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Datenleck bei Amazon? Marktplatz kündigt gründliche Prüfung an

Das Wall Street Journal berichtet über ein mutmaßliches schweres Datenleck bei Amazon: Mitarbeiter des Unternehmens sollen sensible Kundendaten an externe Händler verkauft haben. Amazon führt aktuell eine „gründliche Prüfung“ der Vorfälle durch, heißt es aus der deutschen Amazon-Zentrale.

Es wäre ein Datenskandal erster Güte: Amazon geht einem Bericht des „Wall Street Journal“ (via Süddeutsche) zufolge dem Verdacht nach, dass Angestellte Kundendaten mithilfe von Vermittlern an externe Händler verkauft haben sollen. Die Käufer waren dem Bericht zufolge vornehmlich Händler aus China. Verkauft wurden bestimmte Vertriebskennzahlen sowie E-Mail-Adressen von Kunden, die Bewertungen abgegeben haben. Zusätzlich wurde den Käufern offenbar angeboten, negative Bewertungen zu löschen und gesperrte Amazon-Accounts wieder freizuschalten.

Laut Bericht verlangten die Zwischenhändler Summen zwischen 80 und 2.000 Euro für die sensiblen Daten. Wie viele Datensätze betroffen sind und ob nur die Daten US-amerikanischer Händler verkauft wurden oder auch die von internationalen oder deutschen Händlern, ist nicht bekannt; hierzu äußerte sich Amazon auf Nachfrage von shopanbieter.de nicht. Allerdings kündigte das Unternehmen einen Null-Toleranz-Kurs gegen die Datenverkäufer an: „Unsere Mitarbeiter müssen sich an strenge Richtlinien und an unseren Verhaltens- und Ethikkodex halten. Wir benutzen ausgefeilte Systeme, um den Zugriff auf Informationen zu beschränken und zu überwachen. Wir verlangen von unseren Mitarbeitern die Einhaltung eines hohen ethischen Standards und jeder, der gegen unseren Verhaltenskodex verstößt, muss mit disziplinarischen Maßnahmen wie Kündigung und anderen rechtlichen und strafrechtlichen Konsequenzen rechnen“, teilte ein Sprecher mit.

Aber auch Händler, die bei den dubiosen Datengeschäften als Käufer identifiziert werden, müssen sich warm anziehen: „Wir dulden keinerlei Missbrauch unserer Systeme und werden unverzüglich gegen jeden vorgehen, der sich hieran beteiligt, etwa durch Kündigung von Verkäuferkonten, Löschung von Bewertungen, Einbehaltung von Guthaben und Einleitung weiterer rechtlicher Schritte“, so das Amazon-Statement weiter.

Bildquelle: Andrew Rybalko @ bigstockphoto

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