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Chad Kroski (k)ein Bestseller für T-Online

Eine schöne Idee – grandios in den Sand gesetzt. So könnte das Fazit für die T-Mobile-TV-Werbung lauten. Jedenfalls ist es ein anschauliches Beispiel dafür, wie ‚viral Marketing‘ nicht funktioniert.

Die Werbe-Idee: In einem massiv präsenten TV-Spot wird ein fiktiver Name vorgestellt, die Konsumenten ‚googeln‘ den Namen, finden eine coole Website und gelangen darüber zu T-Mobile.

Der TV-Spot: Mädel und Junge in Bar suchen einen Flirtansatz. Ihr Blick fällt auf das Buch, dass er liest. Auf dem Klo ‚ergoogelt‘ sie sich per Handy die Informationen über den vorgeblichen ‚Bestsellerautor Chad Kroski‘. Der Flirt ist gerettet. (Nebenstory eines längeren Clips: Sie trägt einen Button der – ebenfalls fiktiven – Band ‚Soul Melon‘, die wiederum er ergoogelt).

Die Fehler: Zunächst kam der Spot wohl ohne Erläuterungen daher, erst nach einer Weile wurde die erklärende Off-Stimme "Wer um Himmels willen ist Chad Kroski?" hinzugefügt. Doch offenbar reicht auch dies nicht aus, um merkliche Besucherzahlen zu triggern. Ist ‚Chad Kroski‘ zu absurd oder interessieren ‚Bestsellerautoren‘ einfach nicht?

Doch virale Werbung erfordert nicht nur einen guten Trigger, sondern auch tiefes Verständnis des Webs – und der Funktionsweise von Google & Co. Und gerade hieran hat es wohl gemangelt. Zwar wurden entsprechende Websites chadkroski.de/soulmelon.de eingerichtet – aber offenbar sehr spät. Zudem zeichnen sich diese Seiten nicht gerade durch überragende Suchmaschinentauglichkeit aus. Die Folge: Insbesondere chadkroski.de erscheint bei Google mittlerweile unter ‚ferner liefen‘. Denn die Webcommunity war auch nicht untätig, mittlerweile gibt es diverse Blogs, die Gerüchte über ‚Chad Kroski‘ verbreiten. Und damit um Platz 1 bei Google rangeln.

Wie sich die aufwendige Kampagne aktuell in Besucherzahlen auf Google-Adwords-Werbung niederschlägt, verrät Patrick Gruban von Minga.de bei IT Frontal.

Herzlich aus Hürth
Nicola Straub

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