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Presseschau KW 4: ebay stellt Artikel-Beobachter nicht mehr dar, Bundesgerichtshof lässt Asics abblitzen, E-Commerce-Umsatz wächst um 10,9 Prozent

Schlagzeilen

Willkommen zum Wochenrückblick von shopanbieter.de! In der KW 4 hat der Bundesgerichtshof die deutschen Online-Händler erfreut: Der wies nämlich eine Beschwerde des Sportartikel-Herstellers Asics ab, der mal wieder den Online-Vertrieb seiner Produkte beschränken wollte – diesmal ging es um die Präsenz auf Produktsuchmaschinen. ebay änderte eine Kleinigkeit an den Artikelseiten: Die Beobachter eines Artikels werden jetzt nicht mehr angezeigt. Zooplus schaffte den Sprung über die Milliarden-Grenze. Und der bevh veröffentlichte seine Zahlen für das E-Commerce-Jahr 2017.

 

Die Themen der Woche

Bei ebay gab es eine kleine, aber folgenschwere Änderung: Die ebay-Beobachter auf den Artikelseiten werden nicht mehr dargestellt. Verbraucher und Händler nutzen diese Information normalerweise, um zu erkennen, ob ein Produkt relevant ist. Auch reagierte die ebay-Suchmaschine Cassini bisher auf Veränderungen der Beobachterzahlen. Mark Steier zeigt auf Wortfilter.de, wie man die Beobachter eines Artikels weiterhin auslesen kann.

Wer, glauben Sie, ist das schnellst wachsende E-Commerce-Unternehmen Deutschlands? Zalando? About You? Falsch geraten. Der Titel gebührt aktuell dem Schraubenlager Screwerk, das mit einem in seiner Einfachheit genialen Shop in den letzten drei Jahren ein durchschnittliches Umsatzwachstum von 151 Prozent realisierte. ->Westfalenpost

Das nächste deutsche Unicorn heißt Zooplus: Der Tierbedarf-Händler hat laut seinen vorläufigen Zahlen im Geschäftsjahr 2017 1,1 Milliarden Euro brutto umgesetzt. Das entspricht einem Wachstum von 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr. ->Wallstreet-Online.de

Ein Dreivierteljahr nach dem Deutschland-Start hakt es bei Amazons Lebensmittel-Lieferdienst Fresh: Ein Drittel der „Lieblingsläden“, also jene lokalen Händler, deren Produkte bei Amazon Fresh-Bestellungen mit nach Hause geliefert werden, haben sich aus dem Programm schon wieder verabschiedet. Unter den Aussteigern sind prestigeträchtige Namen wie der Schokoladenhersteller Rausch, Feinkostläden wie Maître Philippe et filles, der Kaffeeröster Bonanza sowie Smoothie- und Suppen-Lieferant dean & david, hat der stets gut informierte Peer Schrader vom supermarktblog bemerkt.

Die Angst der Kunden vor Datenmissbrauch, die laut IFH-Datenschutzstudie bei 76 Prozent der Deutschen vorhanden ist, verunsichert Händler zunehmend – und verhindert sinnvolle Personalisierungsmaßnahmen, so eine eTracker-Studie. So wird Personalisierung zumeist als „heißes Eisen“ angesehen, gefährlich und ohne Akzeptanz bei den Konsumenten. Dies hat zur Folge, dass in der Praxis statt dem viel zitierten „Big Data“ häufig nur mit „Little Data“ gearbeitet wird und die notwendigen Entwicklungsschritte zur Umsetzung von Personalisierungsmaßnahmen nicht gegangen werden. Nur jeder vierte Marketing-Entscheider nutzt personalisierte Kundenansprache. ->IFH-Blog

Das Bundesministerium für Verbraucherschutz will individualisierte Preise – also solche, die auf den einzelnen Online-Shopper zugeschnitten sind – näher unter die Lupe nehmen. Der E-Commerce-Verband sieht dagegen keinen Anlass für eine Regulierung. ->Textilwirtschaft (nur für Abonnenten)

 

Die Diskussion der Woche

Die Diskussion über von Herstellern verhängte Vertriebsbeschränkungen im Internet kommt weiterhin nicht zur Ruhe. Diese Woche gab es einen Sieg für die Seite der Händler: Asics wollte es Onlinehändler verbieten, die eigenen Produkte über Preissuchmaschinen anzubieten. Das hatten dem Sportartikel-Hersteller bereits das OLG Düsseldorf und das Bundeskartellamt untersagt. Jetzt hat sich der Bundesgerichtshof deren Interpretation angeschlossen und eine Beschwerde von Asics abgewiesen. ->Onlinehändler-News

 

Die Zahl der Woche

58,466 Milliarden Euro wurden 2017 mit Waren im E-Commerce umgesetzt, hat der bevh ausgerechnet – 10,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit steht der reine Online-Umsatz erstmals für jeden achten Euro im Einzelhandel.

 

Die Zukunft der Woche

Amazon will App-Entwicklern in Zukunft Zugriff auf Transkriptionen von Sprachaufnahmen gewähren, die via Alexa aufgenommen wurden. Das bedeutet: Alles, was Nutzer nach dem Befehl „Hey Alexa“ sagen, wird aufgezeichnet und weitergegeben; nur identifizierende Merkmale wie beispielsweise Namen sollen aus den Transkriptionen herausgeschnitten werden. Oder wie Cnet treffend zusammenfasst: „Alexa ist eine Wanze. Das muss jedem klar sein, der sich Echo kauft“.

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