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Facebook-Digest KW 45: Amazon im Neugestaltungs-Rausch, Kunden aus der Hölle (und dem Himmel), lohnende Hartnäckigkeit und wenig Arbeit für viel Gewinn.

Facebook: Daumen hoch

Facebook-DaumenWillkommen zum Facebook-Digest der KW 45/46, in der man sich Sorgen machen muss, dass der Welt die Programmierer und Sysadmins ausgehen. Denn Amazon bastelt munter herum, erfindet lauter Neues und erweitert nebenbei auch noch sein Portfolio. Dabei ist doch auch eBay noch voll im Umbau! Wer soll da denn noch die bevorstehende Welteroberung für Alibaba stemmen? Also so rein technisch? Außerdem geht es in dieser Woche um Höllenkunden und ihr Gegenpart und wir erfahren, wie man den Wert eines Schrottautos auf 150 TAUSEND US-Dollar pusht. Und dass wir alle viel zu viel arbeiten.

Badges, Backends & Borderless

Amazon hat was Neues: „Amazon’s Choice“. Seit zwei Tagen patscht die Plattform ein Badge mit dieser Beschriftung auf jede Menge Angebote. Und die machen dann Verkaufssprünge. Für manche sogar dermaßen, dass sie ihr Angebot deaktivieren müssen! Wie es funktioniert, machen die Kommentare hier ganz gut klar. Sehen können das Badge aber nur Android-Nutzer, Applenutzer (noch) nicht – dabei sind die doch die zahlungskräftigere Klientel, heißt es immer…

Grenzen waren gestern, ab sofort liefert Amazon alle FBA-Bestellungen auf amazon.de Pan-Europäisch aus. Wer das nicht will, kann ja widersprechen. Oder umgekehrt: Wer nicht widerspricht, kann sich schon einmal mit Themen wie Lieferschwellen und Steuer auseinandersetzen. Das gibt schöne Lesestunden im festlichen Advent!

Apropo Auslieferungen: Hier wird gestreikt, dort kippen Laster um. Da lässt man doch besser mal Privatleute die Lieferungen übernehmen: Amazon Flex. Ob das klappt?

Nicht so richtig klappt es dafür im Backend. Dass die Berechnung der Quote fehlerhafter Lieferungen zuletzt selbst „fehlerhaft“ war, wird mittlerweile offen eingestanden. Dass derzeit Markeninhaber unter einer Reorganisation der Marken-Registrierung leiden, noch nicht. Aber der Marktplatz will ja demnächst auch „in Versicherungen machen“. Vielleicht kann man sich dann dort auch gegen Marktplatz-Willkür versichern lassen?

Garantie und die eBay-Restriktionen

Zu eBay gibt es aber auch noch etwas, beispielsweise eine echte Zwickmühle: Man bietet Garantie und muss darum zwingend die Garantiebedingungen beim Artikel aufführen. Die müssen die Kontaktdaten enthalten, was der Gesetzgeber fordert, eBay jedoch verbietet. Spoiler: Es wurde eine Lösung gefunden (Wortfilter).

Oder erneut technische Probleme, durch die man keine Kunden-Rückerstattungen anstoßen kann. Es geht dann nur über einen Umweg.

Kunden aus der Hölle, Kunden vom Himmel geschickt

Manche Kunden sind einfach nur dumm. Andere haben recht mit ihrer Beschwerde – so unglaubwürdig sie auch klingt.

Und dann gibt es die Betrüger. Die dreisten im Kleinen, geschützt durch die Geringfügigkeitsgrenze. Und dann gibt es welche, die betrügen im ganz, ganz großen Stil und nutzen dabei aus, dass Amazon bei FBA munter jeden beliefert, Händler Kunden nicht sperren können und die Plattform mangels Retourenkontrolle nicht merkt, dass monatelang und konsequent nur Müll zurückgeschickt wird. Der Händler ist dem Treiben praktisch hilflos ausgeliefert und darf auch noch zusehen, wie seine gestohlene Waren auf Amazon weiterverkauft wird. Seinen Post, in dem er den Fall in Facebook beleuchtete, musste er aus nachvollziehbaren Gründen dann auch noch löschen. Schade. Denn tatsächlich ist das ein absolutes Unding, dass man als Händler bei Amazon dermaßen schutzlos (gelassen) wird!

Schön, dass zum Ausgleich ganz manchmal auch der Himmel einen Kunden schickt: Einen, der nach einem Händlerfehler für die Korrektur desselben ein Trinkgeld überweist!

Hartnäckigkeit gewinnt

Amazon dagegen erfreut die Kunden. Nämlich mit großzügigen Erstattungen wegen verspäteter Lieferungen. Natürlich auf Kosten der Händler. Um das Geld sollte man sich kümmern, um es zurück zu bekommen. Und übrigens, auch das geht: Löschung unrechtmäßiger Bewertungen bei FBM: Hartnäckig bleiben lohnt!

Gute Werbung ist alles,

wie dieser in der Wortfilter-Gruppe gepostete Artikel zeigt. In diesem Fall verhalf ein professionell gemachter Werbefilm einer Schrottkiste einem alten Auto zu einem (zeitweisen) Auktionswert von 150.000 US-Dollar auf eBay. Leider bekam die Plattform angesichts dieser „Wertsteigerung“ kalte Füße.

Feierabend

Schon jetzt brechen ja DHL & Co. unter der Paketlast  zusammen. Im Weihnachtsgeschäft wird es noch enger werden. Wie gehen Händler damit um, wenn kurz vor Weihnachten rechtzeitige Lieferungen nicht mehr garantiert werden können? Nicht wenige machen dann offenbar schlicht den Laden dicht.

Apropo: Angeblich war der erste Kommentar auf eine Foren-Frage, wie viele Stunden pro Tag die US-Händler arbeiten, die mittels FBA mehr als 10.000 US-Dollar Gewinn (!) im Monat machen: 2-3 h. Ein Kommentator in der Amazon-SEO-Gruppe unterbietet das noch. Okeeeee – ich habe dann hier fertig (lieber Gewinn, kannst jetzt kommen).

Herzlich aus Hürth
Nicola Straub

Bild: Mizter x94 via Pixabay

 

 

 

 

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