Im Einkauf liegt der Erfolg – auch die erfolgreiche Platzierung eines Internetshops setzt im Normalfall ein ausreichend großes Sortiment voraus, damit die Kunden einen besuchen.
Nicht nur, dass in der Regel mit wachsender Produktpalette auch die Positionierung in den Suchmaschinen wächst. Auch wird es kaum gelingen mit nur wenigen Artikeln genau den Geschmack des Kunden zu treffen, welcher möglicherweise teuer umworben wurde.
Damit setzt ein Dilemma ein, das Einsteiger und fortgeschrittene Online-Händler gleichermaßen stark betrifft: Wer ein breites und attraktives Sortiment anbieten möchte, der muss zunächst in die angebotenen Produkte investieren. Nicht jeder kann, vor allem nicht im frühen Stadium der Geschäftsbeziehung, bei seinem Lieferanten ein langfristiges Zahlungsziel erreichen.
Außerdem, muß der Händler typischerweise das komplette Warenrisiko tragen.
Der benötigte Kapitaleinsatz erschwert Anfängern den Einstieg und stellt selbst erfahrene und erfolgreiche Händler vor wirtschaftliche Probleme. Um ein großes Sortiment auch ohne den Einsatz eines hohen Kapitals am Markt anbieten zu können, sind Drop-Shipping-Konzepte – bei denen der Händler die Ware erst dann erwirbt, wenn er sie selber an einen Endkunden verkauft hat – möglicherweise eine probate Alternative.
In unserem Artikel Drop-Shipping hatten wir ja bereits über die Haken und Ösen, dieses Modells berichtet.
Ein großes Problem dabei ist oder war unter anderem eine mangelnde Zahl an Lieferanten, welche Drop-Shipping überhaupt anbieten und möglicherweise auch deren Professionalität.
Auf der Tradoria Live! 10 berichteten mir nun einige etablierte Händler, dass sie immer öfter ihr Sortiment mittels Drop-Shopping ergänzen. Dies sei für sie teilweise die einzige Möglichkeit in ihrem Onlineshop mehr Produkte einzustellen ohne Kapital zu binden.
Auch bei der bisher fehlenden Auswahl an potentiellen Lieferanten scheint sich einiges zu tun. So hat Auktionsideen.de letzte Woche ihr neues Projekt www.dropshipping.de gestartet.
DropShipping.de ist wahrscheinlich die größte deutsche DropShipping-Datenbank. So hat Auktionsideen.de weit über 100 DropShipping-Lieferanten mit einem Warenbestand von mehr als 250.000 verschiedenen Produkten aus 18 Produktkategorien gelistet.
Bei den DropShipping –Lieferanten handelt es sich fast ausschließlich um Großhändler, die seit vielen Jahren tätig sind und nun auch auf das DropShipping-Modell setzen.
Da viele Shop-Betreiber mit dem Begriff DropShipping wenig bis gar nichts anfangen können, gibt es auf dem Portal neben dem kostenpflichtigen Zugang (Aktionspreis zum Start: 29 Euro für 1 Jahr) zur DropShipping-Lieferanten-Datenbank, auch einen Gratis-Ratgeber, in dem das System DropShipping und dessen Nutzen beschreiben werden.
H.P. meint
Naja, also 29 Euro für den Zugang zu einer Datenbank mit etwas über 100 Dropshippinglieferanten und unklarem Datenumfang zu den jeweiligen Lieferanten zu verlangen ist schon so eine Sache. Ach ja, ist übrigens der Spezialpreis, eigentlich soll es 69 Euro kosten.
Die Aufmachung ist nicht wirklich seriös (siehe Ratgeber „DropShipping das große Geheimnis im Online-Handel) und eine kleine Recherche über die Suchmaschine der Wahl erbringt ganz schnell das gleiche Ergebnis ohne dafür zahlen zu müssen.
Meiner persönlichen Meinung nach ein Angebot das die Welt wahrlich nicht braucht.
Aber ich nehme mal an die Sache wird im nächsten Auktionsideen Newsletter beworben werden und diverse Powerseller werden sich auf das Angebot stürzen. Insofern wird es wohl auch seine Berechtigung haben.
Was mir aufgefallen ist, als Dropshippinganbieter kann man sich dort gar nicht melden. Schade eigentlich!
Peter meint
Ich glaube nicht, dass es so einfach ist Lieferanten für das Drop-Shipping zu ermitteln. Und umgerechnet zum eigenen benötigten Zeitaufwand sind 29 EUR dann schon wieder gar nicht viel, wenn die Qualität der Adressen passt.
Über Tipps zur Eigenrecherche werden sich die Leser aber sicherlich freuen.
H.P. meint
Grundsätzlich gibt es die Möglichkeit einfach die Suchmaschine der Wahl zu benutzen, einfach die Branche und Dropshipping suchen lassen, wenn man die Portale mit den Adressen einfach mal übersieht bekommt man die Adressen völlig umsonst. Ist so schwer nun auch wieder nicht!
Wer es so nicht machen möchte kann auch beispielsweise bei Xing suchen.
Und dann gibt es natürlich noch die Portale die sowas verkaufen, ich habe mal 3 rausgesucht die billiger sind als das oben erwähnte Portal, wer also partout Geld ausgeben möchte kann das natürlich auch tun :
http://www.dropshipping-world.de/ 9,90
http://www.dropshipping-von-a-z.com/ 19,90
http://www.streckenhandel.com/ 27,- (allerdings nur noch heute)
N. Maurer meint
Wer wählt eigentlich einen Lieferanten nach dem Kriterium „bietet Drop-Shipping an“ aus? Zuerst sollte man nach den Kriterien Produkte und Konditionen wählen, das macht m.E. mehr Sinn. Ganz abgesehen davon, dass Drop Shipping vor allem dann Probleme bereitet, wenn der Kunde mehrere Artikel unterschiedlicher Lieferanten bestellt und dann die Versandkosten mehrfach anfallen.
BTW: Den reibungslosen und schnellen Versand von Waren sehen wir als unsere Kernkompetenz, die Kundendaten als unser Kapital. Da kommt Drop-Shipping nicht in Frage.
H.P. meint
Derjenige der die Kapitalbindung scheut zum Beispiel.
Eigenes Sortiment bedeutet gewöhnlich das man sich etwas auf Lager legen muss zudem muss die Logistik, also Verpackung, Abgabe beim Logistiker der Wahl Retourenannahme etc., selbst erledigt werden.
Ein nicht unerheblicher Teil scheut aber diesen Aufwand und dann ist Dropshiping eine Alternative. Zugegeben, das hat natürlich auch seine Schattenseiten, aber da muss man der Entwicklung folgen, seit eBay & Co sind immer mehr Menschen im Onlinehandel die vom Geschäft an sich vergleichsweise wenig verstehen und nur eingeschränkt in der Lage sind notwendige eigene Strukturen aufzubauen.
An sich ist Dropshipping also für kleinere Geschäfte oder Produktportfolios neben der eigenen Angebotspalette durchaus geeignet, bei etablierten Shops wird man sich vermutlich allein schon aus Margengründen nach eigenen Sortimenten umschauen. Da die meisten Shops eher klein sind bzw. nebenbei betrieben werden gibt es mit Sicherheit genug Interessenten für Dropshippingmodelle auch wenn das eigentlich schon lange kein „Geheimtip“ mehr ist.