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Presseschau KW27: Amazon startet Umsatzsteuer-Service, neuer Rückschlag für Paydirekt und Handmade-Marktplätze in der Krise

Newspaper Press Run EndWillkommen zum Wochenrückblick von shopanbieter.de! In der KW27 scheint sich die Frage nach dem Geschäftsmodell für Handmade-Marktplätze (außer sie heißen Amazon Handmade) zu stellen. Amazon hilft Händlern außerdem ab sofort bei der Umsatzsteuererklärung – für den kleinen Obulus von 400 Euro pro Jahr und Land sowie Zugriff auf sämtliche Geschäftsunterlagen. Paydirekt kommt beim Kunden weiterhin nicht an. Und Amazon verkauft jetzt auch noch Wein. Na dann Prost.

 

Die Themen der Woche

Amazon bietet seinen Händlern ab sofort Hilfe bei der Umsatzsteuererklärung an. Der Umsatzsteuer-Service kann im Seller Central aktiviert werden und kostet 400 Euro pro Jahr, gilt dann aber nur für Aktivitäten innerhalb eines Landes – aktuell steht der Service für Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien, Polen und die Tschechische Republik bereit. Für 100 Euro extra pro Jahr können auch Transaktionen außerhalb von Amazon in die Umsatzsteuererklärung aufgenommen werden.

 

Die Handmade-Marktplätze kommen nicht aus der Krise: Dawanda musste letzte Woche 60 von insgesamt 230 Mitarbeitern entlassen und wird dieses Jahr nur ein sehr mageres Wachstum im niedrigen einstelligen Bereich zustande bringen. Gründerin Claudia Helming berichtet im Interview mit Internetworld von den Umwälzungen in ihrem Unternehmen. Konkurrent Etsy wiederum wird dieses Jahr 22 Prozent der Belegschaft entlassen (230 Mitarbeiter) und seine französische Tochter „A Little Market“ schließen, berichtet Onlinehändler-News.

 

Paydirekt, die eigentlich schöne Idee für eine Bezahllösung der deutschen Banken mit der vor allem aus Händlersicht mangelhaften Umsetzung, muss einen weiteren Rückschlag verkraften: Der Online-Shop Reuter, einer von Paydirekts Vorzeige-Partnern, hat das Bezahlsystem wieder abgeschaltet, berichtet das Handelsblatt. Die Kunden nutzten das Bezahlsystem einfach nicht.

 

Mit Featured Snippets können Händler ihre Website über Google besser platzieren als mit bezahlten Adwords-Anzeigen oder organischem Ranking, postuliert Mario Träger, Geschäftsführer der Agentur Webworks, auf Internetworld. Spannende These, die einen Blick wert ist.

Jetzt auch noch Wein: Amazon bietet in den USA seit kurzem seine ersten selbstentwickelten Weinsorten an. Mit Preisen zwischen 20 und 40 US-Dollar pro Flasche richten sich die edlen Tropfen unter der Marke „NEXT“ eher an ein gehobenes Publikum. Kleines Trostpflaster: Ein Deutschland-Start der NEXT-Weine steht noch nicht fest. Dafür knöpft sich Jeff Bezos erst mal den europäischen Autohandel vor.->Amazon Watchblog  ->Automobilwoche

 

Die Diskussion der Woche

Die deutschen Konsumenten lieben ihre Smartphone – aber der durchschnittliche deutsche mobile Webshop verdirbt ihnen die Freude am Mobile Commerce, so der aktuelle Adobe Digital Insights Report. Demnach sind im Vergleich zum Vorjahr die Visits von mobilen Endgeräten zwar um fast die Hälfte auf knapp 30 Prozent angestiegen, die tatsächlichen Kaufabschlüsse sind aber auf magere 0,72 Prozent gesunken. Und das liegt vor allem an der miesen Usability der mobilen Shops sowie deren langen Ladezeiten. Dass das nicht so weitergehen kann, sollte jedem Händler klar sein. ->Onlinehändler-News

 

Die Zahl der Woche

Um 8,2 Prozent stieg der Umsatz des deutschen Internet- und Versandhandels im 1. Halbjahr 2017, berichtet der HDE. Das Geschäft mit Einrichtungsgegenständen, Haushaltsgeräten und Baubedarf zog um gut vier Prozent an. Bei Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren stagnierten die Umsätze hingegen. ->ntv

 

Die Zukunft der Woche

Nicht vergessen: Am 15. August steht die nächste halbjährliche Lagerbestandsprüfung in den FBA-Lagern von Amazon statt. Für Lagerbestand, der sich an diesem Stichtag seit 365 Tagen oder länger in den Amazon-Logistikzentren befindet, wird eine im Voraus fällige, halbjährliche Langzeitlagergebühr von 1.000,00 EUR pro Kubikmeter erhoben. Händler, die entsprechende Ware in den Lagern liegen haben, sollten sofort mit den Remissionsaufträgen beginnen; bei Amazon dauert die Bearbeitung der Aufträge bis zu 30 Tage, warnt der Logistiker Servantful.

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