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Local Heroes: NeueTischkultur.de plant stationäre Shop-in-Shops

NeueTischkultur.de ist ein gutes Beispiel dafür, welche Dynamik Online auch innerhalb eines bereits seit vielen Jahren bestehenden Geschäftsmodells auslösen kann: Hinter dem Onlineshop steht das 1980 gegründete Fachgeschäft Tischkultur Kretschel in der sächsischen Kleinstadt Döbeln. 2005 kam es zu ersten Gehversuchen im E-Commerce, bevor „Juniorchef“ Rico Kretschel 2008 NeueTischkultur.de startete.

Von Anfang an wollte sich Kretschel nicht nur auf einen standardmäßigen Onlineshop beschränken, sondern experimentierte auch mit Formaten im Mobile- und QR-Shopping-Bereich. „Wir setzen zum Beispiel schon länger bei unserem stationären Ladengeschäft auf virtuelle Schaufenster“, berichtet Kretschel. Dabei handelt es sich um Plakate, die Ausschnitte aus dem Produktsortiment des Ladens darstellen. Jeder Artikel ist mit einem QR-Code versehen, der direkt auf die entsprechende Shop-Seite führt. „Es hat mich einfach genervt, dass die Kunden außerhalb der Ladenöffnungszeiten und sonntags das, was im Schaufenster ist, nicht kaufen konnten“, beschreibt Kretschel seine Motivation für das QR-Shopping. Die Konsequenz solcher Initiativen sei es gewesen, dass NeueTischkultur.de auch in Herstellerkreisen einen innovativen Ruf erhalten habe, was wiederum zu neuen Partnerschaften führte.

QR-Codes finden sich bei NeueTischkultur.de überall – auf Produktplakaten genauso wie auf dem Firmenwagen

Erster Konzeptstore für Grill-Fans

So startete NeueTischkultur.de in diesem Frühjahr zusammen mit dem Garten- und Holzfachmarkt Demmelhuber sowie mit dem Grillhersteller Weber den saisonalen Konzeptstore Hot-BBQ. Parallel zum Onlineshop unter Hot-BBQ.de wurde dabei ein Ladengeschäft an einem zentralen Platz in Döbeln eröffnet. Das Angebot an Grillgeräten wurde von Zubehörartikeln flankiert, die es ebenfalls nur per QR-Scan zu kaufen gab. Onlineshop und stationäres Geschäft wurden zudem durch Grill-Events, Verlosungen und eigens gedrehte Verkaufsvideos miteinander verknüpft. „Den Herstellern gefällt das, dass jemand so innovativ ist und solche Ideen für sie entwickelt“, erklärt Kretschel, der sich auch über die entsprechende Unterstützung und das Interesse freut. Mit dem Ende der Grillsaison wurde der Konzeptstore in Döbeln geschlossen, jedoch soll es nächstes Frühjahr wieder einen Hot-BBQ Store geben, dieses Mal in der deutlich größeren Sachsenmetropole Leipzig.

Rico Kretschel entwickelt das familieneigene Tischkultur-Geschäft zeitgemäß weiter

Gläser-Store als Shop-in-Shop Lösung

Rico Kretschel befindet sich unterdessen kurz vor der Eröffnung eines weiteren Konzeptstores: Den Shop für Trinkgläser GlasDepot.de wird es sowohl als Mobile-Shop wie auch als 40qm großes stationäres Fachgeschäft in Döbeln geben. Mit einer Mischung aus Ladengeschäft, Showroom, QR-Shopping und ergänzenden Events orientiert sich GlasDepot.de an den Erfahrungen die Kretschel mit NeueTischkultur.de und Hot-BBQ gesammelt hat, geht jedoch einen Schritt weiter: GlasDepot wird es ab dem kommenden Jahr auch als Shop-in-Shop Lösung in Weinhandlungen und in Fachgeschäften für Haushalt und Living geben. Teilnehmende Händler erhalten von GlasDepot ein Komplettpaket mit einem Sortiment an Gläsern als Ausstellungstücke, Aufstellern mit den entsprechenden QR-Codes und dem dazugehörigen Ladenbau. „Wir bieten zudem an, das zuständige Personal für die Shop-in-Shops zu schulen“, berichtet Kretschel. Diese könnten beispielsweise auf iPads den Kunden zusätzliche Produktvideos zeigen und die Ware über den Mobile Shop verkaufen. Auf einen PC-Onlineshop hat Kretschel übrigens bewusst verzichtet, da dieser einen Medienbruch zu dem QR-Shopping Konzept darstellen würde.

Online gibt es GlasDepot.de als „Mobile only“

Während QR-Shopping sonst oft nur eine Ergänzung zu einem bereits bestehenden Handelsangebot darstellt, bietet die Shop-in-Shop Lösung von GlasDepot.de den Kooperationspartnern die Möglichkeit, auf geringer Fläche und ohne eigenen Wareneinsatz ein neues Sortiment zu eröffnen, das der Shop-in-Shop-Partner nicht einmal selbst führen muss. Der Händler macht so einen überschaubaren Teil seiner Verkaufsfläche zum Showroom für das E-Commerce Angebot von GlasDepot.de und wird an den Verkäufen auf Provisionsbasis beteiligt. Neben der Sortimentserweiterung sieht Kretschel in dem Modell für die beteiligten Händler auch die Möglichkeit, neue und vor allem auch jüngere Kundengruppen anzusprechen. Die Option der Kundenberatung via iPad liefere zudem weitere Mehrwerte wie z.B. die Vorführung von ergänzenden Video-Inhalten und den spielerischen Umgang mit dem angebotenen Produktsortiment.

Als nächstes Ziel strebt Kretschel an, seine QR-Shopping-Lösungen auch mit einem entsprechend innovativen Liefermodell – am besten Same Day Delivery – zu verbinden. „Der Kunden will das schon heute“, ist der Unternehmer überzeugt.

Unter dem Motto „Local Heroes“ veröffentlicht Shopanbieter.de in regelmäßiger Folge Beispiele für die gelungene Verknüpfung von Onlinehandel und stationärem Geschäft.

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