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Welche Erlebnisse im E-Commerce besonders in Erinnerung geblieben sind

Ka-Boom: So ungefähr muss sich der sogenannte New Economy Crash theoretisch angehört haben. „Der Begriff Dotcom-Blase ist ein durch die Medien geprägter Kunstbegriff für eine im März 2000 geplatzte Spekulationsblase, die insbesondere die sogenannten Dotcom-Unternehmen der New Economy betraf und vor allem in Industrieländern zu Vermögensverlusten für Kleinanleger führte“, so beschreibt Wikipedia dieses weltweite Phänomen. Einige der befragten Experten aus dem plentymarkets Jahrbuch des E-Commerce 2015 erinnern sich noch an das Platzen, wie als wäre es gestern gewesen.

Aus und vorbei, oder doch nicht?

Heute kostet eine Aktie der Deutschen Telekom rund 15 Euro. Können Sie sich vorstellen, dass diese kurz vor dem Platzen der Blase im März 2000 noch 100 Euro wert war? Ich nicht. Die Folgen des Crashs waren gigantisch: „Die Regierung der Vereinigten Staaten senkte die Steuern, und die US-Notenbank unter dem damaligen Chef Alan Greenspan senkte drastisch die Zinsen. Das billige Geld beförderte den kreditfinanzierten Boom bei den Firmenbeteiligungen (Private Equity) und die neue Blase auf dem Immobiliensektor. Der Grundstein für die aktuelle Finanzmarktkrise war damit gelegt“, heißt es bei der „Welt“.

Auch Martin Wild, Chief Digital Officer bei der Media-Saturn Holding GmbH, erinnert sich mit Schrecken zurück:

„Ein einschneidendes Erlebnis war ohne Frage das Platzen der Dot-Com-Blase. Beispielhaft ist hier CommerceOne zu nennen. Innerhalb kürzester Zeit gerieten unzählige Firmen in Turbulenzen, denen zuvor noch glänzende Zukunftsaussichten bescheinigt wurden. So ein Ereignis vergisst man nicht!“

Dem stimmt auch Dr. Björn Schäfers zu: „Besonders in Erinnerung ist mir die Zeit nach dem Platzen der dot-com-Blase geblieben: Während vorher online alles möglich schien, sollte kurze Zeit später nichts mehr möglich sein“, erklärt der Geschäftsführer der shopping24 internet group und fügt hinzu:

„‚Mit dem Internet kann man keine Geschäfte machen‘, hieß es überall. Auch noch in den Jahren 2001 und 2002. Dabei gab es schon damals zahlreiche Firmen, die profitabel waren. Uns hat das damals an der Universität Kiel so sehr verärgert, dass wir 2002 ein Buch ‚Die E-Commerce-Gewinner‘ herausgegeben haben, in dem wir diese Unternehmen gebeten haben, ihre Geschichte und Strategien zu beschreiben.“ In dem Buch zeigen die Autoren anhand von zehn Erfolgsgeschichten aus erster Hand, wie Unternehmen im Web profitabel wurden. Das 240 Seiten starke Werk gibt es übrigens auch heute noch online zu kaufen – das aber nur nebenbei.

Der Kunde ist König

Neben diesem weltweiten Ereignis spielen im Handel aber täglich die ganz kleinen Aktivitäten eine wichtige Rolle. Denn neben dem Preis und vielen anderen Faktoren ist den Kunden nach wie vor der Service wichtig. Zwei der befragten Experten berichten in diesem Zusammenhang jeweils von sehr unterschiedlichen Erfahrungen:

Dr. Kai Hudetz, Geschäftsführer des IFH Köln, bekam zwar beschädigte Ware, dafür aber schnelle Abhilfe über die Call-Back-Funktion von Amazon: „Meine Frau hat sie wegen einer kleinen Delle am gelieferten Kühlschrank bemüht. Der Anruf war prompt und freundlich, und meiner Frau wurde direkt eine Gutschrift in Höhe von 50 Euro angeboten – ohne Beweisfoto, Formalien etc. Das ist echte Kundenorientierung!“

Ganz anders lief es dagegen bei Michael Sittek: „Ein besonderes Erlebnis aus gar nicht so ferner Vergangenheit war der Kauf eines Notebooks bei einem der größten Anbieter in diesem Segment. Abends kurz nach 8 bestellt, morgens um 9 Uhr da. Top! Leider war das Display kaputt“, erklärt der Geschäftsführer der IDnow GmbH und fügt hinzu: „Der Umtausch ging dann nicht so reibungslos. Ich bin in den Folgewochen über drei verschiedene Kanäle gegangen und der Händler hat wirklich alles dafür getan, dass ich zum einen die Geschichte breit kommuniziert habe und zum anderen nie wieder bei ihm einkaufen werde.“

Das Internet und seine Tücken

Als Pioniere im Online-Handel gab es damals noch keine Studiengänge und unzählige Buchbände zum Einlesen. Deshalb war das Credo: Ausprobieren und zur Not auch mal scheitern. So erging es im Kleinen auch Patrick Palombo:

„Die allererste Website, die wir im Team konzipiert hatten, beinhaltete eine so große Grafik auf der Homepage, dass keiner sie mit den damaligen Modems zügig öffnen konnte. So können die schönsten Pläne später an der Realität scheitern!“

Inzwischen wissen wissen die meisten Betreiber von Webseiten, dass man Bilder fürs Netz anpassen sollte.

Andere Unternehmen hatten weitaus größere Probleme mit diesem neuen Internet, zum Beispiel Arcandor. Martin Groß-Albenhausen vom Bundesverband E-Commerce und Versandhandel (bevh) erinnert sich noch gut an eine Aussage des Insolvenzverwalters des Essener Handels- und Touristikkonzerns: „Er sagte, dass E-Commerce nicht erfolgreich betrieben werden könne, weil man ja quasi mit zugeklebter Frontscheibe ein Auto nur durch die Rückspiegel steuern wolle. So kann man den Vorteil einer extremen Zahlen-Orientierung in einen Nachteil umdeuten“, sagt Groß-Albenhausen. Zumindest Arcandor hielt sich nicht mehr lang. Im Jahr 2009 beantragte das Unternehmen die Eröffnung des Insolvenzverfahrens.

Das passiert 2016

Aber wer erst einmal nur wissen möchte, was in diesem Jahr passieren wird und was nicht, muss sich nur das aktuelle plentymarkets Jahrbuch des E-Commerce 2016 für schmales Geld kaufen. Dieses kostet nämlich nur 14,99 Euro inkl. USt. als E-Book. Im plentymarkets Trendbuch 2016 schildern auf 286 Seiten anerkannte Experten ihres Fachbereichs, welche Entwicklungen sie für die kommenden Monate im E-Commerce erwarten, welche Trends sich durchsetzen werden und welche Ansätze eher nicht. Das plentymarkets Trendbuch bietet so einen wertvollen Wegweiser für Online-Händler und Marktbegleiter zu mehr Erfolg. (Bild: Internet via pixabay.de)

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