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Ja, was denn nun?

Schlagzeilen der letzten Tage:

Sogenannte "Studien" sind doch was tolles, man findet zu jeder beliebigen Aussage eine (meist von irgendwelchen Firmen selbstgestrickte) Umfrage "Studie", die sie belegt. Hier das Futter hinter den oben zitierten Schlagzeilen:

Große Online-Händler optimistisch titelten die Heise News am Montag und stützten sich dabei auf eine dpa-Meldung zu optimistischen Prognosen der Herren von Amazon, Otto, Neckermann und Co. sowie Intershop-Gründer Schambach (jetzt ‚Demandware‘). ECIN griff die dpa-Meldung in seinem Blog ebenfalls auf, legte aber den mahnenden Zeigefinger auf die vielen noch vorhandenen Wunden des E-Commerce.

Am selben Montag machte eMarketer mit der wunderbaren Meldung auf, dass mehr und mehr Käufer sich lieber vor den Rechner setzen, statt vor der nächsten Mall einzuparken: "Shoppers Show Rising Satisfaction with Web Shopping" (Artikel i.d.R. nur begrenzte Zeit offen zugänglich). Kernaussage des Artikels: Die Zufriedenheit der Online-Kunden stieg im vergangenen Jahr um 1,3% auf einen Gesamtwert von 79,6%, während die Zufriedenheit mit dem stationären Fachhandel im gleichen Zeitraum um 0,3% (auf 72,4%) sank. "Online-Händler waren traditionell gegenüber dem stationären Handel im Nachteil, weil die Kunden die Produkte nicht anfassen und real erleben konnten", zitiert eMarketer Herrn Freed, CEO von ForeSee Results, zu der Entwicklung, "doch sie haben herausgefunden, dass sie eine Menge tun können, um diesen Nachteil zu kompensieren. Heutige Online-Shops haben sich deutlich entwickelt, sie bieten 360°-Produktansichten, Kundenbewertungen, direkte Produktvergleiche und ausführliche Produktinformationen und -Spezifikationen an, und übertreffen damit oft das, was im stationären Handel oder in Katalogen an Infos verfügbar ist."

Kombiniert mit den positiven Konsumklima-Indices für den Januar also rundum rosa Aussichten für den Online-Handel? Den Griff zum Champagner verdirbt uns der Fischmarkt: "Was nicht den Sprung in die Nachrichten geschafft hat, ist der massive Umsatzeinbruch im Versandhandel. Sage und schreibe 8,6 Prozent (real; nominal sogar 9,9 Prozent) verlor der Versandhandel im Januar im Vergleich zum Vorjahresmonat. So heftig hat es keine andere Branche erwischt. Noch im Weihnachtsgeschäft konnte der Versandhandel – gegen den allgemeinen Trend – massiv zulegen; jetzt kommt der Einbruch. Vor einem Jahr war das noch nicht so", vermerkt das SinnerSchrader-Blog heute.

Spielverderber oder hellsichtige Warnung?

Herzlich aus Hürth
Nicola Straub

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