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Interview mit Torsten Kossmann, Outdoortrends.de

In den Kommentaren zu unserem Artikel über den Umgang mit den Beschreibungsseiten ausgemusterter Produkte wurde der Shop Outdoortrends.de ganz besonders gelobt. Für uns war das ein Anlass, uns diesen Shop genauer anzusehen.

Und ihn zum Adressaten unserer beliebten Interviewreihe "Leute des E-Commerce – 7 Fragen, 7 Antworten" zu machen – Torsten Kossmann stand uns Rede und Antwort:

1.) Was ist Ihr Kernprodukt/-thema und wer Ihre Zielgruppe im E-Commerce?

Unsere Produkte richten sich an den ambitionierten Outdoor-Sportler und jene, die einfach gerne Ihre Zeit in der Natur verbringen möchten. Sei es beim Klettern, Zelten, Skitouren, etc.

2.) Ist Ihr Onlineshop Bestandteil einer Multichannel-Strategie oder der einzige Vertriebskanal?

Der Onlineshop unter www.outdoortrends.de ist nicht unser einzigster Vertriebskanal. Wir betrieben darüber hinaus aktuell ein Ladengeschäft in Marktoberdorf – dort wo andere Urlaub machen. Viele kennen uns aus dem Netz und schauen vorbei wenn Sie im Allgäu oder auf der Durchreise sind. So arbeiten aktuell mehr als 12 Mitarbeiter in den unterschiedlichsten Bereichen.

3.) Wo sehen Sie momentan die größten Defizite beim E-Commerce und welche Angebote (Lösungen, Dienstleistungen) fehlen Ihnen für Ihr Onlinegeschäft noch?

Das größte Problem ist in unseren Augen aktuell nicht nicht zufriedenstellende Regelung in Sachen Widerrufsrecht. Wir bieten unseren Kunden ein Rückgaberecht an, so kann er wirklich sicher gehen auch für die Rücksendungen nichts zahlen zu müssen. Die europaweit unterschiedlichen Regelungen führen nicht gerade dazu, dass der Verbraucher noch durchblickt. Auch wir sind privat Verbraucher und wissen, dass man für Dienstleistungen etwas zahlen muss (in diesem Fall zusenden von Ware zur Ansicht). Wir wünschen uns, dass Deutschland endlich keinen eigenen Weg mehr geht und das Thema europaweit einheitlich geregelt wird. Das Widerrufsrecht ist gut und muss bleiben, sollte aber in ein Rückgaberecht mit Kostenübernahme durch den Kunden abgeändert werden. Zudem hören dann hoffentlich die Falschinterpretationen durch Presse und Funk auf, hier schreiben oder erzählen selbst ausgewiesene "Experten" sehr oft nur "Mist", den dann die Shopbetreiber wieder ausbaden dürfen.

4.) Es gibt ständig neue Entwicklungen und besonders ‚hippe‘ Themen rund um den E-Commerce. Seien es Blogs, Ajax, Web 2.0 oder wie die aktuellen Buzz-Words gerade heissen. Welche aktuelle Entwicklung finden Sie spannend und planen Sie evtl. auch etwas davon einzusetzen?

Wir betrachten das ganze Thema Web 2.0 etwas mit Mißtrauen. Wie wir an anderer Stelle bereits erwähnt haben ist es unser Ziel, den Kunden mit Equipment für den Einsatz in der Natur auszustatten – das passt nicht mit der "Fesselung" vor dem PC durch tausend Funktionen im Shop zusammen. Zudem sind viele Sache nette Spielereien die man einmal macht und dann nie wieder.

5.) Was war die letzte Optimierungsmaßnahme, die Sie in Ihrem Shop vorgenommen haben (und war sie erfolgreich)?

Der Relaunch im April 2007 war die letzte große Optiomierungsmaßnahme, welche nach und nach weiter verbessert wird. So bieten wir zum Beispiel dem User eine Navigation die sonst so nicht zu finden ist (außer in Shops die wir kennen, mit denen wir zusammen arbeiten und die diese übernommen haben). Weg von der klassischen Katagorie hin zu einem virtuellen Einkaufsberater. Dabei entscheidet der Kunde welche Produkte er sich anzeigen lässt. Aber auch sonst finden er immer alle Informationen dort wor er sie braucht, z.B. ein unfangreiches Lexikon oder einen erstklassigen Produktvergleich.

6.) Aus welchen Bestandteilen besteht Ihr Marketing-Mix (in % oder in der Reihenfolge der Wichtigkeit)?

Wir setzen, bedingt auch durch den Laden, auf einen Mix aus organischem Suchmaschinentraffic (auch das beinhaltet Ausgaben), Adwords, Preisportalen, Newsletter, Partnerprogrammen und Printanzeigen. Gerade aber die Preisportale haben wir sehr stark zurück gefahren, wer hier seine ganzen Kampagnen mal genau auswertet wird schnell merken dass einige (auch unter den sogenannten großen Portalen) nur unqualifizierten Traffic liefern.

7.) Auf welche Methoden setzen Sie bei der Kundenbindung?

Kundenbinungsmaßnahmen sind zum einen die unregelmäßig erscheinenden Newsletter. Zum anderen bieten wir guten Kunden Zusatzkonditionen an, die je nach Fall individuell gestaltet werden. Aber gerade in diesem Bereich planen wir zukünftig einige neue Möglichkeiten die aber noch nicht Spruchreif sind. Es wird aber keine generelle Rabttkarte etc. geben, man wird ja förmlich von diesen erschlagen (sowohl offline als auch online) und es verwirrt eher.

Und die Zusatzfrage: Welche Webseiten besuchen Sie momentan am
liebsten?

www.bildblog.de ist immer wieder eine gern besuchte Seite, aber ansonsten ist man froh, wenn man den PC mal ausschalten kann und in die Natur kommt.

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