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Presseschau KW 5: ebay geht Payment-Partnerschaft mit Adyen ein, Amazon und ebay legen Geschäftszahlen vor, Amazon bereitet Kreditgeschäft für Händler vor

Schlagzeilen

Willkommen zum Wochenrückblick von shopanbieter.de! In der KW 5 schreckte die Headline „ebay trennt sich von Paypal“ einige Händler auf. Ganz so ist es natürlich nicht: ebay hat eine Kooperation mit dem Payment-Anbieter Adyen geschlossen und will dadurch künftig Zahlungen über seinen Marktplatz selbst und nicht mehr über Paypal abwickeln. Zudem soll es künftig mehr Zahlungsarten auf dem Marktplatz geben – Paypal ist dann eine Möglichkeit von vielen. Dennoch ist es ein bedeutender Schritt: Immerhin geht damit eine 15-jährige Partnerschaft zwischen ebay und Paypal zu Ende. Außerdem gab es neue Geschäftszahlen von Amazon und ebay. Und Amazon scheint mit dem Einstieg ins Kreditgeschäft für deutsche Händler ernst zu machen.

Die Themen der Woche

eBay will sein Geschäft noch weiter von PayPal trennen. In Zukunft will der Online-Marktplatz den Backend-Bezahldienst nicht mehr von PayPal, sondern von dem niederländischen Anbieter Adyen bereitstellen lassen, berichtet die Internetworld. Was die neue Partnerschaft bedeutet, darüber hat sich Mark Steier auf Wortfilter ausführlich Gedanken gemacht. ->Internetworld

Amazon hat die Ergebnisse des letzten Quartals 2017 vorgestellt und Ausblicke auf die vorläufigen Jahresergebnisse gegeben. 177,9 Milliarden US-Dollar Umsatz hat das Unternehmen erzielt, 31 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Gewinn liegt bei 3 Milliarden US-Dollar, ein Plus von 28 Prozent. Auf den ersten Blick scheint der Cloud-Dienst-AWS Umsatz- und Renditetreiber zu sein. Tatsächlich dürften Umsatz und Rendite aus dem Marktplatzhandel AWS um Längen übertreffen. ->t3n

Knapp 30 Millionen Euro Umsatz hat die ANWR, die größte Verbundgruppe für stationäre Schuhhändler, im vergangenen Jahr über ihre Online-Plattform Schuhe.de erzielt. Der Gesamtumsatz liegt bei 8,9 Milliarden Euro. In diesem Jahr will ANWR seine E-Commerce-Umsätze verdoppeln. Damit das klappt, müsste aber an der Customer Experience von Schuhe.de noch ordentlich geschraubt werden. –>Schuhkurier.de

Es wird spannend bei Deutschlands Kaufhausketten, meldet die Internetworld: Galeria Kaufhof und Karstadt wollen sich ein Rennen um die Vorherrschaft im Omnichannel-Handel liefern – und machen dabei ehemalige Kollegen zu Kontrahenten. Nachdem der bisherige E-Commerce-Spezialist von Douglas, Jens Diekmann, Anfang Januar zu Karstadt wechselte, hat jetzt der Warenhaus-Konkurrent Galeria Kaufhof zurückgeschlagen: Jan-Dieter Schaap, bislang SVP Omnichannel / Digital bei der Parfümeriekette und damit Diekmanns direkter Kollege, soll jetzt die E-Commerce-Aktivitäten von Kaufhof weiterentwickeln.

Neben Umsatzsteuerbetrug durch Chinesen tut sich im Online-Handel eine weitere illegale Geschäftspraktik auf. Nach F.A.Z.-Informationen geht es um den Verkauf elektronischer Geräte, für die sich Anbieter aus Fernost weder an den gesetzlich festgelegten Entsorgungskosten beteiligen noch die fällige Registriergebühr bezahlen. Die Prellerei betrifft Produkte für den Haushalt, Telekommunikation, medizinische Anwendungen und Sicherheitstechnik.

Die Diskussion der Woche

Bei einem großen saarländischen Elektronik-Händler ist das ganze System ausgefallen, weil er den neuen Ebay-AGB und damit auch der neuen Bilderrichtlinie nicht zugestimmt hat. Wie sich der Online-Marktplatz die Zustimmung zu den neuen AGB durch die Hintertür erzwingt, wird von den betroffenen Händlern stark kritisiert, hat Wortfilter.de erfahren.

Die Zahl der Woche

23 Milliarden US-Dollar betrug das Handelsvolumen der ebay-Marktplätze im 4. Quartal 2017. Der Marktplatz selbst erzielte im gleichen Zeitraum einen Umsatz von 2,1 Milliarden US-Dollar. ->Wortfilter

2,1 Milliarden Euro haben deutsche kleine und mittelständische Unternehmen 2017 nur mit Exporten ins Ausland über den Amazon Marketplace erwirtschaftet. Eigentlich eine enttäuschende Zahl, meint Mark Steier: Schließlich haben der deutscher Handel und die deutsche Industrie insgesamt im Jahr 2016 Waren und Dienstleistungen im Wert von 1203,8 Milliarden Euro exportiert, dagegen seien die 2,1 Mrd. von Amazon ein Fliegensch… Durchaus wahr, allerdings stecken in den 1203,8 Milliarden Exportvolumen größtenteils B2B-Umsätze einer Größenordnung, die auf Amazon nicht dargestellt wird.

Die Zukunft der Woche

Amazon scheint in Deutschland das Kreditgeschäft für Händler vorzubereiten. Nach Informationen, die dem Finanzblog Finanz-Szene vorliegen, weisen verschiedene Aktivitäten des Online-Versandhändlers darauf hin, dass die schon länger angedeuteten Pläne nun in die Tat umgesetzt werden.

Aus Asien kommt ein neuer interessanter Player auf den Mobile Payment-Markt: Der chinesische Smartphone-Hersteller Huawei hat zusammen mit Union Pay den weltweiten Rollout des Bezahldienstes Huawei Pay angekündigt. Der ist in Huaweis Heimatmarkt China bereits populär, weiß die t3n.

Bildnachweis: ink-pixels via Bigstockphoto
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