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Local Heroes: eBay Kaufraum – ein Laden als Case Study

Pop-up-Stores haben sich als Marketing-Instrument längst eingebürgert. Sie bieten Onlinehändlern die Möglichkeit, ihr Sortiment in einer stationären Umgebung darzustellen und dabei den eigenen Markenauftritt zu schärfen. Gleichzeitig werden Pop-up-Stores auch immer häufiger von etablierten Marken genutzt, um Produkteinführungen oder saisonale Angebote öffentlichkeitswirksam zu inszenieren. Beide Motive gelten auch für den eBay Kaufraum, den die E-Commerce-Plattform nun zusammen mit ihrer Payment-Tochter Paypal in Berlin eröffnete. Doch geht es den Unternehmen noch um mehr: Mit ihrem bis Weihnachten geöffneten temporären Store wollen eBay und Paypal verdeutlichen, welche Innovationen heute durch mobile Endgeräte im Handel möglich sind und wohin sich das Shopping in Zukunft weiterentwickelt.

Der eBay Kaufraum befindet sich am Hackeschen Markt in Berlin

In dem Pop-up-Store werden dabei eine Reihe von Mobile Commerce Szenarien präsentiert:

Mobile als Brücke zwischen On- und Offline

Interessant ist der eBay Kaufraum nicht nur deshalb, weil er einen guten Überblick über das Portfolio des E-Commerce-Konzerns und seine strategischen Absichten gibt. Sondern auch deshalb, weil sich daran ein verändertes Rollenverständnis im M-Commerce abzeichnet. „Das Mobile Thema fing damit an, dass die Leute ihr Smartphone benutzten, um online einzukaufen“, erklärt eBay-Deutschlandchef Martin Tschopp im Gespräch. „Doch inzwischen nimmt Mobile immer mehr eine Brückenfunktion zwischen Online- und stationärem Handel ein.“ Egal ob es darum gehe, per Smartphone den besten lokalen Preis für ein gesuchtes Produkt ausfindig zu machen, bargeldlos bei einem Einzelhändler per Smartphone zu bezahlen oder nach Ladenschluss einen im Schaufenster entdeckten Artikel zur Lieferung am nächsten Tag nach Hause zu bestellen – gerade für den stationären Handel eigneten sich mobile Lösungen, um in einer zunehmend Online-geprägten Einkaufswelt zu bestehen. „Online und Offline werden per Mobile miteinander verschmelzen“, so die Prognose des eBay-Landeschefs.

Martin Tschopp und Arnulf Keese, die Deutschlandchefs von eBay und Paypal

Im Unterschied zu Amazon sehe sich eBay dabei auch weiterhin ausschließlich in einer partnerschaftlichen Rolle. „Für den einzelnen Händler würde es eine riesige Herausforderung darstellen, selbst auf den verschiedenen mobilen Plattformen vertreten zu sein. eBay bietet ihm dagegen diesen Mehrwert.“ In dieser dienstleistungszentrierten Perspektive konvergierten die Angebote von eBay, Paypal und dem im vergangenen Jahr übernommenen E-Commerce Dienstleister GSI immer mehr. Aus diesem Grund habe das Unternehmen mit eBay Inc. ein neues Markenzeichen eingeführt, das verdeutlichen solle, dass man sich als ein Gesamtunternehmen betrachte mit dem Ziel, dem Handel die Kundenansprache über mehrere Standbeine hinweg zu ermöglichen.

Mit seinem Kaufraum dürfte eBay damit deutlich höhere Ambitionen verfolgen als so mancher andere Pop-up-Store. Offen bleibt die Frage, ob die Botschaft ankommt. Bei der Eröffnung des eBay Kaufraums fiel jedenfalls auf, dass die meisten Medienvertreter auf der Suche nach einem hippen Trendshop für kreative Weihnachtseinkäufe waren – während es dem eBay- und Paypal-Management mehr darum zu gehen schien, sich dem Handel als zukunftsgewandte Dienstleister zu präsentieren.

Unter dem Motto „Local Heroes“ veröffentlicht Shopanbieter.de in regelmäßiger Folge Beispiele für die gelungene Verknüpfung von Onlinehandel und stationärem Geschäft.

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