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Presseschau KW34: Kartellamt vs. exklusive Vertriebskooperationen, Neues von Otto.now, Shoepassion im Interview mit Kassenzone

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Willkommen zum Wochenrückblick von shopanbieter.de! In der KW 34 gibt das Bundeskartellamt vielen Online-Händler Grund zur Hoffnung: Der oberste Kartellwächter Andreas Mundt sieht es nämlich kritisch, dass manche Hersteller Händlern den Online-Vertrieb ihrer Produkte einerseits verbieten, andererseits aber exklusiv für denselben Online-Vertrieb mit Amazon zusammenarbeiten. Außerdem gibt es Einblicke in Ottos Miet-Commerce-Modell und eine Analyse zur Eigenmarkenstrategie von Amazon.

 

Die Themen der Woche

Dem Bundeskartellamt sind exklusive Vertriebskooperationen zwischen Marken-Herstellern und großen Internetplattformen wie Amazon ein Dorn im Auge, berichtet die FAZ. Immer wieder komme es vor, „dass große Hersteller Einzelhändlern den Online-Vertrieb über fremde Plattformen generell verbieten“, aber selbst mit Plattformen wie Amazon zusammenarbeiteten. Kartellamtspräsident Andreas Mundt verlangt eine Umkehr der Beweislast. Hersteller dürften den Online-Verkauf über Drittplattformen dann nur noch untersagen, wenn sie dafür stichhaltige Gründe anführen könnten.

 

Das Miet-Commerce-Portal Otto Now macht dem Hamburger Mutterkonzern viel Freude, verriet Otto-Sprecherin Linda Klein gegenüber neuhandeln. Deshalb wurde die Zahl der ausleihbaren Produkte von 80 auf 140 erhöht. Auch die Konditionen wurden überarbeitet, so können Kunden jetzt Produkte drei, sechs, 12 oder 24 Monate lang ausleihen. „Im Vergleich zu Kunden von Otto.de ist der Now-Kunde jünger und männlicher“, so die Sprecherin. „Unter den „Mietern“ befinden sich häufiger neue Kunden, die bisher nicht auf otto.de bestellt haben.“

Amazon macht Druck mit seiner Eigenmarkenlinie „Amazon Basics“. In den USA gibt es bereits fast 2.000 Basics-Produkte, mit denen Amazon im ersten Halbjahr 2017 über 200 Millionen USA-Dollar umsetzte. Bei Amazon.de gibt es bisher nur 640 Basics-Artikels. Ihre Zahl hat sich seit 2015 aber fast verdoppelt. etailment hat sich deshalb an eine Analyse von Amazons Eigenmarkenstrategie gewagt.

 

Shoepassion gilt als deutsches Vorzeigemodell für Markenaufbau. Alexander Graf spricht in seinem 150. Jubiläumspodcast mit dem Gründer des Berliner Schuh-Labels. Und Tim Keding liefert dabei einen spannenden Einblick hinter die Kulissen seines Unternehmens. ->Kassenzone

 

Amazons Schutzanspruch auf den 1-Click-Checkout läuft am 11. September 2017, also 20 Jahre nach der Erteilung des Patents, aus. Nun können viele US-amerikanische Online-Händler noch rechtzeitig vorm Weihnachtsgeschäft ihren eigenen Checkout ebenfalls auf einen Klick beschränken und den Bestellvorgang damit beschleunigen, berichtet Heise. Für Europa galt der Schutzanspruch nicht, weil das Europäische Patentamt 2011 den 1-Click-Checkout für nicht schutzwürdig erachtete.

 

Die Diskussion der Woche

Auch in dieser Woche bewegt das Thema Sperrungen bei Amazon die Branche. Unter einem Onlinehändler-News-Bericht zu einer Account-Sperrung (in diesem Fall allerdings absehbar und berechtigt, da der fragliche Händler entgegen der Amazon-Richtlinien ohne Sondererlaubnis zwei Händler-Konton betrieb) entwickelt sich gerade eine lebhafte Diskussion, die von „Händler sind alle selber schuld“ bis zu „Nie wieder Amazon!“ reicht.

 

Die Zahl der Woche

Bis zu 8,7 Millionen Pakete täglich erwartet die DHL im kommenden Weihnachtsgeschäft. An normalen Tagen liefert der Paketdienstleister in Deutschland rund 4,3 Millionen Pakete aus. ->Handelsblatt

 

Die Zukunft der Woche

Amazon arbeitet einem Bericht von Technology Review zufolge an selbstlernenden Algorithmen, die Modetrends erkennen, analysieren und ihnen entsprechende Produkte und Designs entwerfen sollen. Die Art und Weise, wie Mode gemacht und produziert wird, könnte sich damit nachhaltig ändern, orakeln Experten.

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