Ich werde ja desöfteren gefragt, ob ich eher osCommerce oder xt:commerce als Shopsystem empfehle. Ich habe fast den Eindruck als kämen andere, kostenpflichtige, Systeme für angehende Shopbetreiber scheinbar gar nicht erst in Frage.
Verstehen kann ich das nicht. Klar, es werden Miet- oder Lizenzkosten fällig. Aber dafür sparen sich die Leute in der Regel eine Menge an Zeit und Aufwand alleine schon für die Ersteinrichtung und den notwendigen Designänderungen. Denn die Standardinstallation von osCommerce und xt:commerce kann man doch, zumindest unter Layoutaspekten, nicht auf die Käufer loslassen.
Frei von jeglichen Programmierkenntnissen wird dann oft Monat um Monat damit vertändelt den Onlineshop wenigstens einigermassen hinzubekommen. Und wenn der Shop dann endlich fertig ist, wundert man sich warum keiner kauft. Schliesslich hat man doch schon soviel Zeit und Aufwand in den Shop gesteckt. Sorry, aber ein Shopbetreiber sollte doch in erster Linie den Verkauf im Auge haben und sich nicht mit etwas rumschlagen mit dem er sich nicht auskennt.
Anyway – selbstverständlich ist Open Source Software für viele eine gute und passende Lösung. Bei der akademie.de gibt es jetzt eine hervorragende Entscheidungshilfe zwischen den beiden genannten Shopsystemen.
In einem sehr ausführlichen Artikel vergleicht Thekla Grützner osCommerce und xt:Commerce. Die Empfehlung für das eine oder andere System lautet, wie könnte es anders sein, "kommt darauf an".
Shopbetreibern, mit PHP-Kenntnissen rät sie eher zu osCommerce. Deren grosser Vorteil ist hier sicherlich der umfangreiche Support durch eine große Community. Allen anderen legt sie, dank der umfangreichen Standardinstallation, xt:commerce nahe. Mit HTML-Kenntnissen lässt sich hier das Layout relativ leicht anpassen. Der Shopbetreiber muss allerdings in Kauf nehmen, dass nachträgliche Anforderungen eventuell nicht realisiert werden können.
Bubu meint
Ich arbeite mit beiden Systemen und habe deswegen einen guten Überblick über die jeweiligen Stärken und Schwächen. Ich denke, XTC wird ein großes Problem bekommen, wenn osC 3.0 im Laufe des Jahres erscheinen wird. Viele Leute dürften wechseln, da sämtliche Vorteile XTCs wie z.B. Templatebasierung auch bei osC 3.0 mit an Bord sind. Zumal bei osCommerce die Supportforen und sämtliche Contribs kostenlos sind, für die man bei XTC teilweise sehr viel Geld bezahlen muss. In der jetzigen Form sehe ich deswegen die Zukunft von XTC recht düster.
Hans Ophüls meint
Was mich immer wieder wundert, wieviel Energie Leute in eine solche Lösung stecken, ohne nur die leiseste Versicherung zu haben, dass Sie damit erfolgreich sein werden. Und die meisten sind es leider nicht …
Der Grund Sie haben den falschen Ansatz, Sie meinen mit einer technischen Lösung zum Erfolg zu kommen. Dabei ist die technische Lösung nur ein Erfogsfaktor und eigentlich ein überschätzter.
Aber jeder soll das tun was Ihn glücklich macht. In diesem Sinne hat OSC oder XTC sicherlich seine Existenzberechtigung. Ich bastele zugegebenermassen auch gerne mit freier Software herum 🙂
Gruss Hans
H.P. meint
Ich bin sehr gespannt ob es tatsächlich noch zu einer V 3.x von osCommerce kommen wird. Sind ja nun schon ein paar Jahre her und der Markt ist nicht stehengeblieben, neben xtCommerce gibt es auch noch andere osCommerce Derivate wie Xonic, Xanario oder My-Warehouse die mit osCommerce wie es ursprünglich einmal war nur noch wenig gemein haben und den Leistungsumfang der Software beträchtlich verbessert haben.
Meiner Erfahrung nach ist osCommerce auf die heutigen Anforderungen an ein funktionierendes E-Commerce nicht mehr ausreichend vorbereitet. Man kann mit Contributions Abhilfe schaffen aber dazu wird, spätestens wenn mehrere Contributions installiert werden müssen, entsprechendes Knowhow vorausgesetzt das eigentlich kaum irgendwo vorhanden ist. Zudem werden die Nebenwirkungen bei jedem neu installierten Feature immer weniger abschätzbar, wer hat schon wirklich tiefen Einblick in das System?
Was xtCommerce anbelangt habe ich recht viele gute Shops gesehen die auf dem System aufsetzen, allerdings finde ich auch hier den Funktionsumfang nicht wirklich berauschend, von der Problematik mit dem zu zahlenden Support gar nicht zu reden.
Insofern ist die Zusammenstellung im Ausgangsartikel nicht korrekt, es sollte mal einen umfangreichen Test der auf osCommerce aufsetzenden Systeme geben, schließlich sind die Alternativen gar nicht mal so uninteressant.
shopanbieter.de meint
Besten Dank für den Kommentar. Eine Gegenüberstellung der auf osCommerce aufsetzenden Systeme könnte wirklich höchstinteressant sein.
Frank Romeike / Active Websight meint
Für den kommerziellen Erfolg eines Onlineshops sind doch alle möglichen Faktoren von größerer Bedeutung als die Wahl eines Systems aber je mehr sich ein Betreiber Dingen wie Programierung / Software rumschlagen muss, desto weniger Zeit bleibt für die wirklich wichtigen Faktoren wie Promotion – SEO, Kundenpflege und Kundenbindung etc..
Für viele wäre wohl eine kostenpflichtige und betreute Lösung sinnvoller und würde die Chancen auf Erfolg bestimmt verbessern. Ich will nicht gegen freie Software sprechen aber da wo die Kenntisse fehlen, bringt sie eben oft mehr Probleme als Hilfe. Klar ist es möglicherweise am Anfang schwer die Kosten zu refinanzieren aber man hat als Betreiber einen anderen Focus und dies führt am Ende zum Ziel.