Site icon Blog für den Onlinehandel

Interview mit Nicola Straub, Shopanbieter.de

In der heutigen Ausgabe unsere Interviewreihe ‚Leute des E-Commerce – 7 Fragen, 7 Antworten‘ befragten wir uns selbst. Den Fragen stellte sich Nicola Straub 😉

Shopanbieter.de hat soeben ein umfassendes Redesign durchlaufen, in dessen Folge übrigens auch noch weitere Neuerungen das Licht des Webs erblicken werden.

1.) Was ist Ihr Kernprodukt/-thema im E-Commerce?

Shopanbieter.de ist ein Infoportal für Onlinehändler. Wie stellen hier alle relevanten Informationen für Webhändler zusammen. Das ist zum einen ein gepflegter und kommentierter Katalog mit Anbietern und Dienstleistern rund um das Thema E-Commerce.

Seit über zwei Jahren stellen wir in den ‚News‘ zudem die für Shopbetreiber relevanten Nachrichten und Meldungen zusammen. Zudem bieten wir einen bequemen Überblick über die aktuellen Diskussionen in den einschlägigen Foren. Und schließlich bieten wir im neuen Mitgliederbereich Mehrwerte in Form von praxisbezogenen Whitepapern.

2.) Wer nutzt Ihr Angebot?

Obwohl unser Fokus eher auf mittleren Onlineshops und deren Belangen liegt, finden wir unter unseren Nutzern durchaus auch Verantwortliche richtig großer Shops. Außerdem besuchen uns viele einschlägige Dienstleister und natürlich lesen auch die Kollegen anderer E-Commerce-Blogs mit.

3.) Was ist eine typische Konstellation/Problemstellung bei Ihren Nutzern, wenn sie zu Ihnen kommen?

Eine ‚typische Problemstellung‘ gibt es meiner Meinung nach nicht. Oder vielleicht könnte man sagen: Der tägliche Kampf an der Webshop-Front mit ihren Herausforderungen in so vielen Bereichen ist die typische Problemstellung. Eine andere Konstallation ist der Aufbau oder die Erweiterung eines Webhops. Gerade die Planungsphase ist so entscheidend für den späteren Erfolg – und hierzu wollen wir unseren Service auch noch weiter ausbauen.

4.) Wo sehen Sie momentan noch die größten Defizite beim E-Commerce oder welche Angebote (Lösungen, Dienstleistungen) fehlen Ihnen noch?

Mir geht der Hut hoch, wenn ich sehe, dass beispielsweise der Wettbewerb über Abmahnungen ausgetragen wird. Oder über ruinöse Preispolitik… Ich sehe, dass das Betrugsproblem viele Händler in die Knie zwingt – obwohl es da ganz brauchbare Methoden gibt.

5.) Wohin geht Ihrer Meinung nach die Entwicklung in nächster Zeit, speziell in Ihrem (E-Commerce-)Bereich?

Momentan sehe ich eine Blase wachsen: Web 2.0, dessen Grundlage den E-Commerce – und nicht nur den! – nachhaltig beeinflussen wird – wird allenthalben versucht, in ‚Geschäftsmodelle‘ zu zwängen. Ich bin da sehr skeptisch… Im Grunde geh es doch um „mündige Kunden“. Jeder erfolgreiche Händler weiss, dass er besser fährt, wenn er seine Kunden als mündige Menschen auf Augenhöhe behandelt. Es ist also gar nix Neues. Nur, dass jetzt wieder ein Hype darum gebaut wird; mich hat noch keines der ’neuen Geschäftsmodelle‘ wirklich überzeugt.

6.) Ein Shopbetreiber nimmt sich heute einen halben Tag Zeit, seine Site/sein Angebot einmal bezüglich Optimierungsbedarf zu überprüfen. Was ist Ihr Tipp, was er sich heute mal konkret angucken sollte? („4-h-Optimierungstipp“ oder auch 8-h-…?)

Eine Stunde lang durch den Shop stöbern: Die Auslagen, das Schaufenster! Ist das ansprechend, sind saisonale Anknüpfungspunkte ausgenutzt? Die Kundenansprache: Macht es Spaß, die Texte zu lesen? Ist der Warenkorb immer sichtbar und auch erkennbar, ob etwas darin liegt? Danach bitte 3 Stunden hinsetzen und eine Bestandskunden-Aktion ausdenken. Gutscheine, versandkostenfreie Lieferung, oder Spezial-Artikel nur für den ‚Altkunden‘ – irgendetwas geht immer.

Und danach bitte einmal den Newsletter überarbeiten (etwas, das bei uns auch noch ansteht ;-(

7.) Wie sind Sie zum E-Commerce gekommen, was fasziniert Sie im E-Commerce am meisten/macht Ihnen am meisten Spaß?

Wie bei so vielen Leuten war das reiner Zufall. Ich hatte mich über das Internet (1995!) verliebt und habe dafür dann meine Heimatstadt Berlin verlassen (Berliner wissen, was das bedeutet). Da ich durchaus skeptisch war, ob das für mich der richtige Schritt ist, habe ich mir erst mal nur einen Zeitarbeitsjob gesucht. Und landete in einem neu gegründeten Unternehmen, das ein damals einmaliges E-Commerce-Projekt plante. Den Genusstempel – eine Shopplattform, über die 2001 bis zu 120 Versandhändler ihre genussreichen Produkte vertrieben. Für den Kunden mit nur einem Warenkorb und nur einem Ansprechpartner und allen bequemen Services, die zu dieser Zeit am Markt waren – von Paybox bis zu Pickpoint. Für die Händler mit Vollservice: Sie bekamen nur die Bestellungen (notfalls gefaxt) und mussten versenden. Alles andere (auch das Inkasso) erfolgte zentral durch den Genusstempel. Ich bin als Projektleiterin mit diesem Projekt in den E-Commerce hineingewachsen. Ich liebe die bereits oben angesprochene Vielseitigkeit, die der E-Commerce fordert – und fördert. Von technischem Know-how bis zu Marketing, von Programmierung zum Kundenkontakt…

Und die Zusatzfrage: Welche Webseiten besuchen Sie momentan am liebsten?

Ich überfordere meinen Browser täglich mit über 30 Tabs, die meine ‚tägliche Dröhnung‘ darstellen. Darunter die einschlägigen E-Commerce-Blogs, aber auch Heise News, Golem, ORF-futurezone etc. Am liebsten stöbere ich aber einfach so rum und verlaufe mich im Web-Gestrüpp der Absonderlichkeiten.

Exit mobile version