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Nicht jeder sagenumwobene Multichannel-Effekt zieht

Multichannel wird ja nach wie vor als die einzige Zukunft des Handels prognostiziert. So würde der Konsument künftig nicht mehr unterscheiden, ob er online oder stationär kauft. Irgendwie, muss also jeder Händler online, wie auch lokal vertreten sein. Sehe ich etwas entspannter, macht aber nichts. Dennoch bin ich ein großer Freund, von stationären Konzepten, für Online-Händler. Siehe unsere diversen Artikel zu Popup-Stores, Shop-in-store-Konzepten und überhaupt unseren vielen Praxisbeispielen aus unserem Buch „Local heroes„.

Aber man bricht sich ja keinen Zacken aus der Krone, wenn man zugibt, dass nicht alles für jeden funktioniert. Dachte sich auch Wilke Stroman, Gründer und Geschäftsführer von Sparhandy.de. Mit 218 Millionen Umsatz, weit über 100.000 Bestellungen im Jahr und mehr als 140 Mitarbeiter, gehört Sparhandy.de zu den größten Online-Händlern in Deutschland. Dieser berichtete im Interview mit Locationinsider nun freimütig, über seine Erfahrungen mit deren stationäres Standbein.

In ihrem Flagship-Store, zieht Sparhandy eigentlich alle Register des klassischen Multichannels. Die Kunden, können im Laden ihre Online-Bestellung abholen und erhalten überhaupt dieselben Preise wie im Onlineshop von Sparhandy.de. Gleichzeitig, inszeniert der Laden gezielt Beratungsmöglichkeiten und die Verkäufer agieren quasi selbstverständlich mit Unterstützung von Tablets. – ein Vorzeige-Mulitichannel-Händler also, möchte man meinen.

Die ersten Erfahrungen, die Sparhandy mit seinem Store gesammelt hat, wirken auf den ersten Blick jedoch etwas ernüchternd. So sei die Abholrate nicht so hoch, dass sich daraus für den Online-Händler signifikante Effekte ergäben. Und auch den von anderen Multichannel-Händlern oft berichteten Trust-Effekt einer stationären Filiale, der sich im Einzugsgebiet positiv auf das Online-Geschäft auswirkt, beobachtet Stroman nicht wirklich. Weniger Anklang als von Experten oft behauptet finden zudem die innovativen Beratungsangebote in dem Laden.

Dennoch würde er das stationäre Geschäft sofort noch einmal aufmachen. Nicht nur, da er sich knapp wirtschaftlich betreiben lässt, sondern vor allem da man im „Live-Kundenerlebnis“ viel über den Kunden lernen könne.

Im Interview bei Locationinsider zeigt Stroman übrigens auch auf, dass er sich Shop-in-Shops in bestehenden stationären Geschäften grundsätzlich gut vorstellen kann.

Hier geht es zum lesenswerten Interview bei Locationinsider.

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