Bevor der Trubel des Weihnachtsgeschäfts voll zuschlägt, lohnt sich ein kleiner Blick zurück auf ein verrücktes Marktplatz-Jahr. Corona hat im Frühjahr sämtliche Geschäftsprognosen für 2020 über den Haufen geworfen. Auch scheinbar gelernte Gewissheiten über die Stärke verschiedener Vertriebskanäle gelten nicht mehr. Vor dem Start ins neue Jahr sollten Händler deshalb zurückschauen und sich Zeit für eine kleine Analyse nehmen – um dann 2021 auf den richtigen Kanälen voll durchzustarten.
Wie sieht bei Ihnen der Corona-Peak aus? Sie wissen schon, diese Spitze in den Umsatzzahlen, die im April und Mai dieses Jahres fast alle Online-Händler verzeichnen konnten? Mit großer Wahrscheinlichkeit können sich viele Händler in einer Auswertung, die plentymarkets-Chef Jan Griesel Anfang Oktober auf dem Online-Händler-Kongress 2020 auf Basis der anonymisierten Daten von über 1.500 plentymarkets-Händlern präsentierte, wiederfinden:

Auch die Warenkörbe sind gestiegen
Hier ist der Corona-Peak deutlich zu erkennen: Mehr als doppelt so viel Umsatz wie im Februar konnten die plentymarkets-Händler während des Lockdowns verzeichnen. Und nicht nur der Umsatz war gewachsen, auch die Zahl der Warenkörbe und deren Größe hat sich bei den plentymarkets-Händlern in diesem Jahr kräftig erhöht. Dies erkennt man daran, dass die Anzahl der Aufträge nicht proportional zu den Umsätzen gestiegen sind. Diese bedeutet, dass die Warenkorbgröße ebenfalls gestiegen sein muss.

Die Beobachtungen von plentymarkets werden von anderen Branchenerhebungen beispielsweise durch die bevh-Zahlen unterstützt. Die Corona-Krise scheint für viele Verbraucher, die bisher noch dem stationären Handel die Treue gehalten hatten, der Startschuss für den endgültigen Wechsel zum E-Commerce gewesen sein. Oder wie Jan Griesel es auf dem OHK ausdrückte: „Der digitale Handel hat sich final etabliert.“
Was bei beiden Grafiken auffällt: Zwar gingen Umsätze und Auftragsvolumina nach dem Peak im April und Mai – der Lockdown-Zeit – wieder etwas zurück; dennoch liegen die Zahlen auch im September noch gleichauf mit dem Weihnachtsgeschäft des Vorjahres. Das Weihnachtsgeschäft 2020 hat noch gar nicht begonnen, und angesichts der aktuellen Infektionszahlen scheint ein zweiter Lockdown nicht unwahrscheinlich – und damit ein zweiter Corona-Peak für den E-Commerce.
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