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Presseschau KW 23: Amazon sperrt 500 chinesische Händler, Onboarding bei Otto ist mühsam, Google investiert 550 Mio. US-Dollar in JD.com

Zeitungs-Schlagzeilen

Willkommen zum Wochenrückblick von shopanbieter.de! In der KW23 zeigte sich Amazon mal wieder bemüht und sperrte die Konten von 500 chinesischen Marketplace-Händlern, die ohne Steuernummer handelten. Das ist zwar erfreulich, aber Amazon könnte weit mehr gegen das Problem tun, unken Kritiker. Otto hat sich in den letzten Wochen als Marktplatz-Alternative zu Amazon in Stellung gebracht und umwirbt aktiv Händler. Wer bei Otto.de verkaufen will, braucht allerdings einen sehr langen Atem – das Onboarding ist extrem mühsam. Und der Amazon-Retouren-Skandal war auch diese Woche noch überall Thema; inzwischen haben auch die Leitmedien eine etwas differenziertere Sicht der Dinge aufgegriffen.

 

Die Themen der Woche

Die Freude in den Händlerforen war groß, als die Meldung über den Ticker ging: Amazon hat 500 Verkäuferkonten chinesischer Marktplatz-Partner gesperrt, weil sie die Plattform ohne Steuernummer nutzen. Endlich passiert was, so der Tenor der Händler. Doch es gibt auch Kritik: So kooperativ, wie sich das Unternehmen nach außen gibt, ist Amazon nach Einschätzung des Berliner Finanzsenators Matthias Kollatz-Ahnenin Wahrheit gar nicht.

Otto will sich offenbar auch in Sachen Lieferung stärker mit Amazon messen und startet eine eigene Liefer-Flatrate. Für eine Jahresgebühr von 19 Euro können sich Otto-Kunden ein Jahr lang alle Otto-Bestellungen kostenfrei liefern lassen, berichtet die Internetworld.

Apropos Otto: Die Hamburger inszenieren sich ja seit einiger Zeit als des Online-Händlers bester Freund. Wer aber tatsächlich auf dem neuen Marktplatz verkaufen will, braucht einen langen Atem, wie Mark Steier festgestellt hat. Sein Fazit: Für Händler, die Otto-Marktplatzpartner werden wollen, scheint der Weg noch recht steinig. Grundvoraussetzung ist derzeit zudem ein Sortiment von mehr als 300 Artikeln.

Bei der Deutschen Post steht ein Strategiewechsel im Paketgeschäft bevor, nachdem Vorstand Jürgen Gerdes gehen musste: Anstatt beim Online-Handel den Marktanteil zu erhöhen – Marktführer ist man ja schließlich schon – , soll es bei Paketen nun vorrangig um höhere Gewinne gehen. Und das heißt für Online-Händler: Der Paket-Versand könnte in Zukunft teurer werden. ->RP Online

China ist weiterhin ein hochspannender Markt für deutsche Online-Händler. Gerade Artikel aus Deutschland stehen dort hoch im Kurs, denn chinesische Konsumenten vertrauen auf Produkte „made in Germany“. Wer in China startet, muss aber einige Punkte bei Kundenansprache und Logistik beachten, mahnt neuhandeln.

Wer wissen will, wie man in der Nische Geld verdienen kann, sollte sich Tennis Point genauer ansehen. Der Tennisausstatter erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2016 einen Umsatz von 55,1 Mio. Euro. Dies geht aus dem jüngst veröffentlichtem Geschäftsbericht hervor. Damit hat das Unternehmen ein Umsatzwachstum von 16,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (44,2 Mio. EUR) erzielt. ->neuhandeln

Die Diskussion der Woche

Der vermeintliche Skandal um die Vernichtung von Retouren in deutschen Amazon-Lagern dreht sich weiter durch die Fach- und Publikumsmedien – allerdings werden die Berichte zunehmend differenzierter. Das TV-Magazin „Galileo“ hat zum Beispiel recherchiert: 70 Prozent der Rücksendungen kommen als ungeöffnete Originalware zurück in den Verkauf. Zeigt die Ware Gebrauchsspuren, wird sie entweder günstiger verkauft, gespendet oder landet in einem Retourenmanagement-Unternehmen. Auf Internetworld.de fand Stefan Grimm, Betreiber der Online-Plattform Restposten.de, den Umgang von Amazon mit Retouren absolut vorbildlich. Auch die t3n betont:„Retouren-Vernichtung ist Standard im Handel.“ Und die „Welt“ schreibt: Schuld an den Retouren ist das Konsumverhalten der Deutschen.

 

Die Zahl der Woche

Der Internetgigant Google investiert 550 Millionen US-Dollar in den chinesischen Onlinehändler JD.com. Auch Tencent, die WeChat-Mutter, ist zu circa 20% an JD.com beteiligt. Beide Seiten bezeichnen den Deal als strategische Partnerschaft. ->Wortfilter

 

Die Zukunft der Woche

Im Gewerbegebiet von Shanghai hat Alibaba seine ersten Lebensmittellieferungen per Drohne gestartet. Die Lebensmittel-Liefertochter Ele.me bekam die Erlaubnis, auf insgesamt 17 verschiedenen Routen Drohnen mit Gerichten von über 100 lokalen Restaurants fliegen zu lassen. Insgesamt wird eine Fläche von 58 Quadratkilometern abgedeckt. ->Fruchtportal

 

Und dann war da noch…

… die Digitalisierung am Point of Death, wie die Internetworld so schön schrieb: Denn anscheinend haben nicht nur die Innenstädte ein Frequenzproblem. Weil es auch immer weniger Beerdigungen gibt, wollen manche Friedhofsbetreiber mit Digitalisierung punkten und bieten auf dem Friedhof kostenloses W-LAN und Begegnungscafés. ->In Franken

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