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Interview mit Dr. Angela Schelling, Nostalgie im Kinderzimmer

In unserer Interviewreihe "Leute des E-Commerce – sieben Fragen, sieben Antworten" befragten wir diesmal eine Händlerin, die sowohl ein Ladengeschäft als auch einen (gar nicht so kleinen) Onlineshop betreibt:

Nostalgie im Kinderzimmer ist ein (Online-)Shop, der im Marketing neben einem eigenen Blog auf Pressearbeit setzt – und dies sehr erfolgreich. So findet man Produkte von Nostalgie im Kinderzimmer immer wieder in Zeitschriften präsentiert. (Auch uns ist der Shop übrigens über eine solche Erwähnung aufgefallen.)

1.) Was ist Ihr Kernprodukt/-thema und wer Ihre Zielgruppe im E-Commerce?

Nostalgie im Kinderzimmer bietet mit knapp 2000 verschiedenen Produkten eine breite Palette schöner Dinge für Kinder und Erwachsene an. Dabei reicht das Spektrum vom Schmusetuch von Käthe Kruse bis hin zu antiken Schränken. Wir sind der größte Anbieter von Produkten der Firma GreenGate im deutschsprachigen Raum und Textilien und Geschirr dieser Firma machen etwa die Hälfte unseres Sortimentes aus. Daneben sind textile Produkte der Firma Lexington sowie Spielwaren wichtige Sparten.

2.) Ist Ihr Onlineshop Bestandteil einer Multichannel-Strategie oder der einzige Vertriebskanal?

Wir führen neben unserem Webshop ein Ladengeschäft in München.

3.) Wo sehen Sie momentan die größten Defizite beim E-Commerce und welche Angebote (Lösungen, Dienstleistungen) fehlen Ihnen für Ihr Onlinegeschäft noch?

Das sinnliche Erlebnis beim Einkaufen fehlt bei Internet-Käufen und es ist eine Herausforderung, die Produkte so zu beschreiben und abzubilden, daß der Kunde sie sich plastisch vorstellen kann. Dies ist v.a. bei den antiken Möbeln, die wir anbieten nicht ganz einfach.

4.) Es gibt ständig neue Entwicklungen und besonders ‚hippe‘ Themen rund um den E-Commerce. Seien es Blogs, Ajax, Web 2.0 oder wie die aktuellen Buzz-Words gerade heissen. Welche aktuelle Entwicklung finden Sie spannend und planen Sie evtl. auch etwas davon einzusetzen?

Ich finde es eine schöne Vorstellung, die Kunden aktiv in den Shop miteinzubeziehen, z.b. im sinne einer Community. Die positive Resonanz, die unser Tagebuch erfährt, zeigt, daß offenbar ein großes Interesse seitens unserer Kunden besteht, auch nicht-kommerzielle Themen in unserem Webshop zu finden. Da ich glaube, daß wir überwiegend sympathische und interessante Kunden/innen haben, finde ich die Idee, eine bi-direktionale Kommunikations-Plattform aufzubauen, interessant. Ein Schritt in diese Richtung ist ein Bewertungssystem, in dem unsere Kunden Bewertungen und persönliche Kommentare zu den gekauften Artikeln abgeben können. Der nächste ist dann vielleicht der Aufbau einer Community.

5.) Was war die letzte Optimierungsmaßnahme, die Sie in Ihrem Shop vorgenommen haben (und war sie erfolgreich)?

Unser online Tagebuch, das wir selber (und auch unsere Kunden) richtig gut finden! Vor allem, weil es Themen behandelt, die nichts mit Kommerz, sondern mit dem Leben und seinen Eigenheiten zu tun haben.

6.) Aus welchen Bestandteilen besteht Ihr Marketing-Mix (in % oder in der Reihenfolge der Wichtigkeit)?

Wir arbeiten sehr eng mit verschiedenen Zeitschriften zusammen und reaktionelle Beiträge über Nostalgie im Kinderzimmer und unsere Produkte stehen an erster Stelle unserer Marketing-Strategie. Außerdem setzen wir sehr stark auf Mund-zu-Mund Propaganda.

7.) Auf welche Methoden setzen Sie bei der Kundenbindung?

Guter Service und eine persönliche Beratung am Telefon sowie im Laden haben für uns eine sehr große Bedeutung. Außerdem halten wir unser Sortiment stets aktuell. In jeder Saison reisen wir quer durch Europa, um schöne Neuheiten für unseren Shop zu entdecken.

Und die Zusatzfrage: Welche Webseiten besuchen Sie momentan am liebsten?

Klingt komisch, aber ich bin sehr wenig auf anderen Seiten unterwegs. Ich versuche ganz bewußt, mich von Trends freizumachen und nicht zu schauen, was die Konkurrenz so macht, um meinen persönlichen Stil beizubehalten. Natürlich gelingt das nicht immer, aber es klappt meist ganz gut!

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