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Interview mit Markus Hövener, Bloofusion Germany GmbH

Die heutige Ausgabe unserer Interviewreihe "Leute des E-Commerce – 7 Fragen, 7 Antworten" bestreitet Markus Hövener, Geschäftsführer der Bloofusion Germany GmbH.

Die Suchmaschinen-Marketing-Agentur Bloofusion optimiert Websites und Onlineshops für Suchmaschinen. Seit dem Sommer gibt Bloofusion zudem mit dem ‚Suchradar‚ eine (kostenlose) eZeitschrift zum Thema SEO heraus.

1.) Was ist Ihr Kernprodukt/-thema im E-Commerce?

Unser Fokus ist die Suchmaschinen-Optimierung, also die Optimierung eines Online-Shops für bessere organische Suchmaschinen-Rankings. Auch wenn sich in den letzten Jahren sehr viel getan und viele Shop-Systeme zunehmend suchmaschinenfreundlich werden, heisst das noch lange nicht, dass ein Online-Shop auch gut in den Suchmaschinen-Rankings vertreten ist. Dazu gehören u.a. die konsequente Ausrichtung der Shop-Inhalte auf Suchbegriffe und die aktive Verlinkung innerhalb der Thematik.

2.) Wer nutzt Ihr Angebot?

Wir betreuen nicht nur Online-Händler, sondern Unternehmen aus allen Branchen, vor allem Pharma, Software/Hardware, Industriegüter und Web 2.0.

Unser Angebot ist übrigens niemals ein fest definiertes Paket. Die erforderlichen Maßnahmen hängen immer davon ab, wie die Konkurrenzlage aussieht, wie gut die Substanz der Site ist und welchen Teil der Arbeit der Kunde selber übernehmen möchte. Wir grenzen uns also eindeutig von den "Mach dies und das und dann bist Du bei Google auf Platz 1"-Angeboten ab.

3.) Was ist eine typische Konstallation/Problemstellung bei Ihren Nutzern, wenn sie zu Ihnen kommen.

Ehrliche Antwort? Die meisten haben irgendwo gelesen, dass ein Online-Shop nur ins Netz gestellt werden muss und schon rollt der Rubel. Leider ist es nicht so einfach. Aber das macht wirklich den Großteil der Anfragen aus.

Zum Glück gibt es auch viele Nutzer, die realistische Ziele haben und
die auf unsere Erfahrung zurückgreifen möchten, um noch besser zu werden.

Am liebsten beraten wir aber Nutzer, die erst überlegen, einen Shop ins Netz zu stellen. Vor dem Launch kann man nämlich am einfachsten und preiswertesten die Weichen für einen erfolgreichen Shop stellen.

4.) Wo sehen Sie momentan noch die größten Defizite beim E-Commerce oder welche Angebote (Lösungen, Dienstleistungen) fehlen Ihnen noch?

Die meisten Shops sind viel zu produktzentriert und nicht lösungsorientiert. Beispiel: Wenn ich eine USB-Festplatte mit 500 GB kaufen möchte, kann ich das in den wenigsten Shops strukturiert suchen. Stattdessen schaue ich mir 200 Produkte in einer Festplatten-Rubrik an. Wenn ich schon genau weiß, welches Produkt ich suche, kann ich das auch bei Froogle, etc. suchen.

Mir fehlen auch Kaufempfehlungen. Um beim Festplatten-Beispiel zu bleiben: Wenn’s vier passende Festplatten gibt, weiß ich trotzdem nicht, welche die beste ist. Wenn ein einer aber ein Häkchen dran wäre, dass die der Testsieger bei einer großen Fachzeitschrift war, würde ich die kaufen. Es geht doch nicht immer nur um den Preis. Ich persönlich suche einfach nur Produkte, die ihren Zweck erfüllen und funktionieren. Und dabei sind mir Shops keine große Hilfe.

5.) Wohin geht Ihrer Meinung nach die Entwicklung in nächster Zeit, speziell in Ihrem (E-Commerce-)Bereich?

In Hinsicht auf Suchmaschinen-Optimierung wird der Kampf um die vorderen Suchmaschinen-Positionen natürlich zunehmen. Aber streng genommen wird das wohl nur unsere Position verbessern, weil wohl zunehmend Spezialwissen nötig sein wird, um sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen.

6.) Ein Shopbetreiber nimmt sich heute einen halben Tag Zeit, seine Site/sein Angebot einmal bezüglich Optimierungsbedarfs zu überprüfen. Was ist Ihr Tipp, was er sich heute mal konkret angucken sollte? ("4-h-Optimierungstipp" oder auch 8-h-…?)

Als erstes sollte der Betreiber mal genau nachprüfen, welche Suchbegriffe für ihn relevant sind. Er sollte eine Category Map erstellen, also zu jeder Hauptrubrik ermitteln, was die passenden Suchbegriffe sind und dann die entsprechenden Seiten darauf optimieren. Bei den Shops wird das sträflich vernachlässigt.

Und dann sollte jeder Betreiber sich dringend um den Faktor Verlinkung kümmern. schauen Sie mal bei Google mit "link:www.konkurrent.de" nach, wer auf Ihre Konkurrenten verlinkt. Wenn Sie dort spannende Verzeichnisse, Portale, Linklisten, … finden, tragen Sie Ihre Website dort auch ein. Denn insbesondere in konkurrenzlastigen Branchen ist die Verlinkung der Schlüssel zum Erfolg.

7.) Wie sind Sie zum E-Commerce gekommen, was fasziniert Sie im E-Commerce am meisten/macht Ihnen am meisten Spaß?

Wir passen uns einfach unseren Kunden an: In den letzten Jahren hat die Nachfrage im E-Commerce-Bereich stark zugenommen, so dass wir hier einen Schwerpunkt unserer Arbeit gesetzt haben.

Faszinierend finde ich E-Commerce vor allem deswegen, weil es ein Selbstläufer ist. Ich kaufe mittlerweile fast alles online, weil ich keine Lust habe, durch sieben Läden zu tingeln, um das richtige Paar Socken oder einen Hochleistungsakku zu finden. Online-Shopping ist also kein Traumschloss, für das man künstlich Nachfrage erzeugen muss.

Wenn man z.B. die Zuwächse im Online-Weihnachtsgeschäft sieht, wird klar, dass die Akzeptanz des E-Commerce dramatisch zunimmt und immer mehr Umsatz in das Internet verlagert wird. Es macht einfach Spaß, an dieser Entwicklung teilzuhaben und irgendwann seinen Kindern sagen zu können, dass man von Anfang an dabei war (ich mache das ja auch schon seit zehn Jahren).

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