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Presseschau KW 25: Dawanda gibt auf, Post erhöht Porto für Bücher und Waren, E-Mail-Marketing bei vielen Händlern nicht DSGVO-konform, Limango startet Marktplatz

Zeitungs-Schlagzeilen

Willkommen zum Wochenrückblick von shopanbieter.de! Der Handmade-Marktplatz Dawanda wird Ende August geschlossen – vorgestern lief diese überraschende Meldung über die Branchenticker und seitdem spekulieren sich Branchenexperten die Köpfe darüber heiß, was letztlich zum Aus des einstigen deutschen Vorzeige-Startups geführt haben könnte. Angesichts dieser Neuigkeit gingen andere Meldungen wie die Marktplatz-Öffnung von Limango oder die Feier von Rebuy angesichts der geknackten 100 Mio-Euro-Umsatzgrenze ziemlich unter. Dabei ist Dawanda bei weitem nicht der einzige, der zu kämpfen hat: Die Sanierung von Kaufhof zieht sich beispielsweise weiter hin – und könnte letztlich scheitern, unkt etailment.

  

Die Themen der Woche

Das kam wohl für die meisten Branchenbeobachter in seiner Konsequenz überraschend: Zum 30. August dieses Jahres gehen bei Dawandadie Lichter aus. Das Unternehmen hat eine Vereinbarung mit Etsy geschlossen – dem großen Wettbewerber aus den USA: Dawanda-Händler und -Käufer sollen auf Etsys Plattform migrieren. Die Dawanda-Mitarbeiter und die Vermögensbestände des Handmade-Marktplatzes gehen allerdings nicht an Etsy, berichtet die Internetworld. Warum Gründerin Claudia Helming ihr vor über zehn Jahren gegründetes Unternehmen einfach schließt und nicht verkauft, gehört zu den Rätseln dieser Entscheidung, meint die SZ in ihrer Analyse.

Ceconomy, der Mutterkonzern der Elektronikhandelsketten Mediamarkt und Saturn, bekommt eine 277 Millionen Euro schwere Kapitalspritze von seinem Vertriebspartner Freenet, hat das Manager Magazin erfahren. Der Mobilfunkanbieter steigt mit knapp 10 Prozent bei Ceconomy ein – für die Beteiligung zahlt Freenet damit mehr als die Ceconomy-Aktie zuletzt wert war.

Rebuy hat das vergangene Geschäftsjahr mit einem Netto-Umsatz von 109,7 Millionen Euro abgeschlossen. Das EBITDA des Recommerce-Experten beträgt 1,4 Millionen Euro – nach einem Minus von 4,1 Millionen Euro im Vorjahr. Eine gestiegene Nachfrage nach gebrauchten Medien und Second-Hand-Elektronik und wachsende Auslandsumsätze sorgten für die positive Entwicklung. ->Neuhandeln.de

Internationale Quellen berichten, dass eBay im Zuge einer Reorganisation mehrere hundert Mitarbeiter entlässt. Inwieweit deutsche und europäische Stellen von der Entlassungswelle betroffen sind, ist noch unbekannt. eBay erklärte, dass es Entlassungen im einstelligen Prozentbereich sein werden. Das könnte bei 14.100 Angestellten und angenommenen 9% rund 1.269 Mitarbeiter treffen. Warum nennt eBay nicht einfach die absolute Zahl, fragt sich Wortfilter.

Limango öffnet sich zum Marktplatz. Der Private-Shopping-Anbieter will Händlern und Herstellern die Möglichkeit geben, ihre aktuellen Kollektionen zu präsentieren, ohne dass zusätzliche Fixkosten anfallen. Bislang war dies schon in der App möglich. Jetzt rollt die Otto-Tochter das Angebot auch auf den Webshop aus. ->Internetworld.de

Rechtskonformes E-Mail-Marketing stellt für viele Händler scheinbar eine unüberwindbare Hürde dar, zeigt eine aktuelle Absolit-Studie. Viele Händler missachten demnach die Kennzeichnungspflicht laut DSGVO. Und 17 Prozent verlangen nicht zweckgebundene Daten wie Name oder Anrede bei der Newsletter-Bestellung. ->Buchreport.de

Jetzt ist es soweit: Nachdem der Starttermin schon gerüchtehalber durchgesickert war, ging Google Pay letzte Woche in Deutschland offiziell an den Start. Zu den ersten Partnern zählen unter anderem Adidas, Aldi Süd, Media Markt, Lidl, Hornbach und McDonald’s, berichtet die Internetworld.

 

Die Diskussion der Woche

Haben Warenhausketten noch eine Zukunft, fragte diese Woche etailment und trat damit eine lebhafte Diskussion los. Kaufhof, Karstadt und Co. bieten Click & Collect, träumen von Marktplätzen, kaufen Pure Player auf und wollen emotionaler sein als das Internet. Doch es gäbe gute Gründe, warum sie den Kampf gegen den Bedeutungsverlust verlieren werden, meint etailment-Autor Steffen Gerth.

 

Die Zahl der Woche

 Die Deutsche Post hat das Porto zum 1. Juli deutlich erhöht: Wer Bücher oder Waren versenden will, muss seit gestern bis zu 40 Cent mehr zahlen. Büchersendungen wurden um 20 Cent teurer. ->T-Online

 

Die Zukunft der Woche

Ob das Schule macht?Die Online-Welt schaut dieser Tage gespannt nach Uganda, denn der afrikanische Staat probiert gerade eine Steuer für die Nutzung sozialer Medien über Mobiltelefone aus, auch „Facebook-Steuer“ genannt, berichtet das Handelsblatt. Ab sofort muss jeder Ugander, der über das mobile Internet soziale Medien nutzt, pro Tag 200 Schillinge zahlen (knapp 0,05 Euro). Mobilfunkunternehmen werden die Steuer für den Staat eintreiben. Davon erhofft sich der Staat nach offiziellen Angaben jährliche Einnahmen von umgerechnet 310 Millionen Euro – das entspricht etwa vier Prozent der jährlichen Ausgaben der Regierung.

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