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Auf den Punkt gebracht

Wir machen uns nichts vor: Dank der Untersuchungen von Jakob Nielsen und aus eigener Erfahrung wissen wir, dass Text im Internet kaum gelesen wird. Längerer Text schon gar nicht.

Doch wie bringen Sie die Besucher einer Site dazu, dennoch die Inhalte zu lesen, die Ihnen als Betreiber wichtig sind? Dafür gibt es einige Regeln, die teilweise auf der Hand liegen. Es fehlte aber bisher vielfach eine wissenschaftliche Grundlage, die beweist, dass Ihr Text gelesen wird, wenn Sie sich an diese Regeln halten. Fast alle beruhen auf den Untersuchungen, die Nielsen 1997 mit einer amerikanischen Site durchgeführt hat.

Abhilfe könnte hier eine Untersuchung des Usability-Beraters Jens Jacobsen unter 121 Freiwilligen schaffen.

Fünf Webauftritt-Varianten einer fiktiven Firma, die Computer, Zubehör und IT-Beratung anbietet, wurden den Testanten vorgelegt und die Frage gestellt, ob sie bei dieser Firma kaufen würden In zwei Aufgaben mussten sie Informationen auf der Site finden. Danach konnten sie die Site so lange ansehen, wie sie wollten. Im Anschluss wurden die Testpersonen per elektronischem Fragebogen zu ihrer Meinung über die Site befragt.

Die Inhalte waren bei allen fünf Testversionen gleich, auch die Textmenge ist ähnlich groß. Die Unterschiede:

Die Testpersonen beurteilten die Gesamtqualität der Site mit redigiertem Text 25 Prozent besser als die Rohfassung. Die Usability bewerteten sie sogar 48 Prozent höher.

Den Text der Rohfassung fanden 39 Prozent der Testpersonen zu lang; bei der optimal aufbereiteten Fassung waren es 0 Prozent. Die Textgliederung kritisierten 22 Prozent der Tester der Rohfassung; bei der optimal aufbereiteten Fassung wurde sie nicht beanstandet.

Die Bearbeitung des Textes steigerte auch das Vertrauen in die Betreiber der Site um 12 Prozent und die positiven Gefühle um 23 Prozent.

Besonders eindrucksvoll ist die Antwort auf die Frage, ob die Testpersonen bei der Firma kaufen würden: Sie war bei der redigierten Testversion um 43, bei den werblich formulierten Texten sogar um 50 Prozent höher als bei der Rohfassung.

Hier geht es zur ganzen Studie beim benutzerfreun.de-Newsletter September 2005

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