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Google findet jetzt dynamische URLs sexy

Am Montag veröffentlichte das Google Webmaster-Blog einen Beitrag, der Wellen schlägt. Darin werden die Vor- und Nachteile von (dem Aussehen nach) statischen gegenüber dynamischen URLs diskutiert. Und wer bislang davon ausging, dass sich dynamische URLs für das Crawling negativ seien, dürfte drastisch überrascht sein:

Wir treffen immer wieder auf Webmaster, die – genau wie unsere Freundin – glauben, dass statische oder statisch aussehende URLs einen Vorteil für das Indexieren und Ranken ihrer Sites bieten. Dies basiert auf der Überzeugung, dass Suchmaschinen Probleme beim Crawlen und Analysieren von URLs haben, wenn diese Session-IDs oder Source-Tracker enthalten. Tatsächlich jedoch haben wir bei Google zu beidem Fortschritte gemacht. Während statische URLs bezüglich der Klickthrough-Raten einen kleinen Vorteil haben könnten, weil Nutzer die URLs sehr einfach lesen können, bringt die Entscheidung für eine datenbankgestützte Website keinen nennenswerten Nachteil für die Indexierung und das Ranking. Den Suchmaschinen sollten lieber dynamische URLs angeboten werden, anstatt Parameter zu verstecken, um URLs statisch aussehen zu lassen.*

Diese Aussage unterstreicht der Autor weiter unten im Beitrag noch einmal:

Bedeutet das, dass ich das Rewriting dynamischer URLs komplett vermeiden soll? Das empfehlen wir, außer wenn das Rewriting nur dazu eingesetzt wird, unnötige Parameter zu entfernen oder wenn Sie sehr geschickt darin sind, alle Parameter zu entfernen, die Probleme machen könnten.*

Alles neu, alles anders? Worum geht es Google?

Es geht darum, dass laut Google manche durch Rewriting erstellte URLs mehr Probleme machen, als rein dynamische URLs, die erkennbar sinnvolle Zusatzinformationen enthalten. Der Blogbeitrag listet Beispiele:

Bauen wir nun alle Shops wieder um? SEO-Profi Markus Hövener von Bloofusion glättet in seinem Blog "Internetkapitäne" die Wellen:

Meiner Meinung nach bleibt alles beim Alten. Google hat prinzipiell eine schlüssige Argumentation, die aber etwas kurzsichtig und vor allem einseitig ist. Ja, bei der Nutzung statischer URLs vergebe ich die Möglichkeit, dass Google auf Basis der URL Rückschlüsse auf meine Site-Struktur ziehen kann. Ja, ich darf bei der Vergabe statischer URLs nicht patzen und muss das rigoros durchziehen.

Ich glaube aber nach wie vor, dass die Vorteile überwiegen – vor allem, wenn man es eben richtig macht.

Hauptargumente sind für ihn, dass "hübsche" URLs eine bessere Usability haben – sowohl für Nutzer der Site selbst, als auch für alle, die auf einzelne Seiten verlinken wollen. Außerdem gibt er zu bedenken, dass es nicht unbedingt im Interesse des Sitebesitzers sein muss, wenn Google allzu intime Kenntnisse der Sitestruktur hat: "Ich kann mir schon vorstellen, dass bestimmte Arten von URLs dann nicht mehr oder nicht mehr bis in die Tiefe gecrawlt werden."

Also was tun? Die eigenen Rewriting-URLs daraufhin untersuchen, ob sie – beispielsweise durch die Integration von Session-IDs – Indexierungs-Probleme verursachen können. Wenn ja, besteht Handlungsbedarf. Wenn nein, kann man sich getrost weiterhin seiner ’schönen‘ URLs erfreuen!

Herzlich aus Hürth
Nicola Straub

*eigene Übersetzung

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