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Die Website als Pyramide

"Unübersichtliche Webseiten" identifizierte die Novomind AG vergangene Woche als ein wichtiges Hindernis für Online-Umsätze. Zur Optimierung von Websiten – nicht nur im Sinne der Übersichtlichkeit – gibt ein aktueller Artikel der E-Commerce-Times einige Tipps.

Das beherrschende Motto: Denken Sie sich Ihre Website als Pyramide!

"Wenn
der Nutzer die
Website erstmals betritt,
findet er ein kleines Stückchen der
Informationen – leicht verdaulich und gerade
genug, um seine Aufmerksamkeit zu halten – an der ‚Spitze‘.
Dann führen Sie ihn zu mehr und mehr Informationen" zitiert der Artikel Robert Algeri,
einen Mitbegründer der Marketing-Firma Great Jakes. Das Ziel ist, den Besucher nicht zu überfordern.

Viele Sitebetreiber haben die ‚Basics‘ heutzutage längst verinnerlicht: Die Technik funktioniert, die Seiten werden aktuell gehalten, es gibt Kontaktinformationen und es werden attraktive Web-Specials angeboten. Dennoch funktionieren manche Sites einfach nicht. Ein häufiger Grund dafür ist die Überfrachtung mit Informationen.

Moderne Shopsysteme erlauben meist eine Fülle von unterschiedlichsten Marketingfeatures. Oft sieht man daher Online-Shops, bei denen die ‚Kästchen-Seuche‘ ausgebrochen zu sein scheint. Vor lauter Wunschliste, Tages-Special, Produkt der Woche, Top-Sellern, zuletzt betrachtete Produkte, Cross-Selling-Angeboten und Sonstigem verliert der Kunde das eigentlich betrachtete Produkt ganz aus den Augen und die (eigentlich vorhandene) stringente Navigation durch den Shop geht völlig unter.

Oft ist der (Neu-)Kunde bereits "überwältigt", bevor er überhaupt so recht erfahren hat, was eigentlich Sache ist. Oder, um noch einmal Robert Algeri zu zitieren:"Die Faustformel für jede Website, besonders aber für B2B-Sites lautet, dass sie den Besuchern binnen dreier Sekunden klar machen muss, worum es bei ihr geht. Der Besucher muss sofort erfahren, was das Unternehmen tut, für wen es das tut und warum es das besser macht, als die Mitbewerber."

Im Kern geht es um das Kundenvertrauen. Ein Shop kann seine Besucher mit noch so vielfältigen "Auslagen" besuchen – der Verkaufserfolgt steht und fällt mit dem gewonnenen Vertrauen. Und Vertrauen gewinnt man nicht mit einem Produkt, und sei es noch so genial beworben. Vertrauen kann – und muss – das Unternehmen hinter dem Shop gewinnen.

Eine Ende Januar publizierte Studie der Marketing-Spezialisten Questus (E-Commerce-Times, ECIN) zum Thema Webshop-Gestaltung belegt, dass auch das Web-Design einen hohen Stellenwert für die Konversionsrate von Shops hat. Danach bestätigten 68 % der befragten Erst- oder Selten-Käufer, dass sie Sites misstrauen, die nicht professionell aussehen. Viele Surfer nervt auch eine zu hohe Link-Dichte und ein Drittel der befragten Online-Shopper fühlt sich von Zwangs-Registrierungen abgeschreckt.

Die konkreten Tipps sind bekannt – und werden dennoch oftmals nicht umgesetzt:

Wenn Sie ihre Site erstellen lassen, vertrauen Sie den Profis: "Die wichtigste Botschaft, die ich Unternehmen mitgeben kann, die ihre Website neu designen lassen, ist diese: Mischen Sie sich nicht in das Design ein!" predigt Michael Schneider, Präsident des hochdekorierten US-amerikanischen Web-Design-Unternehmens Fluidesign. Und erläutert eine einfache aber sehr effektive Methode, wie man den Designern seine Vorstellungen vermittel kann:

Nutzen Sie Adjektive, um zu beschreiben, wie die Site auf Besucher wirken soll ("konservativ", oder "trendy" oder "spannend"). Beschreiben Sie die emotionelle Reaktion, die Sie bewirken wollen – und überlassen Sie dann den Profis die Umsetzung in ein Design.

Herzlich aus Hürth
Nicola Straub

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