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DSGVO-Vorwürfe gegen Amazon, EU-Gesetz für mehr Transparenz auf Marktplätzen und Vergleichsdiensten, E-Commerce wächst 2018 um 11,4 Prozent

Zeitungs-Schlagzeilen

In der KW05 stellte eine europäische Datenschutz-Organisation fest, dass es Amazon mit der DSGVO nicht so genau nimmt und die EU verabschiedete ein Gesetz, das Online-Marktplätze und Vergleichsdienste dazu verpflichten soll, ihre Nutzer über die Logik hinter ihren Such-Rankings aufzuklären. Der Onlinehandel wuchs 2018 ein weiteres Mal zweistellig, die gescheiterte Fusion zwischen Notebooksbilliger und Medimax hat Folgen fürs Management und von Floerke sieht Licht am Ende des Tunnels.

 

Die Themen der Woche

Amazon nimmt es mit der DSVGO nicht so genau, glaubt die europäische Non-Profit-Organisation noyb. Eigentlich müsste der Online-Marktplatz, um der Datenschutzverordnung genüge zu tun, seinen Kunden ermöglichen, jederzeit einzusehen, was mit ihren Daten passiert – und diese Informationen müssen in einer für den Kunden verständlichen Art und Weise präsentiert werden. Genau das tue Amazon aber nicht, so noyb: Die Informationen würden in „kryptischen Formaten überliefert, die für den durchschnittlichen User kaum zu verstehen sind“. Zudem würden manche Informationen, beispielsweise darüber, an wen die Daten weitergegeben werden, in der Auskunft komplett fehlen. ->Tamebay

Apropos mangelnde Nutzerinformationen: Die EU will Online-Marktplätze und Vergleichsdienste künftig dazu anhalten, ihre Nutzer klar über die Parameter zu informieren, die über die Positionierung in den Suchergebnislisten entscheiden. Auch muss dargestellt werden, ob die Marktplätze die Echtheit von Produktbewertungen überprüfen. Ein entsprechender Gesetzentwurf wurde letzte Woche vom Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz des EU-Parlaments mit großer Mehrheit angenommen, berichtet heise.

eBay wird im Februar das Listing-Tool TurboLister auf seinen europäischen Seiten endgültig abschalten, warnt Tamebay. Wer die Lösung noch immer nutzt, sollte sich schnell nach einer Alternative umsehen.

Schuhe24 unterstützt ab sofort stationäre Schuh- und Modehändler mit einer Liquiditätshilfe. Noch bis März können diese Händler zinslose Kredite bei dem Schuh-Marktplatz bekommen, deren Höhe sich nach ihrem Monatsumsatz auf Schuhe24.de richtet. ->Textilwirtschaft

Lichtblick für von Floerke: Ein bisher ungenannter Sanierer will dem insolventen Mode-Start-up offenbar mit einem „kleinen sechsstelligen Betrag“ wieder aufs Pferd helfen, hat deutsche-startups.de erfahren. Der unbekannte Spender ist übrigens nicht Frank Thelen: Der DHDL-Investor gibt seine Anteile an von Floerke ab.

Die gescheiterte Fusion zwischen Notebooksbilliger.de und Medimax hat Folgen auf Management-Ebene: Oliver Ahrens, der das Unternehmen seit anderthalb Jahren neben Gründer Arnd von Wedemeyer steuert, wird den Elektronik-Händler im Streit verlassen. ->Handelsblatt

Alibaba hat seine neue „A100 Strategic Partnership“ vorgestellt, ein Programm, das alle im Alibaba-Ökosystem verfügbaren Tools auf einer einzigen Plattform zusammenführt und Marken bei ihrer eigenen digitalen Transformation unterstützt. Genutzt wird das Programm bereits von namhaften Partnern wie Starbucks und Nestlé. ->e-commerce-magazin.de

Die Diskussion der Woche

Nicht erst seit Jan Böhmermanns „Neuem Arbeiterlied“ über das Los der Paket- und Lieferdienstfahrer ist die miese Bezahlung in der Logistik zum Gesellschaftsthema aufgestiegen. Wer die Schuld an den vielen prekären Jobs in der Logistik trägt, wird gerne nach dem Schwarzen-Peter-Prinzip geklärt – jede Partei (Paketdienste, Online-Handel, Kunden) schiebt es der anderen in die Schuhe. bevh-Hauptgeschäftsführer Christoph Wenk-Fischer will sich den Schuh jedenfalls nicht anziehen lassen. Online-Händler würden an die Carrier immer höhere Preise bezahlen, sagte er im Interview mit der „Welt“. Das Geld käme aber offensichtlich nicht bei den Paketfahrern an.

 

Die Zahl der Woche

Mit einem Plus von 11,4 Prozentauf 65,10 Milliarden Euro ist der Brutto-Umsatz mit Waren im Online-Handel im vergangenen Jahr zweistellig gewachsen. Damit fällt mehr als jeder achte Euro im Einzelhandel auf den E-Commerce. Weiter stark bleiben Online-Marktplätze. ->Internetworld.de

 

Die Zukunft der Woche

Während in Deutschland über die schlechte Bezahlung der Paketfahrer gestritten wird, arbeitet Amazonin Seattle längst an Zustellalternativen ohne menschliche Beteiligung. Aktuell werden mal wieder Roboter-Lieferanten getestet: Scout heißen die Maschinen-Zusteller und sind in Seattle von Montag bis Freitag bei Tageslicht im Einsatz. Die ersten Lieferungen werden von Amazon-Mitarbeitern begleitet. Insgesamt ist rund ein halbes Dutzend Scouts im Einsatz. ->TechCrunch

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