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Presseschau KW25: Google testet Buy-Button und die Vermarktplatzung des Online-Handels geht weiter

A long row of folded newspapers at the end of a press run with a generic headline that reads breaking news on the front page on an isolated white background Willkommen zum Wochenrückblick von shopanbieter.de! In der Kalenderwoche 25 haben wir die Fortsetzung des Mega-Trends Online-Shop-goes-Marktplatz erlebt – auch Intersport und Rewe haben sich externen Partnern geöffnet. Amazon hat seine Prime-Kunden mit einer kostenlosen Lese-Flatrate beglückt und Google testet in den USA einen neuen Sargnagel für den klassischen Online-Shop. Ach, und fast alle Online-Händler werden von ihren Kunden unfair bewertet, finden Händler – aber das wussten Sie ja schon.

 

Die Themen der Woche

Amazon hat seinen Prime-Kunden schon wieder ein Geschenk gemacht: Das neueste Goodie zur Mitglieder-Gewinnung heißt „Prime Reading„. Damit können Prime-Nutzer Hunderte von E-Magazinen, E-Books, Comics und Kindle Singles kostenlos und unbegrenzt lesen. Die eBooks sollen dabei alle Genres abdecken, von Krimis bis Kinderbücher, unter den eMagazinen sind beispielsweise der Spiegel, Stern, Focus, Vogue oder Wired. Die Auswahl soll monatlich wechseln, berichtet Internetworld.

Rewe will bei seinem Online-Geschäft vom vielerorts gelobten Filial-Picking wegkommen. Der Vorgang sei ineffizient, da ein Supermarkt im Gegensatz zu einem E-Commerce-Lager nicht nach Pickwegen optimiert sei, so Johannes Steegmann, CMO bei Rewe Digital, auf der K5. Zudem sei zum Zeitpunkt der Bestellung nicht vorhersehbar, ob ein Produkt auch zum Zeitpunkt der Auslieferung in der Filiale noch vorrätig sei. Deshalb will Rewe in Zukunft in jeder Stadt regionale Lager mit regionalen Produkten nur für den Online-Handel aufbauen. –> Internetworld

Die Händler wussten es immer schon, jetzt ist es hochoffiziell: 95 Prozent der Online-Händler erhalten unfaire Kundenbewertungen, so das Ergebnis einer aktuellen Händlerbund-Studie. Die Krux an der Studie: Es handelt sich um eine Umfrage unter 1.000 Händlern. Die Zusammenfassung lautet also eher: 950 von 1.000 Online-Händlern finden, dass sie von den Kunden unfair bewertet werden. Gruß an den Händlerbund, aber die Mühe hätte man sich sparen können: Ein Blick in einschlägige Händlerforen hätte auch gereicht, um die Händlerseele in statistische Ergebnisse zu gießen.

ebay-Verkäufer können ihre Ware ab sofort an DHL-Abholorte schicken lassen. Gemeint sind 28.000 Paketshops, Postfilialen und Packstationen. 90 Prozent der ebay-Käufer wohnen nach Angaben des Online-Marktplatzes weniger als einen Kilometer von so einem Abholort entfernt. –> Wortfilter.de

Wer immer schon mal wissen wollte, wie eine sinnvolle Marketing-Analyse über verschiedene Kanäle (neues Buzzword: „Marketing Attribution„) wirklich funktioniert, sollte in das aktuelle Video-Interview  auf Kassenzone.de reinhören. Darin fühlt Alexander Graf dem Marketing-Spezialist von Project A Ventures, Ole Bossdorf, auf den Zahn. Und der äußert ein paar interessante Denkanstöße -wie dem von kfzteile24, das dank Attribution in Sachen Marketing nicht mehr auf Adwords, sondern stattdessen stärker auf Bannerwerbung und Content Marketing setzt.

Die Zahl der Woche

Mehr als 3 Milliarden Sendungen beförderten die KEP-Dienstleister 2016 in Deutschland – absoluter Rekord und Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 7,2 Prozent. Damit setzten sie 18,2 Milliarden Euro um. Vier Fünftel des Geschäfts entfallen auf den Paketbereich. 220.000 Menschen waren Ende 2016 in der KEP-Branche beschäftigt, 10.000 mehr als 2015. Die Rekordwerte hat das KEP-Gewerbe natürlich dem Online-Handel zu verdanken – und ein Ende des Wachstums ist nicht in Sicht. –> Internetworld

 

Die Diskussion der Woche

Marktplätze sind ja sowas von „in“. Nach Intersport (Bericht auf neuhandeln.de), Real, Edeka, Otto und Karstadt hat sich jetzt auch Rewe zum Marktplatz geöffnet und will Produkte externer Handelspartner in seinen Shop einbinden. Erste Tests mit fünf Partnern und 1.000 Kunden sollen bereits Anfang Juli beginnen, berichtet Internetworld. Danach sollen Schritt für Schritt weitere Kunden und Lieferanten aufgeschaltet werden. Professor Gerrit Heinemann von der Hochschule Niederrhein, bekanntlich immer für eine starke Meinung gut, kann dem Trend zum Marktplatz gar nichts abgewinnen. Sein lesenswertes Plädoyer gegen die „Vermarktplatzung“ (Copyright: shopanbieter.de) des Online-Handels finden Sie hier.

Die Zukunft der Woche

Google testet in den USA aktuell einen Buy-Button direkt in den mobilen Suchergebnis-Listen von Google Shopping, berichtet Channelpilot. Damit können Kunden über den Klick auf „Buy with Google“ Waren kaufen, ohne die SERPs zu verlassen. Noch erscheint der Button nur in bezahlten Anzeigen und schickt den Nutzer auf eine Landing-Page für den Abschluss des Kaufs. Sobald Google das Tool aber breiter ausrollt, könnte es durchaus zum weiteren Sargnagel für den klassischen Online-Shop werden.

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