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5 Mythen über Amazon SEO, die man in die Tonne treten kann

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Amazon SEO ist eines dieser Themen, die 2017 durch sämtliche Branchenmedien getrieben wurden. Plötzlich wollten alle wissen: Wie kann ich meinen Verkaufsrang auf Amazon beeinflussen? Wie erhöhe ich die Sichtbarkeit meiner Produkte auf dem Marktplatz? Dabei ist das Thema keineswegs neu: Schon seit mehreren Jahren ist klar, dass Händler ihre Sichtbarkeit mit bestimmten Maßnahmen beeinflussen können – so wie sie ihren Platz in den Suchergebnislisten durch Suchmaschinenmarketing verbessern können.

Aber wie das so ist mit Hype-Themen: Im Moment ihres Durchbruchs wissen plötzlich alle ganz genau wie es geht – und so verbreiten sich schnell Gerüchte, Halbwahrheiten oder „Tausend Todsichere Tipps“. Deshalb haben wir mal jemanden befragt, der sich nicht erst seit gestern mit dem Thema Amazon SEO auseinandersetzt: Christian Kelm von Content-Keyword-Management berät schon seit Jahren Amazon Marketplace-Händler und Hersteller, die auf Amazon verkaufen. Er hat für uns die populärsten – und falschen – Amazon SEO-Mythen zusammengestellt.

Mythos #1: Mit gutem Content steigert Sichtbarkeit UND Sales-Ranking!

Leider falsch! Relevanter Content ist zwar die absolute Basis für jede Form von Suchmaschinenoptimierung, und das gilt natürlich auch für Amazon und betrifft die Auswahl der Kategorien, das Ausfüllen der gesamten Backend-Felder und natürlich die aktive Auswahl von sinnvollen Suchbegriffen. Das Sales-Ranking steigert man so allerdings nicht – das geht nur über eine gute Seller-Performance und final natürlich über Abverkäufe. AmazonSEO dient der Auffindbarkeit für die Suchmechanismen von Amazon und der Sichtbarkeit bei vielfältigen Kundeneingaben.

Mythos #2: Die Teilnahme an Fulfillment-by-Amazon (FBA) hat direkten Einfluss auf das Ranking!

Auch falsch! Für die Teilnahme an FBA gibt es viele gute Gründe, auch aus SEO-Sicht: FBA genießt aktuell neben Prime by Merchant das höchste Vertrauen bei den Kunden und dank des starken Prime-Filters auch die höchste Sichtbarkeit. Für das Ranking ist es jedoch egal, ob ein Artikel per FBA versandt wird oder nicht. Ein Zusammenhang besteht nur indirekt: Erst dadurch, dass Prime-Artikel lieber gekauft werden und so Verkäufe unter Keywords zustande kommen, kann das Keyword- und/oder Sales-Ranking steigen.

Mythos #3: Das Sales-Ranking hat Auswirkungen auf die Sichtbarkeit!

Nicht nachweisbar! Mit Tools wie AMALYZE ist schon länger kaum noch etwas verborgen auf Amazon. So kann man sehr detailliert für jeden beliebigen Suchbegriff prüfen, was sich auf der jeweiligen SERP-Seite abspielt. Es zeigen sich deutlich keine direkten Zusammenhänge zwischen der Position im Sales-Ranking und der reinen Keyword-Position. Gleiches gilt übrigens für Preise – will heißen: Billig rankt nicht besser!

Mythos #4: Viele Bewertungen sind in Sachen Amazon SEO das wichtigste!

Stimmt nur zum Teil: Vor einem Jahr löschte Amazon einen bestimmten Anteil an „Test-Bewertungen“. Jetzt verschwinden gerade unverifizierte Bewertungen teils komplett und weitere unverifizierte Bewertungen sind nur noch im kleinen Ausmaß möglich. So kann man nur noch 10 solcher Bewertungen pro Woche und Produkt generieren und Amazon behält sich vor, diese willkürlich zu ändern. Gleichzeitig greift seit kurzem ein neues maschinell gelerntes Modell welches mehrere Faktoren wie Alter aber auch Nützlichkeit der Bewertung einfließen lässt!

Wie bei dem Sales-Ranking ist es in der Nischenanalyse mit AMALYZE ein leichtes aufzuzeigen was die reine Anzahl an Bewertungen oder deren Durchschnitt für Einflüsse haben. Grundsätzlich gilt, dass es ein Klickfaktor bleibt, wenigstens gute Bewertungen zu haben, also ab 3,5 Sterne! In Summe konnte jedoch aufgezeigt werden, dass ab 35 Bewertungen der Zusammenhang zwischen Anzahl an Bewertungen und Position zu Keywords nicht mehr auffällig ist.

Mythos #5: Je mehr Keywords man für ein Produkt eingibt, desto besser für die SEO-Performance!

Wer das noch glaubt, hat eine wichtige Änderung am Amazon-Algorithmus nicht bekommen, die Amazon am 1. April eingeführt und im Herbst letzten Jahres bestätigt hat. Seitdem gilt: Sobald für ein Produkt mehr als 250 Bytes an Keywords hinterlegt werden, ignoriert Amazon diese Keywords vollständig. Das bedeutet, dass das Produkt nicht über die Suche mit diesen Keywords gefunden werden kann. Das heißt: Bei der Auswahl der passenden Keywords genau überlegen, welche Schlagworte SEO-technisch am erfolgreichsten sind! Zudem ist zu beachten, dass es durchaus sinnvoll sein kann, sich auf weniger, dafür aber spezifischere Keywords zu konzentrieren.

Diese und weitere Mythen rund um Amazon SEO entlarvt Christian Kelm übrigens auch in seinem Vortrag „Amazon SEO und der vergessene Kunde!?“ auf dem plentymarkets Online-Händler-Kongress am 3. März in Kassel. Tickets gibt es hier.

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