:  Wodurch entstehen Retouren im Online-Handel und wie lassen sich Rücksendungen am besten vermeiden? Ist es überhaupt sinnvoll, Verbraucher mit kostenlosen Retouren zu ködern? Oder sollten Versender vielleicht nicht doch lieber ihre Kunden belohnen, wenn sie nichts zurück senden?

 

Die Diskussion der Woche

Mit einem ziemlich erschütternden Artikel hat Etailment diese Woche die Diskussion um das Wildwest-Gebahren einiger Amazon-Händler wieder angefacht. Händler kopieren, täuschen, sabotieren, bedrohen und erpressen Konkurrenten und bestechen sogar Konzernmitarbeiter, so der Bericht. Im Krieg auf der Plattform seien Amazons eigene Regeln zur ultimativen Waffe geworden.

Amazon-Berater Christian Otto Kelm ist auf Facebook der Kragen mal so richtig geplatzt. Er habe keine Lust mehr, ständig hinter halbschaurigen Agenturen herzuräumen, die den Amazon-Account seiner Kunden mit ihrem Halbwissen verwüsten. Und weil Mark nie weit entfernt ist, wenn es was zu ranten gibt J, schloss er sich dem Agentur- und Berater-Bashing auf Wortfilter direkt an.

 

Die Zahl der Woche

Für zehn Euro bietet Von Floerke die „Frank Thelen muss Raus-Box“ im Wert von 30 Euro zum Verkauf an. „Lasst euch überraschen und setzt ein Statement, ob dieser Mann noch für Von Floerke steht“, heißt es in der Produktbeschreibung. Von-Floerke-Gründer David Schirrmacher, Meister der vollkommen irren Social-Media-Selbstinszenierung, hat sich seine Meinung über seinen Teilhaber schon gebildet: „Wir meinen nein. Er diffamiert uns, er lügt über uns. Wenn Ihr das auch so seht: Setzt ein Zeichen mit dem Kauf dieser Box.“ Was von Schirrmachers Kamikaze-Marketing zu halten ist, darüber lässt es sich in der Branche aktuell veritabel diskutieren.

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