Als letztes Jahr die ersten Weihnachtsaufsteller in die Supermärkte einzogen, gingen die Käuferströme noch eher in Richtung der Grillfleisch-Theke. Und dieses Jahr ist es mit über 30 °C sogar so heiß, dass die Planschbecken noch einmal aufgebaut werden. Doch egal wie sommerlich der September uns umgarnt – es hilft nichts, denn jetzt will das Weihnachtsgeschäft vorbereitet sein!
Damit Sie aber nur dank des 30° C-Wetters ins Schwitzen kommen, nicht aber vor Weihnachtsstress, gibt es ab sofort wieder unseren monatlichen Erinnerungs- und Praxistipp-Service „Das Weihnachtsgeschäft optimal vorbereiten – Rechtzeitig beginnen und nichts vergessen bei den Weihnachtsvorbereitungen“. Damit geht die Planung der hektischten – aber hoffentlich auch stärksten! – Verkaufszeit des Jahres ganz einfach. Heute geht es los mit den Aufgaben für den September. Denn der hat es bereits in sich!
Aufgaben im September
- Artikelstrategie: Jetzt die Geschenk- und Trendartikel identifizieren: Texte (und Bilder) aller potentiellen Weihnachtsartikel überprüfen: Sind die Texte individuell und ansprechend? Sind sie vollständig, enthalten sie z.B. auch Altersempfehlungen, Typ-Empfehlungen etc.? Sind alle wichtigen Keywords enthalten? Das SEO für diese Seiten laufend weiter optimieren!
- Dabei auf Kundensegmentierung achten: Was wünschen sich Trendsetter zu Weihnachten? Gibt es auch besondere Produkte für Senioren etc.? Zur Recherche können sehr gut die Social Networks genutzt werden, vor allem Facebook und Pinterest.
Zudem die Produkte auswählen, die über andere Vertriebskanäle angeboten werden sollen. Je nach Produktgruppe auch über den Kreis der „üblichen Marktplätze“ hinaus recherchieren und Produktlistung vorbereiten!
Kundenbewertungen sind eine wichtige Orientierungshilfe für Käufer. Fehlen bei wichtigen Artikeln noch ausreichende Bewertungen? Dann jetzt eine Aktion (Mailing und On-Site) fahren, um Bewertungen einzuwerben – ggf. mit Gewinnspiel o.ä. Verstärkern. Hierzu kann insbesondere auch Facebook genutzt werden. Das Ziel ist, für das Weihnachtsgeschäft möglichst flächendeckend Bewertungen im Shop zu haben. - Wichtig beim Vertrieb über Marktplätze:
Wer bei Amazon verkauft, kann sich mit individuellen Produkten bzw. Eigenmarken dem gerade zu Weihnachten besonders harten Kampf um die Amazon-Buybox entziehen. Dann allerdings gilt es, frühzeitig mit dem Amazon-SEO für die Eigenprodukte zu beginnen. Da hierbei u.a. die Verkaufszahlen wichtig sind, frühzeitig genug eine Verkaufsaktion planen — ggf. auch über externe Werbung/ Social Media Marketing mit Links auf das eigene Amazon-Produkt.
Gleichzeitig gilt es, auch bei Amazon rechtzeitig Produktbewertungen einzuwerben, wo diese noch zu wenig vorhanden sind. Tipps zum SEO auf Amazon gibt es im kostenlosen Whitepaper „So tickt Amazons Suchalgorithmus“.
Bei ebay muss spätestens jetzt unbedingt die mobile Optimierung fertiggestellt werden. Dabei beachten, dass die Unterstützung einiger Techniken („aktive Inhalte“) von ebay in 2017 eingestellt werden wird. Betroffen sein können hierdurch z. B. die Anzeige weiterer eigener Produkte in den Produktseiten über externe Dienste etc.
Recht neu ist, dass es auch auf ebay Produktrezensionen gibt, die mittlerweile bei immer mehr Produkten eingeblendet werden (siehe Bild). Insbesondere bei individuellen Produkten müssen Aktionen zum Einwerben von Produktbewertungen jetzt starten, um noch greifen zu können. - Ganz wichtig bei der Produktstrategie: Die Lieferanten müssen mitspielen: Klären Sie, ob die gewünschten Produkte auch wirklich ausreichend (Mengen, Zeitschiene) lieferbar sind.
- Die Weihnachts-SEM-Kampagnen (Keywords, Anzeigen, Landeseiten) konzipieren. SEM-Experte Markus Hövener von Bloofusion rät: „Wichtige Keywords für Weihnachten sind Kombinationen rund um „gutschein(e)“, „geschenk(e)“, „geschenkidee(n)“. Dabei sollten die Besucher auf entsprechend optimierte (Lande-) Seiten geleitet werden!“ Zusatztipp von shopanbieter.de: Es lohnt, auch noch etwas weiter um die klassischen Worte herumzudenken: Seit vielen Jahren gewinnt Shopanbieter beispielsweise enormen Traffic mit dem Begriff „Weihnachtswünsche“.
- Planen und Vorbereiten der besondere Darstellung für die geplanten Trendartikel (Videos, Zoombilder, drehbare Ansichten…). Generell wird zu Weihnachten mehr als sonst „mit den Augen gekauft“. Bei der Gelegenheit die Bilderstrategie auch auf den Marktplätzen überprüfen: Amazon hat das 8. Produktbild gekippt, ebay macht ausreichende Produktbilder zum Kriterium für die Einblendung der Produktbewertungen…
- Content-Marketing für die ausgewählten Artikel: Jetzt ist es höchste Eisenbahn, die Inhalte zu schaffen und im Netz zu platzieren.
- Wenn für die Produkte sinnvoll, eine Geschenk-Ratgeberfunktion bzw. hilfreiche Filterkriterien integrieren, über die z.B. Geschenke für bestimmte Zielgruppen (für Ehefrau/Ehemann, für Geschäftspartner…) vorgeschlagen werden. Auch hierbei die Kundensegmentierung nutzen!
- Zahlarten und Risikomanagement optimieren, Belastungstest für Logistik und Retourenmanagement fahren: Weihnachten muss der Versand die versprochenen Termine noch zuverlässiger einhalten, als unterm Jahr — und zwar auch unter der Zusatzbelastung jetzt häufiger gewünschter Services wie Geschenkverpackung etc. Auch der Kundenservice muss einfach klappen! Wenn möglich, mehrere verschiedene Versandoptionen anbieten (alternativer Logistiker, Expressversand, Wunschzeit-Versand etc.). Benachrichtigungen an die Kunden bei Statusänderungen ihrer Bestellung hilft, die Wartezeit gefühlt zu verkürzen. Sendungstracking ist heute Standard und im Weihnachtsgeschäft besonders wichtig.
- Überlegen/kalkulieren, ob bei (besonders hohen) Weihnachtsbestellungen ein Goodie beigelegt werden kann – oder auch allen Bestellungen eine Grußkarte. Wenn ja, müssen die Produkte/Karten JETZT bestellt/gedruckt werden. Dabei aber keine 08/15-Beigaben wie Gummibärchen nutzen, optimal ist es, wenn mit dem Goodie oder der Karte eine zum Shop passende „Geschichte“ erzählt werden kann.
- Die Materialien für die Geschenkverpackungen ordern und den Vorrat an Verpakkungsmaterial aufstocken.
- Facebook & Co: Weihnachten findet insbesondere auch in den Social Networks statt: Dort tauschen sich die Zielgruppen über Geschenkwünsche und -empfehlungen aus — untereinander, aber eben auch im direkten Kontakt mit Unternehmen oder Shops. Das macht sie zu idealen Rechercheplattformen: Was kommt an (an Produkten, aber auch im Marketing!), was nicht? Wo gibt es eventuell sogar Nischen?
- Denken Sie dabei auch an Plattformen wie Pinterest: Viele Menschen legen hier Listen für Geschenke-Tipps an, die dank der starken Reduzierung auf Bilder besonders ansprechend wirken und somit gern genutzt werden!</div>
- In der Weihnachtszeit muss die Kundenkommunikation trotz des vermehrten Stresses optimal klappen — darum zumindest so viele (Kundenservice-)Kapazitäten einplanen, um im Dialog der Kunden angemessene Reaktionen (und Reaktionszeiten) gewährleisten zu können und hier ggf. rechtzeitig für Verstärkung sorgen. Setzen Sie Social Media Monitoring-Tools ein, die bei Erwähnungenrasche Alert-Meldungen auslösen. So können Sie auf kritische (aber auch auf positive) Postings schnell reagieren.
- Zudem müssen jetzt die für diese Plattformen anstehenden Kampagnen geplant werden. Dabei mit klaren Incentivs für die jeweiligen Network-Mitglieder arbeiten und alle Social Network-Kampagnen in den Gesamt-Kampagnenplan einbetten.
Eine starke Sache sind Rabattierungen für Social Media-Aktivitäten. So gewährte beispielsweise die Design-Plattform MONOQI eine Zeit lang für das Teilen in Facebook einen Rabatt. Dies wirkte besonders animierend, weil der Rabattwert zwischen Normalpreis und Warenkorbbutton deutlich ausgewiesen wird.
Die Aufgaben für den Oktober gibt es dann nächsten Monat – oder alle Monatslisten komplett zum Download (auch als druckfreundliche Version) hier in unserem Know-how-Bereich (Zugang für Newletterbezieher, das Newsletterabo ist kostenlos und jederzeit kündbar).
Herzlich aus Hürth
Nicola Straub
Bildnachweis: internetgarden.de