Wie verschiedene Blogs die Tage berichteten, zückt Zalando offensichtlich seit einiger Zeit die gelbe Karte, wenn die Kunden eine zu hohe Retourenrate haben. Mal ist von mahnenden Mails die Rede, mal davon dass plötzlich nur noch Vorkassezahlung möglich sei.
Selbst schuld denken da sicherlich viele Händler. Haben sie es doch mit ihrem ursprünglichem Slogan „Schrei vor Glück – oder schick’s zurück“ und dem bekanntermaßen aggressivem Marketing zur Reichweitengewinnung um jeden Preis sich selbst zuzuschreiben.
Kann man so sehen, hilft einem für das eigene Geschäft aber auch nicht weiter. Aber wie vermeidet man denn nun Retouren wegen Nichtgefallen?
Möglichkeiten hierzu gibt es viele, wie beispielsweise in unseren Artikeln 5 Tipps für eine niedrigere Retourenquote, 9 Tipps zur Minimierung von Rücksendungen oder So vermeiden sie Retouren nachgelesen werden kann.
Der wichtigste Tipp bleibt aber nach wie vor, optimale Produktbeschreibungen und -bilder bereitzustellen. Eines der besten Praxisbeispiele bietet hier sicherlich der Onlineshop koffer-direkt.de. Einfach mal ein Produkt wie dieses hier auswählen.
Bei diesen ausführlichen Beschreibungen bleibt keine Frage mehr offen. Und falls doch,wird prominent die Telefonnummer eingeblendet.
Auch das Fotomaterial ist entsprechend hochwertig und zeigt die Koffer von verschiedensten Perspektiven und mit unterschiedlichen Details.
Neben der Retourenvermeidung, sorgt diese hochwertige Produktdarstellung für mehr Umsatz dank höherer Konversionsraten. Da die Attribute in einzelnen Feldern (Größe, Material, Marke etc.) hinterlegt sind, erleichtert dies die Benutzerführung und auch die Besucherströme über Google, Preissuchmaschinen u.a. dürften deutlich höher sein.
Zusammengefasst lohnt sich eine gute Produktbeschreibung und hochwertiges Bildmaterial in dreierlei Hinsicht:
- Mehr Besucher
- Mehr Umsatz
- Niedrigere Retourenquote
holyowly meint
Sorry, aber einen Kofferverkäufer kann man wohl kaum mit einem Schuhverkäufer bzw. Klamottenverkäufer vergleichen.
Wenn etwas nicht nur gefallen, sondern auch passen muss, dann dürfte die Rückgabequote trotz der besten Beschreibung und den Maßen wesentlich höher sein als bei einem Kofferladen. Im Kopf des Kunden besteht eine große Differenz zwischen Wunsch und Wirklichkeit. Klamotten in Gr. XXXL sehen nun mal nicht so gut aus wie bei einem Model in Gr. S und Schuhe müssen einfach passen.
Wenn also schon Vergleiche angestellt werden, dann doch bitte aus dem gleichen Produktsortiment.
Falls man sich da schwer tut einen Vergleichspartner mit positivem Ergebnis zu finden: Nicht wundern. Es geht allen Textil- und Schuhverkäufern so. Die Retourenquote ist ein Graus.
Mein persönliches Fazit: Für meinen Textil Onlinehandel habe ich alle problematische Kleidung aussortiert; also alles was figurbetont und passgenau sitzen muss. Übrig bleiben Multisizeteile mit Gummizug, zum Raffen, Wickeln usw.
Onlineverkäufer in anderen Bereichen machen es inzwischen ebenso. Es ist eine Frage des Überlebens geworden retourenanfällige Produkte aus dem Sortiment zu nehmen. Somit wird sich das Angebot der kleinen Händler in Zukunft wohl immer mehr vereinheitlichen. Die großen Händler können noch Kosten sparen und streichen (siehe Otto Versand). Wo soll denn ein kleiner Händler noch sparen, der eh oft von der Hand in den Mund lebt?
Verbrochen hat die ganze Misere unsere Politik mit einer unsäglichen Widerrufsregelung ohne den Hauch einer Verantwortung für den Kunden UND so Firmen wie Zalando.
Wehrwolf meint
Hallo,
die Artikelbeschreibungen z.B. bei dem „Musterkoffer“ sind wirklich sehr gut Sehr viel Informationen überall. Vieleicht sogar etwas zuviel.
Aber: Nichts ist ohne Fehler, denn hier fehlt wohl eine der wichtigsten Informationen: Werden für die Räder Gleitlager oder Kugellager verwendet. Die Lager bestimmen die Lebensdauer, „hochwertige Lager“ ist da keine ausreichende Information.
Die Suche kennt den Begriff „Kugellager“ nicht.
Da stehe ich als Kunde blöd da.
Als Shopbetreiber bin ich allerdings sehr neidisch!
Martin Schröder meint
@holyowly: Wenn der Verkäufer weiß, dass Klamotten in Gr. XXXL nun mal nicht so gut aussehen wie bei einem Model in Gr. S, und wenn dass dann zu einer Retourenquote führt, die „ein Graus“ ist, dann frage ich mich allerdings schon, weshalb die Mode denn meist nur an Models in Größe S vorgeführt wird. Als Kunde würde ich mich sehr freuen, wenn die Mode in meiner Größe gezeigt werden würde, denn es macht ja auch keinem Kunden Spaß, sich auf eine Sendung zu freuen, die Ware auszupacken, anzuprobieren, sich zu ärgern, alles wieder einzupacken und zur Post zu bringen. Sehr nervig.
Klar, ein (kleiner) Händler muss das Bildmaterial nehmen, dass er vom Hersteller bekommt. Aber auch Hersteller, die im Internet verkaufen, führen ihre Mode meist nur an einem einzigen Model vor, obwohl sie problemlos drei Models von Größe S bis XXL fotografieren könnten. Warum? Weil es billiger ist? Da bin ich mir nicht sicher. Retouren sind sicherlich verflixt teuer.
holyowly meint
@ Martin Schröder
Nicht weil es billiger ist, sondern weil wirkliche XXXL Bilder einfach keinen Artikel verkaufen. Sorry, aber ich habe mir das nicht ausgedacht. Kleidung sieht immer nur bis zu einer bestimmten Größe schick aus.
Allerdings ist das eher eine Nebenbaustelle. Es ist einfach so, dass z.B. eine Jeans genau passen muss. Weiss doch jeder wie oft es manchmal schon im Jeansladen dauert, ein optimal passendes Stück zu finden. Das ist Online noch viel schlimmer. Oder auch das besagte Paar Schuhe. Manchmal muss man etliche Läden durchlaufen bis man das richtige Paar hat. Die Lage verbessert sich online auch nicht. Da helfen keine besseren Beschreibungen und Bilder. Die Variable ‚Mensch‘ ist einfach nicht in eine Schablone zu pressen.
Aber wahrscheinlich werde ich dann in Zukunft auch Koffer verkaufen. Die müssen wenigstens nicht passen.
holyowly meint
Nur ein Beispiel – gerade reingekommen:
„Hallo,
leider habe ich schlechte Neuigkeiten, ich habe soeben den von mir bestellten Mantel zurück an Sie gesandt. Da dieser nicht gepasst hat… “
Ich mach mir ja selbstverständlich gerne die Mühe und messe alle Artikel aus.
Brustumfang, Taillenumfang, Schulterbreite, Ärmellänge, Rückenlänge.
All diese Daten HÄTTE die Kundin gehabt, aber nein… Es ist schlicht und ergreifend zum K*tzen.
Wehrwolf meint
@holyowly
„Aber wahrscheinlich werde ich dann in Zukunft auch Koffer verkaufen. Die müssen wenigstens nicht passen.“
So kann man nur schreiben, wenn man kein Cabrio fährt!
Zum Glück bieten einige Firmen für Ihre Cabrios passenden Koffersätze an.