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Presseschau KW 29: JD.com drängt nach Deutschland, Birkenstock-Rätsel zum Amazon Prime Day, Hermes-Pakete sollen teurer werden

Zeitungs-Schlagzeilen

Willkommen zum Wochenrückblick von shopanbieter.de! In der KW29 dominierte der Amazon Prime Day die deutsche E-Commerce-Welt. Das Fazit der Händler fällt sehr unterschiedlich aus, wie ein Blick in die Kommentarspalten und Facebook-Gruppen zeigt. Währenddessen bläst der nächste internationale Riese zum Angriff auf den deutschen Online-Markt: JD.com will demnächst in Deutschland ein Büro eröffnen – und im Gegensatz zum Konkurrenten Alibaba hierzulande auch Produkte verkaufen, nicht nur deutsche Händler auf den chinesischen Markt locken. Außerdem: Ein neuer Handmade-Marktplatz versucht zwei Wochen nach dem Dawanda-Aus sein Glück und Hermes will die Preise erhöhen.

 

Die Themen der Woche

Der chinesische E-Commerce-Riese JD.com macht keinen Hehl aus seinen Europa-Plänen: Noch 2018 will der Alibaba-Konkurrent ein eigenes Büro in Deutschland eröffnen, verriet Richard Liu, Gründer und Vorstandschef von JD.com, dem „Handelsblatt“. Bis Ende des Jahres soll dann eine ausgearbeitete Strategie zur Erschließung des Marktes stehen. „Mir geht es nicht mehr nur darum, Produkte von Deutschland nach China zu verkaufen. Ich möchte auch Produkte in Europa verkaufen“, sagte Liu im Interview. Dazu schließt er auch Zukäufe nicht aus.

Bei Windeln.de läuft es weiterhin alles andere als rund. Jetzt trennt sich das Unternehmen von seinem Osteuropageschäft, die Tochterfirma Feedo wird an den tschechischen Mitbewerber ags 92 verkauft. Damit will der Versender von Baby- und Kleinkinderartikeln den Sprung in die Gewinnzone schaffen und profitabel werden, schreibt die Internetworld.

Amazon investiert fünf Millionen in sein Hochregallager in Leipzig. Dort soll eine neue Halle entstehen, in der künftig größere Produkte wie Rasenmäher und Mikrowellen gelagert werden sollen. ->LVZ.de

Zwei Wochen nach dem Aus von Dawanda Ende geht der neue DIY-Marktplatz productswithlove.dean den Start. Der Anbieter positioniert sich als neuer, professioneller Onlinemarktplatz im DIY-Segment für selbstgemachte Produkte und Handarbeitsmaterial. Der Zielmarkt ist dabei auf Verkäufer- und Käuferseite auf die DACH-Region (Deutschland, Österreich und die Schweiz) ausgerichtet. Ob ihm mehr Glück beschieden ist als Dawanda, wird sich zeigen.

E-Commerce-Hochzeit in Hamburg: Weil Kunden nach ganzheitlicher Digitalkompetenz verlangen, fusionieren die E-Commerce-Agentur Nesthops Commerce und die Unternehmensberatung Etribes Connect und werden zukünftig unter dem Namen Etribes agieren. Die Marke Netshops erhält den Zusatz “part of Etribes”. Unter dem Markendach Etribes verantwortet die neue Geschäftsführung ab sofort einen achtstelligen Jahresumsatz im laufenden Jahr 2018, 70 festangestellte Mitarbeiter sowie ein 35-köpfiges Partnernetzwerk.

So machen Microinteractions den Shop besser: Das Nutzungserlebnis ist oft das entscheidende Kriterium, ob der Kunde auf „Bestellen“ klickt oder den Kauf abbricht. Microinteractions können das Kauferlebnis deutlich verbessern, findet Jürgen Krings. Geschäftsführer der Digital-Agentur d-Sire, in seiner Kolumne auf Internetworld.de.

Die Diskussion der Woche

Wie ist der Amazon Prime Day 2018 gelaufen? Die Meinungen gehen da teils weit auseinander. So sorgten offenbar technischen Schwierigkeiten nicht nur dafür, dass die Amazon-Seiten in den USA, Deutschland und anderswo teilweise nicht erreichbar waren, es herrschten auch „chaotische“ Zustände in den Amazon-Büros, berichtet CNBC mit Verweis auf interne Dokumente. Irgendwann seien bis zu 300 Personen in einer Notfall-Telefonkonferenz eingewählt gewesen. Auch auf Händler-Seite fällt das Fazit nicht einhellig aus. Während Amazon verkündete, dass kleine und mittlere Händler am Prime Day weltweit mehr als eine Milliarde US-Dollar Umsatz generierten, rechnete Mark Steier aus, dass jeder Händler dementsprechend durchschnittlich rund 250 US-Dollar Umsatz erzielt habe. Dagegen stellte Adobe Analytics fest, dass der Prime Day im gesamten E-Commerce für Aufschwung sorgte – selbst bei Händlern, die gar nicht daran teilnahmen.

Auch beim Amazon Prime Day am Start waren Schnäppchen-Angebote für 150 Birkenstock-Sandalen (und zwar nicht nur von Marketplace-Händlern, sondern auch von Amazon selbst) – was etailment und Internetworld.de zu der Falschmeldung inspirierte, der im Januar mit großem Getöse von Amazon verschwundene Schuh-Hersteller hätte seine Geschäfte mit dem Online-Marktplatz wieder aufgenommen. Birkenstock beeilte sich aber zu dementieren: Der Belieferungsstopp gelte weiterhin.  Amazon Deutschland tat sichauf Nachfrage der „Süddeutschen“schwer die Präsenz der Sandalen beim Prime Day zu erklären. Der E-Commerce-Riese schloss sich letztlich der Erklärung Birkenstocks an, wonach Amazon Restposten bezogen, Schuhe bei Dritten oder im Großhandel eingekauft habe.

 

Die Zahl der Woche

Um 50 Cent sollen Hermes-Pakete in Zukunft teurer werden, findet Kay Schieburg, Konzernvorstand Services der Otto Group. Damit sollen nicht nur Investitionen in die Digitalisierung, Technisierung, Immobilien und Co. refinanziert werden, sondern auch die immer höheren Gehälter für Paketboten. Weil die Branche leergefegt ist, liege der durchschnittliche Stundenlohn in Ballungsräumen inzwischen bei elf Euro. In München werden teilweise sogar 15 Euro pro Stunde gezahlt. ->Logistik-Watchblog

 

Die Zukunft der Woche

Amazon baut die integrierte Bilderkennungstechnik seiner Shopping-App weiter aus. Nutzer können darüber jetzt auch Schrauben und andere Befestigungselemente automatisch identifizieren lassen. Der neue Teilefinder soll derzeit bereits über 100 Arten von Befestigungselementen erkennen. Dies soll das Auffinden von mehreren Tausend wenn nicht Millionen Teilen ermöglichen – und den Amazon Business-Bereich weiter in die App ziehen. ->Heise.de

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