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Facebook-Digest KW 4: Amazon steuert Bewertungen, steuert eBay Verkäufe? Steuerberaters Listen-Leid. Kuriose Konstellationen. Anzeigenkosten.

Facebook: Daumen hoch

Willkommen zum Facebook-Digest der KW 4. Amazon steuert die Produktbewertungen — das ist ja klar. Aber kann es sein, dass eBay die Verkäufe seiner Händler steuert? Das wäre allerdings echt ein Ding! In der Rubrik Praxistipps gibt es heute die Frage, wie man die Amazonverkäufe an den Steuerberater übermittelt. Apropo Verkäufe, manchmal gibt es wirklich seltsame Konstellationen: Beispielsweise ruinöse Retourenraten nur bei eBay Plus, ruinöse Verkäufe nach Österreich oder gar völlig abstruse Käufe, die offenbar bewusst auf die Schädigung des Händlers ausgelegt sind. Da stellt sich natürlich die Frage: Welche Abwehrmöglichkeiten bieten sich? Zusätzlich schauen wir auf das Thema Anzeigenwerbung (Amazon & Adwords), um zum Schluss eine gute Nachricht aus dem Ärmel zu ziehen.

Gleichverteilung

Kann es sein, dass eBay wie eine Mutter darüber wacht, dass alle am Tisch etwas abbekommen? Hinter solch einem schönen Bild steckt der Verdacht, dass eBay die Verkäufe steuert. Und zwar so, dass bei identischen Produkten die Verkäufe zwischen den anbietenden Händlern aufgeteilt werden. Was geradezu unglaublich erscheint, legt zumindest dieser Post bei Wortfilter nahe:

Jeden Tag habe ich bis auf 2-3 Euro genau den gleichen Umsatz bei Ebay. Sobald ich 800 Euro Umsatz erreicht habe geht an diesem Tag gar nichts mehr.
Nun habe ich mir 3 Wochen lang die Mühe gemacht uns das ganze beobachtet, auch die Angebote des Mitbewerbers welche er von mir bezieht.
Der Mitbewerber verkauft den ganzen Tag nichts, erst ab ca. 16-17 Uhr, wenn ich den genannten Umsatz erreicht habe, fängt mein Mitbewerber mit verkaufen an.

Eigentlich ist das kaum vorstellbar, allerdings gibt es viele Kommentare von Händlern, die ähnliche Erfahrungen machen!

Unbewertbar

„Schieb ab, Du kannst hier net bewerten!“ Amazon hat aktuell wieder echt einen Hals bezüglich unerwünschter (weil ‚incentivierter‘) Bewertungen. Ob das mit einem neuen „Tool“ zusammenhängt, für das letzte Woche Werbung gemacht wurde? Jedenfalls gab es diese Woche eine deutliche Warnung per Mail an all jede, die die Trickserei nicht lassen können. Blöd aber, wenn der Marktplatz zu Maßnahmen greift, die ausgerechnet solche Händler treffen, die einfach tatsächlich nette Kunden haben, welche ganz normal bewerten möchten — schlicht aus Freundlichkeit und Freude über gute Bedienung. Denn immer häufiger werden Bewertungen schlicht blockiert. Eine Maßnahme, die nicht nur über das Ziel hinausschießt, sondern die geeignet ist, nach hinten loszugehen. Denn wenn Händler nicht einmal mehr durch gute Leistungen echte Bewertungen erreichen können — was sollen sie dann wohl machen?

Die Last mit den Listen

Was gibt man seinem Steuerberater (oder holt der sich) als Grundlage für die Buchung der Amazon Einnahmen? Welche Berichte eignen sich hierfür? Offensichtlich gibt es viele Lösungen für diese Aufgabe, wenn man sich die Kommentare zu diesem Post durchliest.

Ruinöse Kaufkonstellationen

Da geht ein Händler hin und analysiert einmal die Retouren seiner eBay-Verkäufe der letzten drei Monate: Bei seinen normalen Angeboten kann sich die Quote sehen lassen: Sie liegt bei 0.2%. Nun hat der Händler aber auch eBay Plus-Angebote. Und hier liegt die Retourenrate bei satten 50%. Woran liegt es? Vermutlich nicht nur an eBay Plus. Vor einer Lösung steht hier daher wohl noch der eine oder andere Test an…

Ebenfalls wegen Retourenkosten wird einem anderen Händler der Prime-Verkauf nach Österreich zu teuer. Was kann man machen? Hier lautet die Lösung vermutlich „Prime regional“.

Aber was tun, wenn man gezielt kaputt gekauft wird? Dieser Händler ist offenbar in den Fokus von Käufern mit einer sehr üblen Masche geraten:

Ein Artikel wird seit einigen Tagen fast ausschließlich von neuen Ebay Nutzern gekauft, welche sich jedoch nicht melden oder bezahlen. Traffic kommt komischerweise von extern auf diesen Artikel. Die Accounts haben im Schnitt um die 5 Bewertungen und sind neu. Artikel kostet weit über 200 Euro und täglich gehen um die 80 Stück weg.

Hier gibt es leider (noch?) kein Happy End: Aktuell hat eBay zwar die Käufer entfernt, aber der Händler bleibt nun womöglich auf horrenden Verkaufsgebühren sitzen. Das ist schon erschreckend und man kann nur hoffen, dass ebay dies noch abwendet.

Die Kosten von Anzeigen

Nicht abwendbar scheinen Steigerungen der Adwords-Kosten. Denn die Neuerung, die Google schon im Oktober eingespielt hat, führt dazu, dass das Monatsbudget nun oft viel schneller aufgebraucht ist als früher. Komisch, dass dies bis jetzt offenbar recht unbemerkt blieb — ein Aufschrei blieb jedenfalls bislang aus.

Apropo Anzeigen. Diese Zahlen einer Sponsored Produkt-Kampagne sehen ja ganz schön aus. Aber kann man überhaupt auf der Basis der hier gezeigten Zahlen werten? Braucht man einen Ziel-ACOS? Spannende Diskussion…

Erfreuliche 37:13…

…steht es zu Redaktionsschluss bei der Frage, ob 2017 die Umsätze hoch oder runter gegangen sind. Wobei sich bei der Umfrage ja noch einiges tun kann. Sinnvoller erscheint allerdings eh die Antwort jener 22 Mitglieder der Gruppe, die meinen, „Sch….auf Umsatz….ich will Gewinn!“. In diesem Sinne…

Herzlich aus Hürth
Nicola Straub

Bild: Mizter x94 via Pixabay

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