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Interview mit Hannes Diedrich, kulturinventur

Für die heutige Ausgabe unserer Interviewreihe "Leute des E-Commerce – 7 Fragen, 7 Antworten" befragten wir Hannes Diedrich von der ‚kulturinventur‚.

Die ‚kulturinventur‘ macht in den Worten des eigenen Claims ".bild.ton.text.netz.konzepte.". So erstellt Herr Diedrich individuelle Shoplösungen und war beispielsweise auch an dem interessanten Projekt "so zeug" beteiligt (wir berichteten).


1.) Was ist Ihr Kernprodukt/-thema im E-Commerce?

Ich entwickle in enger Zusammenarbeit mit dem Kunden Shoplösungen. Vom klassischen Onlineshop über Bestellsysteme für Zwischenhändler bis zur MP3-Bezahllösung.

2.) Wer nutzt Ihr Angebot?

Am liebsten arbeite ich mit kleinen und mittleren Unternehmen. Die Entscheidungsprozesse sind transparent und das Klima persönlich. Ich arbeite aber auch für andere Agenturen in Berlin und der Schweiz.

3.) Was ist eine typische Konstallation/Problemstellung bei Ihren Nutzern, wenn sie zu Ihnen kommen.

Kunden kommen meist mit diffusen Vorstellungen zu mir. Wir versuchen dann gemeinsam die Möglichkeiten auszuloten und zu sehen, was der angepeilten Nutzergruppe entspricht und was sich in einer vernünftigen Kosten-/Nutzen-Relation umsetzen lässt.

4.) Wo sehen Sie momentan noch die größten Defizite beim E-Commerce oder welche Angebote (Lösungen, Dienstleistungen) fehlen Ihnen noch?

Ich wünsche mir ein Handy-Bezahlverfahren (wie damals Paybox) und mehr Einfallsreichtum im Bereich "Social Commerce". Dezentrale Lösungen, die Vernetzung unterschiedlicher Angebote, vorsichtiges Einbeziehen der Blogosphäre.

5.) Wohin geht Ihrer Meinung nach die Entwicklung in nächster Zeit, speziell in Ihrem (E-Commerce-)Bereich?

Es wird noch Einiges auszuprobieren sein. Der klassische Zwischenhandel wird wegfallen, bzw. sich in Beraterfunktionen oder Meinungsplattformen transformieren. Menschen werden Produkte kaufen und noch mehr als heute darüber sprechen. Produkte werden individueller und Verkauf durch Verknappung oder Echtzeitkomponenten deutlich eventlastiger werden.

6.) Ein Shopbetreiber nimmt sich heute einen halben Tag Zeit, seine Site/sein Angebot einmal bezüglich Optimierungsbedarf zu überprüfen. Was ist Ihr Tipp, was er sich heute mal konkret angucken sollte? ("4-h-Optimierungstipp" oder auch 8-h-…?)

Einfach mal wirken lassen. Mit neuen Augen durch das Angebot klicken. Regt die Seite zum Entdecken an? Findet der Benutzer Lösungen zu seinen Problemen? Sind die Artikel optimal vernetzt? Lassen Sie, wo es geht, die Benutzer zu Wort kommen (mit Kommentaren und Tagging). Zensieren Sie nichts. Schauen Sie sich andere Seiten zu Ihrem Themengebiet an, die nichts mit E-Commerce zu tun haben.

7.) Wie sind Sie zum E-Commerce gekommen, was fasziniert Sie im E-Commerce am meisten/macht Ihnen am meisten Spaß?

Handeln heißt kommunizieren. Das Internet ist der perfekte Ort für Kommunikation. Mich fasziniert der Gedanke, dass Käufer mit Herstellern in Kontakt treten können, dass sie sich aussuchen können, mit wem sie handeln möchten, ohne die Eingeschränktheit im stationären Handel. Ich wünsche mir, dass Händler im Netz Kunden als Partner verstehen, die wichtige Impulse geben, um die herum man das perfekte Angebot schneidern kann.

Und die Zusatzfrage: Welche Webseiten besuchen Sie momentan am liebsten?

QYPE, da entdecke ich noch immer wieder neue Orte in Berlin. Denn irgendwie haben wir ja doch einen Körper und sind in unserer Umwelt verhaftet.

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