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Interview mit Christian Bennefeld, etracker

In unserer Interviewreihe "Leute des E-Commerce – 7 Fragen, 7 Antworten" befragten wir diesmal Christian Bennefeld von etracker, einem der führenden Anbieter von professionellen Web-Controlling Produkten und Dienstleistungen..

Seiner Meinung nach wird es in zwei bis fünf Jahren Standard sein, dass Nutzer aufgrund ihres zuvor erkannten unterschiedlichen Surfverhaltens auch unterschiedliche Farben, Moods, Navigationen oder sogar Produkte in Websites bzw. Onlineshops angeboten werden.

1.) Was ist Ihr Kernprodukt/-thema im E-Commerce?

Wir bieten unseren Kunden Produkte und Dienstleistungen zur Optimierung von Websites, E-Commerce-Präsenzen und Online-Marketingmaßnahmen. Den Kern unseres Angebots bilden zwei eng verzahnte SaaS-Produktlinien: etracker Web Analytics und etracker Visitor Voice.

Während etracker Web Analytics eine passive, quantitativ fundierte Echtzeit-Analyse des Besucherverhaltens liefert, ergänzt etracker Visitor Voice diese Erkenntnisse durch eine aktive Befragung der Nutzer im Anschluss an ihren Website-Besuch – und ermittelt so die Besucherzufriedenheit. Die kontinuierlichen, automatisierten Befragungen basieren auf wissenschaftlichen Marktforschungsmethodiken.

Durch die Synthese von etracker Web Analytics und etracker Visitor Voice erfahren Website-Betreiber erstmals nicht nur, was auf ihrer Website passiert, sondern auch warum es passiert und wie sie die Besuchsvorgänge zielgruppenorientiert noch besser steuern und optimieren können. Kostenloser Produktsupport, Schulungen und individuelle Optimierungsberatung runden unser Leistungsspektrum ab.

2.) Wer nutzt Ihr Angebot?

Unsere Produkte werden auf mehr als 65.000 Websites und Shops aus allen Branchen und Ländern eingesetzt. Zu unseren Kunden zählen Konzerne und Großunternehmen wie ARAG, die Deutsche Bahn, Fielmann, OTTO oder Rossmann, aber auch Mittelständler wie Klosterfrau, Dallmayr, ABUS und Hochland. Sie alle nutzen etracker, um ihre Websites und ihre Online-Marketing-Maßnahmen zu optimieren. Die größte Zahl an Kunden haben wir im kleinen und mittleren Shop-Segment. Hier bieten wir leistungsstarke SaaS-Produkte, die mit den Anforderungen wachsen, zu Preisen ab 9,90 EUR.

3.) Was ist eine typische Konstellation/Problemstellung bei Ihren Nutzern, wenn sie zu Ihnen kommen?

Die Kunden haben zumeist zwei Aufgabenstellungen:

  1. die Optimierung der Website selbst: Die Besucher sollen möglichst schnell und einfach zum Ziel gelangen – beispielsweise zu einem Einkauf.
  2. die Optimierung des Online-Marketing-Mix: Es soll mehr Budget auf die Kampagnen verwendet werden, die die kaufstarken Nutzer nach sich ziehen.

4.) Wo sehen Sie momentan noch die größten Defizite beim E-Commerce oder welche Angebote (Lösungen, Dienstleistungen) fehlen Ihnen noch?

Die heutigen E-Commerce-Angebote orientieren sich immer noch zu sehr an den Katalogen von gestern. Mir fehlen Angebote, bei denen das Einkaufsbedürfnis im Fokus steht und bei denen ich nicht via Hersteller oder Produktkategorie gezielt nach Produkten suchen muss. Aus meiner Sicht mangelt es heute an Shop-Systemen, die einen Paradigmenwechsel weg vom Katalog hin zur individuellen Kaufbedürfnis-Beratung ermöglichen. Ich denke hier vor allem an Expertensysteme, die im Frage-Antwort-Verfahren die Bedürfnisse der Kunden ermitteln und ihnen daraufhin intelligente Vorschläge unterbreiten.

5.) Wohin geht Ihrer Meinung nach die Entwicklung in nächster Zeit, speziell in Ihrem (E-Commerce-)Bereich?

Das Thema der Zukunft ist die automatische Website-Optimierung basierend auf dem zuvor erfassten Surfverhalten. In zwei bis fünf Jahren wird das Standard sein: Zwei Nutzer surfen auf derselben Website, sehen aber ganz unterschiedliche Farben, Moods, Navigationen oder sogar Produkte, weil ihr zuvor erkanntes Surfverhalten unterschiedlich war.

6.) Ein Shopbetreiber nimmt sich heute einen halben Tag Zeit, seine Site/sein Angebot einmal bezüglich Optimierungsbedarfs zu überprüfen. Was ist Ihr Tipp, was er sich heute mal konkret angucken sollte? ("4-h- Optimierungstipp" oder auch 8-h-…?)

Wir haben gelernt, dass Analysen und Statistiken meist viel Interpretation und Know-how brauchen, um eine Website zu optimieren. Wer nicht interpretieren möchte, sollte sich die Zeit nehmen, seine Besucher zu befragen und deren Probleme kennenzulernen. Am einfachsten und dazu noch kostenlos geht das mit unserem Visitor Voice Lite.

7.) Wie sind Sie zum E-Commerce gekommen, was fasziniert Sie im E-Commerce am meisten/macht Ihnen am meisten Spaß?

Ich bin 1993 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut erstmals mit dem Internet in Berührung gekommen. Seitdem faszinieren mich das Potenzial, das in der Vernetzung sämtlicher Menschen steckt, und die daraus entstehenden neuen Märkte und Geschäftsideen. Ich glaube, das Internet bleibt das Medium, in dem zukünftig die meisten Erfindungen gemacht werden. Es wird unsere Gesellschaft weiter nachhaltig verändern.

Und die Zusatzfrage: Welche Webseiten besuchen Sie momentan am liebsten?

Am liebsten besuche ich unsere eigene etracker Web-Statistik und freue mich jeden Tag, dass wir der Krise trotzen und weiter wachsen.

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