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Interview mit Jürgen Hollmann, eSeller’s Friend

Gestern veröffentlichten wir unser neues Whitepaper, heute bietet die aktuelle Ausgabe unserer Interview-Reihe "Leute des E-Commerce – 7 Fragen, 7 Antworten" Gelegenheit, den Autor des Whitepapers näher kennen zu lernen:

Jürgen Hollmann ist Vertrieb- & Marketing-Verantwortlicher bei der Andreas Christ Spedition und Möbeltransport GmbH und deren auf Logistikdienstleistungen spezialisierten Marke ‚eSeller’s Friend‚.

1.) Was ist Ihr Kernprodukt/-thema im E-Commerce?

Wir bilden mit eSellers-Friend den logistischen Teil innerhalb des E-Commerce ab. Warenmanagement, Lagerhaltung, Verkaufsabwicklung bzw. Kommissionierung/Verpackung/Versand etc.

2.) Wer nutzt Ihr Angebot?

In erste Linie professionelle Online-Händler mit einem gehobenen Warensortiment und Sendungsaufkommen ab 300 Pakete im Monat.

3.) Was ist eine typische Konstallation/Problemstellung bei Ihren Nutzern, wenn sie zu Ihnen kommen.

Zum einen sind es Unternehmen, die an der Leistungsschwelle der eigenen Logistik angekommen sind. Interessanterweise sind hier keine festen Zahlen auszumachen. Hier können sogar Händler mit einem Volumen von ca. 1000 Sendungen im Monat dabei sein.

Zum anderen sind hier auch Interessenten, welche zwar ihre bisherige Logistik Dienstleistung günstiger eingekauft haben, aber mit dem Service und der Zuverlässigkeit unzufrieden waren.

4.) Wo sehen Sie momentan noch die größten Defizite beim E-Commerce oder welche Angebote (Lösungen, Dienstleistungen) fehlen Ihnen noch?

Ich bin ein Verfechter des Netzwerkes, unabhängig ob im B2B und B2C, den Kunden an erste Stelle gestellt, wird meiner Meinung nach zu wenig dem Netzwerk-Gedanken nachgegangen. Viele Anbieter von Shop-Lösungen, Tools und Dienstleistungen rund um den E-Commerce versuchen, ihr Produkt oder ihre Dienstleistung alleine zu vermarkten. Der Händler steht vor einer Fülle von Lösungen und Angeboten, benötigt aber doch schlussendlich ein ganzheitliches, funktionierendes Produkt, einschließlich einer funktionierenden Back-End-Lösung für die Logistik. Hier sollte ein Umdenken auf Anbieterseite stattfinden, so dass am Ende alle davon profitieren.

5.) Wohin geht Ihrer Meinung nach die Entwicklung in nächster Zeit, speziell in Ihrem (E-Commerce-)Bereich?

Ich sehe im E-Commerce immer noch die Zukunft des Handels. Die Akzeptanz bei den Verbrauchern steigt stetig. Ein kleines Beispiel sind hier die Online-Apotheken. Wer hätte noch vor wenigen Jahren vermutet, dass der Verbraucher beratungsneutrale Produkte nicht mehr beim angestammten Apotheker um die Ecke kauft, sondern sich preisgünstig im Internet versorgt?! Der E-Commerce wird in Zukunft mehr und mehr auf den Dialog mit seinen Kunden eingehen (müssen), quasi ein E-Commerce 2.0 – neue Kommunikationsformen und dialogfähige ganzheitliche Systeme und Tools.

Die Logistik wird noch stärker in diesem Prozess eine Rolle spielen. Das Outsourcing muss beim Händler Priorität haben, um diesem ganzen Prozess und der steigenden Anforderungen gerecht werden zu können. Der Logistiker hingegen muss wachen Auges sich ebenfalls dieser Dynamik stellen und noch mehr das Ohr am Puls der Zeit haben, um als qualifizierter und kompetenter Partner dem Händler von morgen erfolgreich zur Seite stehen zu können.

6.) Ein Shopbetreiber nimmt sich heute einen halben Tag Zeit, seine Site/sein Angebot einmal bezüglich Optimierungsbedarfs zu überprüfen. Was ist Ihr Tipp, was er sich heute mal konkret angucken sollte? ("4-h-Optimierungstipp" oder auch 8-h-…?)

Ihre Frage birgt schon mal eine prima Anregung! Gerade wenn das eigene Business boomt, die Zahlen sind schwarz, das Konto gefüllt, verliert man schnell den Blick für’s Wesentliche.

Zwei Betrachtungen kämen für mich in Betracht:

  1. Das CRM (Costumer Relationship Management): Feedback-Auswertung meiner Kunden, wie zufrieden sind meine Kunden, wie viele Stammkunden habe ich und mit welcher Tendenz, welche Wünsche haben meine Kunden. Optimalerweise in diesem Zuge auch das eigene Marketing: wo und wie mache ich auf meinen Shop aufmerksam, stimmen die Cross-Media Aktivitäten etc.
  2. Effizienz-Betrachtung: laufen alle Prozesse optimal? Welche Teile des Verkaufsprozesses sind im Aufwand gestiegen, wo fehlen eigene Ressourcen (Einkauf, Kundenberatung, Verkaufsabwicklung, Logistik, Betriebsführung) etc. Diese Betrachtung ist wichtig, um im Daily Business Tendenzen und Entwicklungen zu erkennen und um das eigene Unternehmen auf optimalem Kurs zu halten oder hinzuleiten.

7.) Wie sind Sie zum E-Commerce gekommen, was fasziniert Sie im E-Commerce am meisten/macht Ihnen am meisten Spaß?

Oh, wie viele als Quereinsteiger sozusagen, eigentlich komme ich aus der Werbung, habe als privater Verkäufer auf eBay meinen Dachboden entrümpelt und "erstaunlicherweise" Geld damit verdient. Durch guten Kontakt in den Handel konnte ich günstig Ware einkaufen, habe schnell erkannt, dass hier mehr geht und es zudem auch noch richtig Spaß macht. Ich habe mich mehr und mehr mit dem Thema befasst, ein Gewerbe angemeldet, mich u.a. bei eBay weitergebildet, letztes Jahr den Powerseller-Status erreicht und in der logischen Konsequenz mein Tun und Handeln hier bei der Christ-Logistik bzw. eSellers-Friend fortgesetzt.

Für mich ist es das spannende Thema der Zukunft, die Möglichkeit, 24 Stunden am Tag an 365 Tagen im Jahr einen "Einkaufsladen" zu haben, in dem rund um den Globus eingekauft werden kann.

Und die Zusatzfrage: Welche Webseiten besuchen Sie momentan am liebsten?

Selbstverständlich Ihre Seite, den Shopanbieter.de 😉 Meine weiteren Favoriten sind: eBay.de, AuVito.de, wortfilter.de und für mich die am stärksten besuchte Seite www.xing.com, das "open Business-Netzwerk" mit faszinierenden Möglichkeiten für Business-Kontakte, Dialoge und Netzwerk-Kommunikation.

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