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Interview mit Christian Rothe (amitra.de) alias Max Zorno (zorno.de)

Die heutige Ausgabe unserer Interview-Reihe "Leute des E-Commerce – 7 Fragen, 7 Antworten" bestreitet Christian Rothe. Der "Verkaufstrainer für Online-Shops" führt neben seiner eigentlichen Website Amitra.de unter dem Pseudonym "Max Zorno" eine Site, auf der er für ‚Klartext im Marketing‘ plädiert. Als Max Zorno führt Rothe zudem ein launisches Weblog zu Marketingthemen.

1.) Was ist Ihr Kernprodukt/-thema im E-Commerce?

Ich bin "Verkaufstrainer für Online-Shops", optimiere Websites unter verkaufspsychologischen Aspekten. Ziel: Mehr Kundenkontakte oder Bestellungen erzielen, ohne dafür mehr Website-Besucher anlocken zu müssen.

Erfolgreiches Verkaufen kann man lernen: Vertriebsmitarbeiter aus Fleisch und Blut lernen in Verkaufstrainings, wie man ein Kundengespräch richtig aufbaut, wie man erfolgreich argumentiert, wie man Kundeneinwände entkräftet und wie man zum Abschluss kommt. Ich übertrage dies auf die Website, den elektronischen Verkäufer eines Unternehmens, bringe Websites erfolgreiches Verkaufen bei.

2.) Wer nutzt Ihr Angebot?

Mein Kundenspektrum ist bunt gemischt: Vom inhabergeführten Kleinunternehmen bis zum industriellen Großbetrieb. Erfolg in der Kundengewinnung gehört zu den Zielen jeder Firma. Ich mag besonders die kleinen Unternehmen: Sie
entscheiden in der Regel schneller und sind mutiger als die großen. Es macht Spaß, mit ihnen auch unkonventionelle Lösungen ausprobieren zu können.

3.) Was ist eine typische Konstellation/Problemstellung bei Ihren Nutzern, wenn sie zu Ihnen kommen.

Eine Webseite hat viele Besucher, generiert jedoch nur wenige Kundenanfragen/Bestellungen – d.h., dass die Abbruchraten hoch sind. Dies liegt oft an versteckten Fehlern im inhaltlichen Aufbau, der Platzierung der Informationen und der Benutzerführung. Meine Aufgabe ist es, Schwachstellen aufzuspüren und ausmerzen.

4.) Wo sehen Sie momentan noch die größten Defizite beim E-Commerce oder welche Angebote (Lösungen, Dienstleistungen) fehlen Ihnen noch?

Die gängigen Werkzeuge zur Auswertung des Benutzerverhaltens liefern zu ungenaue Informationen, um daraus wirklich Schwachstellen z.B. von Online-Shops herauslesen zu können. Was können Sie aus einer üblichen wöchentlichen/täglichen Besucherstatistik schon herauslesen? Dies ist, als ob Sie aus dem Luftbild eines Supermarktes erkennen wollten, wo die Regal- und Warenanordnung Schwächen hat.

5.) Wohin geht Ihrer Meinung nach die Entwicklung in nächster Zeit, speziell in Ihrem (E-Commerce-)Bereich?

Anfangs dachten alle, dass es die ansprechende Gestaltung eines Shops das Top-Thema im E-Commerce sei. Dann stellte sich heraus, dass viele Shops zwar schön waren, aber umständlich in der Bedienung. So rückte die Benutzerfreundlichkeit (Usability) in den Fokus. Jetzt sind viele Shops schön und bedienerfreundlich – verkaufen aber trotzdem zu wenig. Also ist die Optimierung der Kaufrate (Conversion Rate) zwangsläufig das nächste
große Thema.

6.) Ein Shopbetreiber nimmt sich heute einen halben Tag Zeit, seine Site/sein Angebot einmal bezüglich Optimierungsbedarf zu überprüfen. Was ist Ihr Tipp, was er sich heute mal konkret angucken sollte? ("4-h-Optimierungstipp" oder auch 8-h-…?)

Mein Vorschlag: "Wo liegen versteckte Stolperfallen, die Kunden zum Abspringen bringen?"

Durch die intensive Beschäftigung mit dem eigenen Shop verlieren die meisten Shopbetreiber den unabhängigen Blick durch die Brille ihrer Kunden. Deshalb
wäre jeder Shopbetreiber gut beraten, sich zur 4-h-Optimierung einen externen Berater dazuzuholen, der noch nicht betriebsblind ist und die Dinge aus unabhängigem Blickwinkel hinterfragt. In der gemeinsamen Diskussion kommen in der Regel verblüffende Optimierungsideen ans Tageslicht.

7.) Wie sind Sie zum E-Commerce gekommen, was fasziniert Sie im E-Commerce am meisten/macht Ihnen am meisten Spaß?

Vor 10 Jahren (1996) habe ich E-Commerce bereits für mich entdeckt – damals noch als Mitarbeiter der IBM, die sich schon sehr früh dem Thema Internet öffnete. Mich fasziniert, wie das Netz die Kommunikation zwischen Anbietern und Kunden verändert. Besonderen Spaß macht mir, dass man ständig Neuland entdecken und Dinge gestalten kann. Ich finde toll, dass E-Commerce interdisziplinär ist und dass ich viele meiner Interessengebiete zu neuen Ansätzen verknüpfen kann: Verkauf, Marketing, EDV, Wahrnehmungspsychologie etc.

Und die Zusatzfrage: Welche Webseiten besuchen Sie momentan am liebsten?

Beruflich: Den Werbeblogger, der etwa zur gleichen Zeit mit dem Bloggen angefangen hat wie ich.
Privat: Das Forum vom Rennrad-Magazin-Tour, weil ich das sportliche Radfahren liebe.

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