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Benchpark – ‚Benchmarking‘ für Agenturen und Lösungen

Schon gesehen: Seit ein paar Tagen ziert eine Rangliste von Benchpark die rechte Spalte von Shopanbieter.de. "Was steckt denn dahinter, fragte ich mich – und Daniel Treplin, den zuständigen Redakteur für Internetagenturen in Deutschland.

Benchpark ist eine Rating-Plattform für WCM/ECM-Softwaren und Internetagenturen. Die Idee ist, Kunden ‚ihre‘ Agenturen und Softwaren bewerten zu lassen, um auf dieser Basis Rankinglisten als Entscheidungshilfe für zukünftige Kunden bieten zu können. Oder auch als Selbstkontrolle für die bewerteten Agenturen.

Benchmark selbst bringt es auf diese Formel(n):

Ziel: Markttransparenz für die qualitative Anbietersuche.
Idee: 3000 Anbieter und ihre Leistungen werden von denen bewertet, die es wissen müssen: ihren Kunden.
Gewähr: Unabhängige Experten prüfen jede Bewertung und stellen die Ergebnisse anonymisiert dar.
Resultat: Benchmarks und Bestenlisten, die die Zufriedenheit mit Leistungen bzw. Produkten offenlegen.
Fazit: Business-to-Business Erfahrungsbörse mit aktuell 7712 Teilnehmern.

Soweit zur Idee und Vorgehensweise, beides liest sich im Grunde sinnvoll. Dennoch habe ich persönlich Zweifel an dem Vorhaben. Die zu zerstreuen, telefoniert ich mit dem zuständigen Redakteur für die Bewertungen von Internetagenturen in Deutschland, Daniel Treplin.

Zweifel eins: Ich finde in der Liste für den Bereich "WCM- und E-Commerce-Anbieter" sowohl Agenturen als auch Lösungen, Bewertungsformular und Auswertungen in der ‚Infotour‘ zeigen jedoch Fragen/Bewertungen, die eigentlich nur auf Agenturen passen: "Kreativität, Beratungskompetenz, Seriosität etc.". Dazu beruhigt mich Daniel Treplin, bei der Bewertung von Lösungen würden andere Fragen gestellt. Tatsächlich finden sich im WCM-/E-Commerce-Bereich für die Lösungen wie beispielsweise WebEdition (ein CMS-System), osCommerce, Typo3 etc Bewertungsformulare mit leicht andere Fragen ("Produkt, Beratung, Technologie etc.").

Zweifel zwei: Die Bewertungsgrundlage ist nicht ausgewogen, da vermutlich vor allem sehr zufriedene oder stinksaure Kunden Bewertungen abgeben werden; ‚mittel zufriedene‘ Kunden sich jedoch seltener die Arbeit machen werden. Dazu Treplin: Die Bewerungen zeigten ein anderes Bild, es gebe sowohl sehr positive, deutlich negative jedoch auch viele neutralere Bewertungen. Zudem achten die Redakteure darauf, ob überwiegend euphorische Bewertungen eingehen. In solchen Fällen klopfe man den Agenturen/Anbietern auf die FInger, dass diese nicht ausschließlich ihre zufriedensten Kunden zur Bewertung auffordern sollten.

Zweifel drei: Die Auswahl eines geeigneten Systems muss bei WCM-Systemen (und bei Shopsystemen auch, nur ist hier das Softwareangebot bei umfassenden Systemen weniger breit) muss meiner Erfahrung nach stark an den Erfordernissen des jeweiligen Projektes entlang erfolgen. Die speziellen Stärken bzw. ein Eignunsprofil ist aus den bei Benchpark erstellten Bewertungen jedoch nicht ableitbar. Diesen Kritikpunkt bringen auch andere gegen Benchpark ins Feld, so beispielsweise das ECM-Beratungshaus jdk. Treplin sieht das anders, denn die Beratung hinsichtlich geeigneter Systeme erfolge i.d.R. ja durch die beauftragten Agenturen und die Systementscheidung erfolgt dann gemeinsam zwischen Agentur und Kunde. Insofern liegt der Fokus von Benchmark auch nicht darauf, Entscheidungshilfe auf der technischen Ebene zu bieten, sondern auf der Ebene der Kompetenz und Kundenzufriedenheit.

Die Top-Einträge der so erstellten Bestenliste für den Bereich "WCM- und E-Commerce-Anbieter" – unterteilt in zwei Gruppen – finden sich nun also hier rechts eingeblendet. Wie finden Sie das Projekt? Haben Sie schon einmal Anbieter oder Agenturen bewertet? Über Kommentare und/oder Erfahrungsmeldungen würden wir uns sehr freuen!

Herzlich aus Hürth
Nicola Straub

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