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Wie sich Wikipedia als Besucherquelle nutzen lässt

Das Dilemma mit Wikipedia ist die Vertrauensfrage. Einerseits vertraut das Lexikon auf das Expertenwissen der Community. Andererseits misstraut es der Einflussnahme durch Werber. Oft stehen aber die besten Experten zugleich im Dienst eines Anbieters. Daher das Regelwerk. Und Wikipedia ist gerade auch deshalb so stark, weil solche Regeln bestehen.

Wer also auf Wikipedia aktiv wird, tut gut daran, sich streng an die Regeln zu halten. Dennoch kann man durch die Mitarbeit bei Wikipedia Interessenten gewinnen. Der Versandhausberater hat es sich wieder einmal nicht nehmen lassen und anhand einer Praxis-Studie von MarketingSherpa aufgezeigt, wie es geht.

Suchen Sie blinde Flecken zu relevanten Themen bei Wikipedia. Ein Beispiel: Während – wie Achim Achilles es nennt – "ganz Deutschland am Stock geht", gibt es keinen vernünftigen Wikipedia-Eintrag zu " Walking". Neben der unerlässlichen manuellen Suche sollten Sie relevante Keywords mit verfügbaren Tools darauf hin prüfen, wie oft sie von Nutzern überhaupt abgefragt werden. So erhalten Sie einerseits jungfräuliche Themen als auch solche, wo Sie mit Ihrem Wissen etwas beitragen können.

  • Verzichten Sie darauf, eigene Mitarbeiter Artikel mit Links zum eigenen Unternehmen schreiben zu lassen – das widerspricht den Wikipedia-Regeln. Es gibt inzwischen PR-Journalisten, die solche Aktivitäten übernehmen. Aber Vorsicht: Wikipedia weiß das und achtet auch bei diesen auf die "Compliance".
  • Testen Sie einfach auf der Wikpedia-" Spielwiese", ob die Artikel angenommen werden oder nicht.
  • Tilgen Sie Marketing-Phrasen, wenn Sie über ihr eigenes Unternehmen schreiben.
  • Setzen Sie an den passenden Stellen Links zum eigenen und anderen Unternehmen – auch und gerade Wettbewerbern. Wenn Sie Walking-Jacken verkaufen, können Sie in entsprechenden Texten unter der Rubrik "Bezugsquellen" solche Links guten Gewissens setzen. Sie haben dabei einen Vorteil: Sie können den Link auf eine dedizierte "Wikipedia"-Einstiegsseite ihres Shops lenken.
  • Ergänzen Sie in bestehenden Artikeln Links zu anderen Wikipedia-Artikeln, die für Ihr Unternehmen relevant sind.
  • Setzen Sie externe Deep-Links zu Fachtexten aus Ihrem Bestand. (Klar – eine PR-Strategie bei Wikipedia funktioniert nur im Kontext eines redaktionellen PR-Konzepts für das gesamte Unternehmen.) Übrigens: Wikipedia ist nicht unbedingt ein geeignetes Instrument, um Suchmaschinen-Ränge zu optimieren. Zumindest in den USA gibt es "No-Follow"-Tags, so dass Google & Co solche Links nicht zählen.
  • Messen Sie den Traffic und setzen Sie besondere Incentives auf den Einstiegseiten solcher Links, um Daten dieser Nutzer zu sammeln.

Wikipedia ist noch ein unkartiertes Gelände im Marketing. In der Studie von MarketingSherpa hat das technische Unternehmen folgende Resultate erzielt:

  • 4 % Steigerung der Seitenaufrufe
  • 4 % Erhöhung der Interessentenzahl
  • 65 Leads im Monat nur aus Wikipedia – viel für einen hochspezialisierten Anbieter
  • 18 % höhere Wandlungsquote für Leads aus Wikipedia als im Durchschnitt.

Damit solche Ergebnisse nachhaltig bleiben, gilt eine Grundregel: Bringen Sie Mehrwert auf die Wikipedia-Plattform, dann bekommen Sie Mehrwert zurück.

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