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Abmahnpraxis zeigt weiterhin gravierende Missstände

Trusted Shops hat eine neue Studie zur Abmahnpraxis im Internethandel vorgelegt. Bereits vor zwei Jahren hatte es erstmals eine Erhebung hierzu gegeben. Trusted Shops hat aktuell 1.089 Shopbetreiber nach ihren Erfahrungen befragt.

Auffälligste Veränderung seit dem Januar 2007 ist, dass die großen Massenabmahner, auf deren Konto damals 39 Prozent der Fälle gingen, inzwischen vom Markt verschwunden sind. Abmahnungen sind damit seltener geworden, gehören aber immer noch zum Alltag: Die Anzahl der durchschnittlichen Abmahnungen pro Shop ist von 2,1 auf 1,6 leicht gesunken.

Ein Gefahrenpunkt erster Ordnung ist nach wie vor das Widerrufsrecht – 39 Prozent der Abmahnungen drehen sich allein um diesen Bereich, der damit noch kräftig um 13 Prozent in der Statistik zulegen konnte. Mit großem Abstand erst folgen weitere häufige Abmahngründe wie Markenrechtsverletzungen und Urheberrechtsverletzungen (11,8 beziehungsweise 8,8 Prozent).

Ullrich Hafenbradl, Geschäftsführer von Trusted Shops, erklärt zur Problematik des Widerrufsrechts: „Gerade in diesem sehr abmahnanfälligen Bereich könnten sich Shopbetreiber wirksam schützen, indem sie die neue Musterwiderrufsbelehrung des Bundesjustizministeriums unverändert verwenden würden. Es ist kein Fall bekannt, in dem dieses Muster je erfolgreich abgemahnt worden wäre.“

Eines der größten Probleme des deutschen „Abmahnunwesens“ ist der immense finanzielle Schaden für die Shopbetreiber. In über der Hälfte der Fälle betrug der jeweilige Schaden über 1.500 Euro, in einigen Fällen sogar 25.000 Euro und mehr. Insgesamt ist die Summe der Schäden gestiegen, und 46 Prozent der Shopbetreiber sehen sich in ihrer Existenz bedroht.

Das Ergebnis der Studie steht mit Zahlen, Grafiken und Kommentaren zur Verfügung unter: http://www.trustedshops.de/presse

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