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So oder so zu guten Texten kommen

"Vielleicht wäre es mal angebracht einen entsprechenden Artikel zum Texten von Produkttexten zu schreiben, ich meine nicht nach Professionalität sondern unter SEO Aspekten."*

Stehen beim Texten ‚Professionalität‘ und ‚SEO-Gesichtspunkte‘ im Widerspruch? Nein, im Gegenteil! Denn Suchmaschinen suchen prinzipiell genau das, was auch für Menschen relevant ist: Echten, guten Content.** Schließlich müssen sie ja versuchen, genau diese suchenden Menschen mit für sie relevanten Ergebnissen als Nutzer zu begeistern und halten.

Ich sehe eigentlich nur eine einzige Ausnahme, wo SEO-Optimierung und professionelles Texten (für Kunden) eventuell auseinander laufen…

*(Zitat aus einem Kommentar hier)
**(Natürlich sind die SuMa-Routinen nicht so ‚klug‘ wie menschliche Leser und darum kann man sie auch reinlegen. Aber spätestens, wenn Menschen ein Listing überprüfen und unlautere Maßnahmen anprangern, gilt dieser Satz wieder!).

Diese Divergenz betrifft Keywörter: Während man für gute, flüssige Texte möglichst viel mit echten Verben arbeiten und Substantivierungen vermeiden sollte, werden bei der Suche oft Substantive benutzt. Aus Keyword-Sicht müsste man daher versuchen, diese relevanten Substantive (z.B. via Substantivierungen) in die Texte zu flechten. Dies erfordert sicherlich hier und dort einen kleinen Spagat

Ansonsten aber gilt für "Texten unter SEO-Gesichtspunkten" ebenso wie für professionelles Texten für Leser (Kunden):

Wirklich gute Texte erhält, wer sich an einige wenige einfache Regeln hält – aber kaum etwas ist schwieriger!

"10 Tipps für wirksame und erfolgreiche Werbetexte" lautet ein Artikel, den die Schweizer PostMail zusammengestellt hat: Dessen erste sieben Tipps enthalten genau solche Regeln, die bessere Texte fast schon garantieren:

  1. Machen Sie es kurz.
  2. Kernige Aussagen statt leere Wortspiele.
  3. Behaupten Sie nicht. Beweisen Sie es.
  4. Hat Ihr Text Blähungen?
  5. Lassen Sie keine Zweifel aufkommen.
  6. Formulieren Sie aktiv statt passiv.
  7. Werben mit Verben.

Hinzu kommen zwei Regeln, die speziell auf werbliche Texte zielen:

  1. Ihre Leser denken nur an sich selbst.
  2. Entfernen Sie den Stopp-Werbung-Kleber an Ihrem Briefkasten.

Bei Punkt sieben möchte man noch Sascha Langners Tipp: "Nutzen formulieren!" ergänzen und in einem weiteren Punkt daran erinnern, abschließend die wichtige Handlungsaufforderung nicht zu vergessen. Punkt zehn des PostMail-Artikels dann mag irritieren:

  1. Lassen Sie Ihre Texte von professionellen Texter überarbeiten.

Was denn nun – doch nicht selbst texten? Wer Hunderte von Produkten hat, wer womöglich mit seinem Shop grad erst startet, kann sich doch keine professionelle Texter für seine Produktbeschreibungen leisten!

Das stimmt. Aber es muss ja nicht gleich für alle Produkte sein – doch ich meine es kann durchaus lohnen, für herausragende (bzw. herauszustellende) Produkte einen Profi zu beauftragen. Wenn der Startartikel einer Rubrik einen wirklichen Top-Text erhält, ist viel gewonnen. Und nebenbei lernt man einige Kniffe, die man bei ähnlichen Artikeln immer wieder verwerten kann.

Damit das Engagement eines professionellen Texters für beide Seiten befriedigend abläuft, hält die Schweizer PostMail eine Checkliste für die Texter-Beauftragung bereit. Diese "Vorlage Texterbriefing" (MS-Word-Dokument*, 580,5 kb) zwingt dazu, die entscheidenden Punkte, die im Text verpackt werden müssen, zu formulieren.

Und das ist dann auch schon die halbe Miete für den ganzen Text!

Noch zwei Hinweise: Erstens sollten Sie sich selbst noch zwei wichtige Ergänzungen in das Briefing-Dokument einarbeiten:

  1. Nutzungsrechte für die Texte – diese sollten nicht nur im Shop selbst genutzt werden können, sondern (ggf. abgespeckt, siehe hier) auch in Newslettern, Textlinkanzeigen etc. pp.
  2. Liste der Keywörter, die in den Texten vorkommen sollen – und da sind wir dann auch wieder beim Stichwort SEO-Tauglichkeit.

Zweitens gibt es von der PostMail auch noch einen kostenlosen Mailkursus zum Thema Texten von Werbebriefen. Ich habe ihn mir noch nicht angeguckt, kann also zur Qualität keine Aussage treffen. Aber wer gerade mit der Tastatur vor dem berühmten weißen (Word-)Dokument sitzt, mag ihn sich vielleicht einmal ansehen…

Herzlich aus Hürth
Nicola Straub

*(Funktioniert auch mit Openoffice.org)

PS: Noch ein allerletzter kleiner Tipp: Wenn Sie auf das Tag "Texten" klicken, listet unser System eine ganze Reihe weiterer Artikel zu diesem Thema!

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