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Online-Händler haben ein Finanzierungsproblem

insolvency-593750_640Aus vielen Händlergesprächen hört man heraus, dass sich diese in einer Wachstumsfalle befinden. Die Geschäfte laufen gut und es wären reichlich Potentiale vorhanden. Beispielsweise über eine Internationalisierung oder Sortimentsvertiefung und -erweiterung. Nur fehlt es an den Finanzmitteln dieses Wachstum, insbesondere zur Lagerfinanzierung, zu stemmen.

Auch im Zusammenhang mit unserer Verkaufsbörse hören wir als Verkaufsgrund oft, dass die Unternehmer vor der Entscheidung stünden zu wachsen um das jeweils vorhandene Marktpotential auszuschöpfen oder zu verkaufen. Da für Wachstum jedoch das Geld fehle und manchmal auch ganz einfach die Kraft es noch weiter alleine zu stemmen, würde der Online-Shop dann schweren Herzens verkauft werden.

Dabei gibt es durchaus Investoren (oft Family Offices oder solvente Privatpersonen), die gezielt in das risikoarme, da gut kalkulierbare E-Commerce investieren möchten. Seit Kurzem bringen wir daher, gemeinsam mit einem M&A-Partnerunternehmen, das über das notwendige Netzwerk verfügt, passende Online-Shops mit diesen Interessengruppen zusammen.

Obwohl vor noch nicht einmal zwei Monaten, still und leise, gestartet, ist dieses Angebot bereits auf Interesse einiger guter Shops gestoßen. Die ersten Shops mit Umsatz zwischen 5 – 15 Mio. haben wir jetzt unter die Fittiche genommen. Wir sind gespannt, wie sich dieses Investorenthema bei uns weiterentwickelt.

Later Stage-Fond für wachstumsstarke Online-Händler

Dennoch frage ich mich schon lange, warum es noch keine darauf spezialisierten Fonds zur Finanzierung solcher zukunftsfähigen Online-Händler gibt.

Aber während ich mich dies lediglich im stillen Kämmerchen fragte, hat Jochen Krisch von Exciting Commerce nun laut darüber nachgedacht. Und verlauten lassen, dass es wohl schon fortgeschrittene Überlegungen zu einem solchen Fond gibt.

In seinem hörenswerten Podcast Exchanges #138: Der Online-Handel ohne Kapitalzugang durchleuchtet er auch die aktuelle IST-Situation und erläutert warum VCs derzeit kein Geld in E-Commerce-Themen stecken und stattdessen lieber andere Themen aufblasen. (Anm. d. Red.: Bis die meisten Akteure wieder platzen).

Die Jagd nach dem Einhorn

Besonders schön, Jochens Vergleich der VC-Geber mit Einhorn-Jägern. Derzeit würden alle nur das nächste große Ding suchen, das nächste Einhorn mit Milliarden-Bewertung.

Er versteht diese Jagd durchaus, kann aber nicht nachvollziehen, dass sich alles darauf konzentriert. Schließlich gibt es nun mal und bekanntermaßen nicht allzu viele Einhörner auf dieser Welt.

Ein Invest in den E-Commerce verspräche sicherlich nicht so hohe Multiples und Returns wie andere Geschäftsmodelle. Sie sind jedoch bei weitem nicht so riskant. Dies sei umso ärgerlicher, da mittlerweile ein sehr gutes Know-how und Bewusstsein vorhanden ist, wie E-Commerce funktioniert und was notwendig ist, um es zu einem erfolgreichen Invest zu machen.

Schließlich könne man heute nach wie vor mit überschaubarem Kapital im E-Commerce viel erreichen und seinen Markt beherrschen. Gleichzeitig gäbe es derzeit sehr viele und spannende E-Commerce-Projekte, die jetzt Kapital brauchen.

Wir sind jedenfalls sehr gespannt ob es zu einem „Wachstumsfond“ für die E-Commerce-Branche kommt. Bis dahin und auch danach empfehlen wir allen professionellen Online-Händlern mit Potential, sich unsere Dienstleistung anzusehen. Ein unverbindliches Erstgespräch kostet nichts und bringt erfahrungsgemäß immer etwas.

Bildquelle

CC0 Public Domain, geralt @ Pixabay

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