Auch wenn die aktuelle Rate von „nur“ 12 Shops klein klingen mag – und Amazon in einer Stellungnahme gegen Heise zu Recht auch auf die Möglichkeiten zum Selbstschutz für Händler wie Käufer hinweist: Eine Erklärung, warum man dort nach wie vor keine wirksame Handhabe gefunden hat, diese Art krimineller Aktivität zu detektieren und zu verhindern, bleibt rätselhaft. Denn trackbare Warnhinweise geben die zum Kapern notwendigen Aktivitäten durchaus her: Das Einloggen im Backend aus fremden Ländern, das massenhafte Hochladen von Artikeln mit oft stark reduzierten Preisen – oft sogar immer wieder identische Produktlisten – sowie „einschlägige“ Formulierungen bezüglich erwünschter Kontaktierung vor der Bestellung könnten direkt Einfrieren plus manueller Prüfung begegnet werden.
Im zurückliegenden Weihnachtsgeschäft hatte Amazon alle Hände voll damit zu tun, gehackte Shops wieder sauber zu bekommen und life zu schalten. Dabei wurde teilweise wirklich gute Arbeit geleistet und vermutlich viel Manpower verbrannt. Wäre es nicht sinnvoller, endlich den Spieß umzudrehen und proaktiv tätig zu werden?
Allerdings kämpft die Plattform derzeit softwaretechnisch auch in anderen Bereichen. So häufen sich aktuell in Händlerforen Berichte über verschiedenste Softwarebugs. Ein besonders schlimmer Fehler im Bereich Musik scheint sich seit Monaten nicht ausmerzen zu lassen – und hat in dieser Zeit bereits mindestens einen Job gekostet und bedroht eine komplette Existenz…
Herzlich aus Hürth
Nicola Straub