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Marketing-Beratung für lau

Jeder Shopbetreiber steht vor dem Problem, einen funktionierenden Marketing-Mix für seinen Shop zu schneidern. Und ständig weiter zu optimieren…

Jetzt hat auch der Shopblogger erkannt, dass sein Online-Shop nicht ganz ohne Marketing auskommt und holt sich Beratung. Weil er aber ein gut gehendes Blog unterhält, heuerte er keinen Fachmann an, sondern nutzt sein Blog und sammelt hier fleißig Ideen.

Tatsächlich laufen ihm die Leute mit ihren Ideen (übertragen ausgedrückt) fast die Kommentarfunktion ein. Von Google AdWords bis über Auto-Aufkleber oder Video-Wettbewerb bis hin zu (mit Zotter-Schokolade) bezahlter Blogwerbung ist alles dabei, was man sich nur ausdenken kann.

Die Fülle zeigt aber auch das Problem solcher ‚Beratung für lau‘ – es bleibt die Aufgabe, herauszufinden, was denn nun wirklich hilft: Welche Tipps sinnvoll sind und welche Maßnahmen nur Kosten verursachen würden. Und mit dieser Hauptaufgabe steht der auf den ersten Blick ‚billig weggekommene‘ Shopbetreiber dann wieder allein da.

Ein Beispiel: Autoaufkleber würden eventuell manchen Neugierigen in den Shop locken – aber wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass gerade die auch Zotterschokolade- und Walker-Chip-affin sind? Denn das Produktangebot des Shops ist sehr eng und stark spezialisiert: Das Zotter Schokoladensortiment ist (fast) komplett abgebildet, dazu kommen Chips-Spezialistäten, einige Biowaren und regionale Fertiggerichte.

Daher hilft es vermutlich wenig, ungezielt Surfer in den Shop zu locken und zu hoffen, dass die auch kaufen werden. Sinnvoller wären Werbemaßnahmen, die direkt bei den Produkten ansetzen und darüber einschlägig interessierte Personen ansprechen. Warum nicht Zotterpakete bei Yieeha verlosen oder ein Chips-Spezialangebot bei Dealjaeger einstellen? Zumal der Shop eh nicht besonders gut auf ‚Laufkundschaft‘ zugeschnitten ist: Die Produktabbildungen und vor allem die Beschreibungstexte sind meist enorm knapp, die meisten Produktrubriken leer, das SSL-Zertifikat des Shops selbst-signiert und auch insgesamt läd‘ der Shop nicht allezu sehr zum Stöbern ein.

Dieser Shop sucht nicht viele Leute, die er verlocken könnte. Er sucht eine ausreichende große Menge von Menschen, die genau wissen, was sie dort wollen: Ihre Lieblingsknabbereien bei ihrem Lieblingsdealer (nach)ordern. Genau das muss das Marketing abbilden. Viele der durchaus fantasievollen Ideen – können das aber leider nicht.

Herzlich aus Hürth
Nicola Straub

PS: Mit seiner Vorgehensweise steht der Shopblogger nicht allein da. So gibt es bei XING (ehemals openBC) Diskussionsgruppen, die genau solche Hilfestellungen bieten sollen. Sowohl wenn es um die ‚insgesamte Begutachtung‘ von Shops geht ("Webtest"), als auch für die Diskussion von allen möglichen Themen rundherum ("Online-Shop"/"Online-Shops").

Die aktuellen Diskussionen (nicht nur) in diesen beiden letzteren Gruppen lassen sich übrigens ganz einfach gleichzeitig verfolgen – auf dem Shopanbieter-Foren-Radar.

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