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Wie Marken im Web 2.0 herumtrampeln

Lidl twittert, VW lässt bloggen und Bosch startet eine Heimwerker-Community. Deutschlands Marken drängen ins Mitmach-Web. Nur allzuoft etwas planlos, was aber vor allem fehlendem KnowHow bzw. mangelndner Identifizierung mit dem Web 2.0 zuzuschreiben ist. Da hatte halt die Marketingabteilung oder Presse-Agentur mal eine gute Idee ohne sich selbst im Netz zu bewegen bzw. mitzumachen.

Wie sonst liesse sich erklären, dass sich die Bahn nicht zu blöd ist PR-Agenturen beispielsweise dafür zu bezahlen, Foren von Online-Portalen mit Einträgen zu überfluten oder Microsoft seine pseudo-authentische Bloggerin Clara Lind ins Rennen schickt. Und mal ganz ehrlich – wenn ein mittelständisches Unternehmen, wie JAKO einen Blogger wegen angeblich beleidigender Äusserungen zu ihrem neuen Logo abmahnt, zeigt sich doch in welchem Jahr sich ein Gutteil der deutschen Unternehmer noch befindet. Am Besten jedoch deren hilfloses Verhalten, nachdem der Fall publik und wie die berühmte Sau durchs Mediendorf getrieben wurde.

Dabei wäre es so einfach gewesen, das Kind auch nach der Abmahnung noch aus dem Karren zu ziehen. Zum Telefonhörer greifen, die Sache regeln und den Blogger zum Werksbesuch einladen. Frei nach dem Motto "Du findest zwar unser Logo mies und wir haben auch Mist gebaut, aber wenigstens unsere Produkte sind klasse.".

So aber wird JAKO sicherlich als PR-Gau in die jüngere Geschichte eingehen. Und was hat es gebracht? – wer bei Google den Suchbegriff "jako" eingibt findet auch heute noch, quasi direkt nach der Firmenseite und noch vor Wikipedia den entsprechenden Blogbeitrag.

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